Vor einer Weile haben wir günstig ein Kleintiergehege bekommen, das nun für die Aufzucht der Wachtel-Küken dienen soll, die wir bekommen.
Dessen Karton hat nun im Winter den Platz in unserer Gartenhütte lange genug für sich beanstprucht, sodass Gunter und Arvid dann am 16.02.2020 sich endlich dazu entschlossen das Gehege mal zusammen zubauen.
Also fix mit Akkuschrauber, Tacker, Volierendraht und Kneifzange in den Garten und den Karton aus der Hütte gekramt. Wo wir mal eine kurze Zeit ohne Dauerregen genutzt haben zum werkeln. Natürlich unter strenger Kontrolle unserer Baustellen-Aufsicht Supernova.
Karton aufgemacht, alle Teile auf Vorhandensein geprüft und ein kurzer Blick auf die Bauanleitung. Das Zusammenbauen war ein Kinderspiel, die Teile haben gut zusammengepasst und haben sich leicht verschrauben lassen.
Wegen der Ratten die wir hier rumlaufen haben wurde das Gehege Rundum noch mit Volierendraht betackert. damit diese Pelztierchen nicht auf die Idee kommen sich irgendwo durchzunagen und die kleinen Wachteln wegfuttern.
Einen größeren Auslauf und so werden sie noch benötigen, aber solange sie noch sehr klein sind wird das gehen. Auf jeden Fall hat es mehrere Türchen wo man auch an ihm erstmal weitere Auslauffläche “anbauen” kann.
Eine Bestellung für weiteres Pflegezubehör wird jetzt noch gemacht und wir werden berichten wie es mit dem Wachtel Projekt weiter gehen wird.
Heute mal ein kleiner Bericht nicht aus dem Garten. Sondern ich war neulich mittags mit Supernova eine Gassirunde bei uns im Feld zwischen Berkersheim und Bad Vilbel. Am Rand von Bad Vilbel befindet sich ein winziges Wäldchen, in dem wir öfter beim Gassi unsere Runde drehen.
Dort sind mir die Auswirkungen der Trockenheit, die wir so die letzten Jahre immer vermehrter haben, deutlich ins Auge gesprungen.
Es ist zwar ein Mischwäldchen der auf einem kleinen Hang, direkt am Ortsausgang angrenzend, liegt. Aber auch gibt es etliche Fichten und Kiefern und Douglasien und viele Bäume sind deutlich vom Borkenkäfer befallen. Das große Fichtensterben kann man hier bei uns überall sehen, einige Bäume stehen etwa in einigen Nachbargärten bei uns und alle sind dort mittlerweile mehr tod als lebendig.
Auf unserer Gassirunde habe ich einige Bilder vom Borkenkäferbefall in dem Wäldchen gemacht. Es macht mich immer nachdenklicher darüber wie viel negativen Einfluss wir Menschen doch auf unsere Umwelt nehmen und das ich doch gerne mehr über die Zusammenhänge Wald und wie man da neue Wege gehen kann lernen möchte.
Man kann gut die Grablöcher der Käfer erkennen und das die Bäume auf Grund der anhaltenden Trockenheit keine Kraft mehr haben sich durch Harzabsonderung gegen den Befall zu wehren.
In einem der Bäume habe ich diese Spechthöle entdeckt, leider Wird der Vogel nicht lange Freude daran haben. Der Baum ist schon für die Abholzung markiert:
Nachdem wir den Obstbaum Schnittkurs bei Jonas Gampe absolviert haben und dort sehr viel gelernt haben, konnten wir uns nun das erste Mal an unseren drei eigenen Obstbäumen versuchen.
Unsere Bäume sind aktuell eine Mirabelle, sowie ein sehr alter Zwetschgen Baum der vom ursprünglichen Besitzer hier stammt. Der Zwetschgen Baum hat einen etwa 5 Jahre alten Nachwuchsbaum, der wahrscheinlich ein Wurzelschosser von ihm ist. Falls er nicht aus einem der heruntergefallenen Kerne gewachsen ist. Was evtl. nicht so wahrscheinlich ist, da die Zwetschgen die er 2019 getragen hat ziemlich identisch zum Mutterbaum sind. Aber auch der Altbaum ist evtl. schon ein nicht gepfropftes Exemplar, zumindest kann man bei dem alten Baum keinen Propfansatz erkennen.
Ganz jung und vom Schnitt diesmal noch nicht betroffen ist ja unsere kleine Maulbeere, die sozusagen unser viertes Obstgehölz ist.
Die Mirabelle hat Arvids Vater vor ein paar Jahren gekauft und auf die vordere Wiese gepflanzt. Da dort urspünglich, noch vom ursprünglichen Besitzer, ein alter Mirabellen Baum stand. Dieser wurde leider vor ein paar Jahren vom Blitz getroffen und so zerstört das er gefällt wurde.
