Das Anzuchtsbrett war eine spontane kleine Projektidee, da wir im Frühjahr immer Platzmangel für die kleinen Jungpflänzchen haben.
Daher dachten wir es wäre sicher möglich Jungpflanzen die nicht allzu Temperaturempfindlich sind auf ein Brett ins Tomatenhaus zwischenzulagern.
Wir haben also dieses Brett zusammengeschraubt und das Konzept später noch mit einer abnehmbaren Halterung verbessert. Dann können wir es nach gebrauch und wenn die Tomaten Platz benötigen immer wieder abhängen.
Wir hatten uns ja in den Kopf gesetzt im vorderen Gartenteil ein neues Beet auf der Wiese anzulegen. Dieses sollte ohne Umgraben angelegt werden um die Bodenlebewesen nicht zu beieinträchtigen durch Umfräsen des Bodens.
Also Pappe auf die Wiese drauf, Pferdemist mit viel Stroh dick drüber und obendrauf eine dünnere Schicht abgelagerten Kompost. Vom Kompost haben wir ja noch nicht sehr viel eigenen.
Anfang März haben wir das Beet angelegt und mitte April kamen dann die Kartoffeln, die wir beim Hof Jeebel bestellt hatten ins Beet. Im Internet bestellt haben wir die Kartoffeln weil der Pflanzenmarkt im Hessenpark ja wegen der Pandemie ausgefallen ist.
Drei Sorten haben wir gelegt:
La Ratte eine alte französische Delikatess Hörnchen-Kartoffel von 1872. Sie ist eine sehr frühe Sorte, die etwas anspruchsvoll im Anbau ist. Da sie recht anfällig für Krautfäule ist und über die Kulturdauer eine regelmäßige Wasserversorgung benötigt. Dafür gilt sie als ausgesprochen geschmackvoll mit einem nussigen Aroma. La Ratte hat eine längliche Hörnchenform mit gelber Schale und gelben Fruchtfleich.
Purple Rain eine niederländische Neuzüchtung von 2019, mit feinem violett-weiß marmorierten Fleisch. Es handelt sich hier um eine mittelfrühe Sorte. Sie ist gut als Brat- oder Salatkartoffel geeignet und ihre Farbe bleibt beim Kochen erhalten.
Arran Victory eine schottische Sorte von der Insel Arran, 1912 (Zulassung). Sie ist eine sehr späte Sorte, weiss fleischig mit violetter Schale. Sie ist eine sehr Krautfäule resistente Sorte. Die Kartoffel ist eine leckere mehlig kochende, welche sich sehr gut für Röstkartoffeln oder Kartoffelbrei eignet.
Wir haben also dieses Jahr drei Sorten, optisch und von der Kulturdauer sehr unterschiedlich. Von jeder Sorte haben wir eine Reihe in das Beet gelegt. Die überzähligen Saatkartoffeln haben wir noch in zwei Maurerkübeln, im Balkon-Topf und im Garten von Arvids Eltern gelegt.
Als Saatvorbereitung kam nur etwas Hornspähne und aktivierte Holzkohle ins Beet.
Angehäufelt haben wir die Kartoffeln wieder mit unserem Kartoffel-Häufler. Das hat ja im letzten Jahr schon gut geklappt.
Dann haben wir erstmal abgewartet was passiert. Über die Kulturdauer haben wir die Kartoffeln mehrmals mit Rasenschnitt gemulcht und zweimal mit Brennessel-Jauche gegossen.
Zum Jahresanfang war es leider noch sehr trocken und das hat man dem Krautwachstum angemerkt. Am zögerlichsten waren die La Ratte, aber am Schluss haben es dann alle noch irgendwie in die Blüte geschafft.
Das eine oder ander Beikraut ist auch aufgewachsen, wie der irgendwie zu Kartoffeln gehörende Stechapfel, aber auch Phazelia, Ringelblumen und eine Sonnenblume haben sich im Beet eingenistet. War aber kein Problem für die Kartoffeln.
Im Sommer gab es einige stürmische Tage und eine Windhose muss wohl quer übers Beet sein und hatte die Hälfte der Pflanzen platt getrückt und es hat eine Weile gedauert bis sie sich davon erholt hatten. Besonders die La Ratte hatten darunter zu leiden.
Kartoffelkäfer haben wir nur einen gesehen, der kam aber irgendwie nur zum Teich und wurde dort von den Wasserläufern erbeutet. Auch von der Krautfäule wurden unsere Kartoffeln gänzlich verschont. Selbst die La Ratte welche dafür anfällig sein sollen hatten nichts.
Besonders erstaunt haben uns die Arran Victory, sie hat wirklich eine sehr lange Wachstumsphase und hat noch Kraut und sogar einige Blüten geschoben bis der Frost eingesetzt hat.
Die Wühlmäuse haben die Kartoffeln nicht angerührt und trotz einiger Engerlinge im Beet hatten wir nur ganze 2 leicht angenagte Kartoffeln.
Alles in allem war das Kartoffel Jahr 2020 ziemlich gut gelaufen und eine deutliche Verbesserung mit dieser Beetform, im Vergleich zum letzten Jahr.
Wenn Euch unsere Kartoffelsorten von 2019 interessieren: Kartoffeln 2019
Ihr erinnert Euch sicherlich an unser Tomatenhaus Bauprojekt vom letzten Jahr: Projekt: Tomatenhaus 2019 .
Das hat ja auch relativ gut geklappt mit den Tomaten, war aber recht klein und etwas unpraktisch in der Pflege der Pflanzen. Schnell war am Ende der Saison klar wir wollen es im kommenden Jahr größer, schöner, besser.