Diese Mirabelle trägt schon sehr gut, aber wurde nur mal unregelmäßig und ohne wirkliche Sachkenntnis des Obstgehölzschnittes beschnitten von Arvids Vater. Nun haben wir ihn uns näher angesehen und versucht ihn ein wenig nach dem was wir im Kurz gelernt haben zu schneiden.
Da er einige sehr eng wachsende Äste aufwies, welche auch zum Teil aneinander rieben was ja leider sonst die Rinde verletzen würde. Also haben wir diese herausgenommen und ihm mehr Luft verpasst, sowie geschaut das er eine passende Krone bekommt.
In unserem Gemüsegarten hinten stehen einträchtig nebeneinander, der alte Zwetschgen Baum und sein Nachwuchs Bäumchen. Der kleine Zwetschgen Baum hat im letzten Jahr nun auch schon brav getragen und seine Zwetschgen sind genauso gut wie die des Altbaumes.
Der Altbaum ist schon durchwachsen mit mit dem Pflaumen-Feuerschwamm Pilz (Phellinus tuberculosus) und ist Wohnstatt für die Blauschwarze Holzbiene, die ihn schon länger bewohnt. Im großen und ganzen ist er schon sehr Morsch und viele Äste abgestorben, so dass wir ihn nur als Biotop-Baum erhalten. Das heisst Ertragsschnitt ist für ihn nicht mehr relevant, wir schauen nur das er stabil steht und schauen das er uns nicht in den Zaun fällt.
Derweilen ist sein Nachwuchs mittlerweile zu einem schönen kleinen Bäumchen herangewachsen und trägt auch schon die ersten Zwetschgen. Hier wurde noch gar kein Erziehungsschnitt gemacht und wir haben uns dem jungen Wildling nun das erste Mal mit der Astschere genähert. Was glaube ich ganz gut geklappt hat und wir hoffen uns hier einen würdigen Nachfolger herangezogen zu haben.
Unser erster Versuch unsere Obstbäume zu schneiden:
Am Samstag den 19. Oktober 2019 war es soweit wir machten uns auf den Weg in die Grüne Lunge, zum Workshop Obstgehölze schneiden bei den Gemüseheldinnen.
Der Kurs wurde geleitet von Jonas Gampe einem Permakultur Designer, von Kreislauf-Gärten, der uns Aktive des Gemüseheldinnen Projektes in die Grundlagen des permakulturell orientierten Obstbaumschnittes einweisen sollte. In unserem speziellen Fall also vor allem Arvid und Gunter. Claudia war mit der
Fotoausrüstung mit um den Kurs bildlich für unseren Blog und für die Gemüseheldinnen festzuhalten.
In der grünen Lunge angekommen haben wir uns erstmal mit Jonas bekannt gemacht und er hat uns einiges über sich und seine Projekte erzählt und wir konnten auch ein wenig über die Intentionen und Vorerfahrungen der anderen Kurteilnehmer erfahren.
Danach ging es weiter mit dem theoretischen Teil über Obstgehölze und wie ihre Lebenszyklus ausschaut, wie sie wachsen und die Unterschiede verschiedener Obstarten. Auch erfuhren wir wie bedeutend stehendes Todholz für viele Tiere ist und man daher nicht jeden alternden sterbenden Baum fällen muss.
Wir lernten die Unterschiede erkennen zwischen Fruchtholz und Schosser-Trieben. Wie sich Pilze auf die Bäume auswirken und über Sinn und Unsinn von Schnitttechniken. Sehr anschaulich zeigte er uns das alles ein diversen alten Obstbäumen bei uns in der entstehenden Permakultur Gartenanlage der “grünen Lunge” in Frankfurt.
Wir lernten den Umgang mit Astschere, Klappsäge etc. und welche Werkzeuge sinnvoll im Einsatz sind bei der Baumpflege.
An einem jungen Wildwuchsbaum zeigte er uns was bei Erziehungschnitten für Jungbäume zu beachten ist. Wir durften uns selbst darin versuchen wie man einen jungen Baum sichert mit Pfahl und wie man ihn korrekt daran anbindet.
Alles in allem haben wir sehr viele Tipps für unser Projekt erhalten, wie wir den alten Baumbestand pflegen können und wie wir ihn in Permakulturellersicht weiterentwickeln können. Das größte war Jonas Angebot im Jahr 2020 mit uns den 72 Std. Permakultur Design Kurs auf dem Gelände der Gemüseheldinnen für uns anzubieten.
Hier mal die Bilder vom Kurs, die Claudia geknipst hat:
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