Gesagt getan, früh im Jahr 2020 wir mal wieder in den Baumarkt und Material zum Tomatenhaus 2.0 kaufen. Die mittlerweile aufgetauchte Corona Pandemie mit dem Lockdown gab uns ja auch viel Zeit für den Garten. Arvid hatte ja dann mit Beginn des Lockdowns 100% Kurzarbeit und musste sich mit allen möglichen Projekten versuchen abzulenken.
Wir haben erstmal Abends gezeichnet und geplant wie es werden könnte, aber im Endefekt kamen uns wärend des Bauprozesses soviele Ideen die noch mit eingebaut wurden.
Schlussendlich wurde es etwas mehr als doppelt so groß, wie ursprünglich. Das Dach haben wir aus Haltbarkeitsgründen nicht mehr aus der Folie gemacht, sondern wir haben uns für transparente Wellplatten entschieden. Da wir im ersten Tomatenjahr festgestellt haben wie das Foliendach innerhalb einer Saison schon Löcher bekommen hatte. Schöner Nebenefekt war das wir unter dem Dach einen schmalen Luftschlitz gelassen hatten, zwischen Dach und Beginn der Wandfolie. hierüber kann immer aufsteigende Wärme/Feuchtigkeit heraus. Was, wie sich herausstellte, sehr vorteilhaft ist gegen Pilzbefall bei den Pflanzen wenn die Luft besser durch das Tomatenhaus zirkulieren kann.
Das mit der Luftzirkulation und dem Überhitzen hat uns schon einiges an Nachdenken gekostet. Ein Fenster sollte unbedingt hinein wenn das Tomatenhaus größer ist. Wir entschlossen uns am Ende das Fenster an der gegenüberliegenden Seite von der Tür anzubringen. Wir haben es recht groß gestaltet und aus Stabilitätsgründen mit Stegplatten bestückt. Da wir die eh nur größer kaufen konnten als das Fenster und die Folie am alten Tomatenhausteil eh irgendwann getauscht werden müsste, haben wir die ganze Rückwand stattdessen mit Stegplatten verkleidet. Das hat sich bewärt und wir denken wir werden irgendwann das gesamt Tomatenhaus damit machen.
Damit das Fenster auch gut für die Durchlüftung im Sommer sorgt haben wir es mit einem automatischen Fensteröffner bestückt. Dieser hatte sich ja schon bei unserem Frühbeetkasten bewährt.
Besser begehbar wollten wir das Tomatenhaus ja haben, das hatte uns ja im letzten Jahr gestört. Wir haben einige Beton Rasenkanten, die waren die günstigste Lösung, als Beetumrandung mit eingebaut und einige alte Gehwegplatten vom Sperrmüll wurden ein Weg mittig im Haus. Auch am Eingang haben wir noch eine Reihe Gewegplatten gelegt.
Somit können wir erstmal beruhigt in die Tomatensaison 2020 starten.
Im Frühjahr 2020 haben wir von Arvids Vater dieses Insekten Hotel geschenkt bekommen.
Eigentlich sind wir von diesen gekauften Exemplaren nicht überzeugt und haben geglaubt das da auch nichts einzieht.
Aber einige Röhrchen sind über das Jahr doch erfolgreich bezogen worden. Was für eine Biene das ist wissen wir aber leider bisher nicht.
Es hängt jetzt erstmal am Gartenzaun und wir beobachten es. Denke von der Qualität ist es eh nicht sonderlich langlebig. Aber der Bau eines, für die Insekten geeigneteren, Hotels ist schon angedacht. Als eines unserer künftigen Projekte.
Jungpflanzen Voranzucht auf der Fensterbank. Tja, das hatten wir 2019/2020 und das war wahrlich suboptimal. Zu wenig Platz und vor allem zu dunkel. Mal ganz zu scheigen von Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen.
Für die Saison 2021 wollten wir es unbedingt mit einer Growbox (Anzuchtbox) versuchen und wir haben auf Youtube dazu einige Videos geschaut und uns durchs Internet gewühlt. Viel Platz haben wir nicht und es soll sich auch von den Kosten im Rahmen halten. Hin und her überlegt und mal durch den Keller gestöbert. Da haben wir noch ein altes Terrarium rumstehen und das passt von der Größe genau ins Wohnzimmer Regal. Mit den Schiebetüren ist es super zu bestücken und ein Gitter zur Belüftung hat es auch. Also das wäre doch eine super Box haben wir gedacht und ihm erstmal einen Platz im Regal verpasst.
Aber Licht benötigt es doch auch noch. Wir haben dann im Internet zwei LED Pflanzenlampen bestellt, die größenmäßig in die Box passen.
Als die Lampen ankamen mussten wir uns noch überlegen wie wir sie in der Box befestigen können. Wir haben uns entschieden Durchlässe für die Kette in das oben liegende Lüftungsgitter zu bohren und die Drahtseile der Lampen dadurch zu führen. Die Anschlusskabel haben wir auch darüber rausgeführt.
Befestigt haben wir die Drahtseile einfach mittels Schraubhaken, die wir an der Unterseite des darüberliegenden Regalbrettes befestigt haben.
Von dem Terrarium hatten wir auch noch eine Zeitschaltuhr für die Steckdose übrig. Mit dieser wir nun die Beleuchtungsdauer unserer Growbox regeln können.
Eine Terrarium-Heizmatte ist auch noch da, wenn wir also mehr Wärme benötigen sollten, etwa für die Keimung von Chilis oder so. Dann kann sie dafür zum Einsatz kommen.
Wir sind also gespannt auf die kommende Jungpflanzen Anzucht und wie gut unsere Growbox funktionieren wird.
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