Pflanzenspritze (Drucksprüher)

2021 ist ein echt nas­ses Jahr und hält eini­ge Gärt­ner­pro­ble­me bereit. Nach den Kar­tof­fel­kä­fern kamen Mehl­tau und Kraut-und Braunfäule.

Um wenigs­tens etwas zu ret­ten bekom­men unse­re Toma­ten, Gur­ken und Kür­bis­pflan­zen nun ein Natron/Wasser Gemisch auf die Blät­ter gespritzt. Das soll den Säu­re­ge­halt der Blatt­ober­flä­che so ändern, dass der Mehl­tau Pilz sich dar­auf nicht mehr so gut ent­wi­ckeln kann.

Mit einer ein­fa­chen Blu­men­sprit­ze war der Strahl aber ein­fach zu dick, das bekommt den Blät­tern nicht so gut. Also haben wir nun eine Sprit­ze für Pflan­zen­schutz­mit­tel, einen soge­nann­ten Druck­sprü­her, gekauft. Die­se hat einen wesent­lich fei­ne­ren Strahl und auch mehr Inhalt. Damit klappt es nun sehr gut die Pflan­zen mit dem ver­dünn­ten Natron zu behan­deln. Dafür haben wir eini­ge Päck­chen Bio Natron gekauft, das ist eigent­lich für die Küche gedacht.

Es funk­tio­niert sehr gut und die Pflan­zen sehen mitt­ler­wei­le wie­der deut­lich bes­ser aus.

Kartoffeln und Buschbohnen — Kultur 2021

Was soll ich sagen? Also ein gutes Gar­ten­jahr war 2021 defi­ni­tiv nicht, zumin­dest nicht bei uns. Aber Kar­tof­feln die lie­fen echt grot­ten­schlecht. Also eigent­lich soll­te man ganz dar­über schwei­gen, aber es sol­len ja auch die Miss­erfol­ge hier zur Spra­che kommen.

Wir hat­ten, wie schon im Vor­jahr, unse­re Saat­kar­tof­feln beim Hof Jee­bel bestellt. Da der Pflan­zen­markt im Früh­jahr wie­der nicht statt­fin­den konn­te. Wir haben also immer noch die Pan­de­mie mit dem gro­ßen “C”.

 

 

 

Unse­re Sor­ten für die­ses Jahr:

Red Duke of York (Roter Erst­ling, Eng­land 1942)

Gelb­flei­schi­ge, run­de Sor­te mit roter Scha­le. Sie ver­fügt über einen ange­neh­men, cre­mi­gen Kar­tof­fel­ge­schmack. Der Red Duke of York ist eine sehr frü­he Kartoffel.

Ker­kau­er Kipf­ler (Ker­kovs­ke rohli­cky, Tsche­chi­en 1941)

Alte tschechi­sche Spe­zia­li­tät mit fin­ger­lan­gen, gelb­flei­schi­gen Knol­len. Die Ker­kau­er Kipf­ler haben eine gute Wider­stands­fä­hig­keit gegen Kraut­fäu­le, Schorf und Virus. Sie eig­nen sich daher gut für den Bio-Anbau. Sie ist eine Mit­tel­frü­he Sorte.

Arran Vic­to­ry (weil sie so lecker war, die­ses Jahr wie­der im Anbau)

Eine schot­ti­sche Sor­te von der Insel Arran, 1912 (Zulas­sung). Sie ist eine sehr spä­te Sor­te, weiss flei­schig mit vio­let­ter Scha­le. Sie ist eine sehr Kraut­fäu­le resis­ten­te Sor­te. Die Kar­tof­fel ist eine lecke­re meh­lig kochen­de, wel­che sich sehr gut für Röst­kar­tof­feln oder Kar­tof­fel­brei eignet.

Wir haben uns an das letzt­jäh­ri­ge Pin­zip gehal­ten, drei Sor­ten (früh, mit­tel, spät), wie­der His­to­ri­sche und für uns neue Sor­ten. Zumin­dest die Ker­kau­er Kipf­ler und der Red Duke of York. Arran Vic­to­ry hat uns letz­tes Jahr so über­zeugt, die durf­ten wie­der mitspielen.

a) sie sind über­aus lecker und haben die bes­ten Brat­kar­tof­feln ever gegeben.

b) Sie sind bis zum Frost fröh­lich gewach­sen und haben geblüht. Auch der Ertrag war ansehnlich.

Das Beet hat natür­lich wie­der gewech­selt. Wir haben auf der vor­de­ren Wie­se noch ein Beet ange­legt. Bzw. das klei­ne Beet ver­grö­ßert, wo im vor­letz­ten Jahr die Gur­ken wuch­sen (KLICK). Das Beet haben wir her­ge­rich­tet und mit Kom­post bestückt. Gedüngt wur­den die Kar­tof­feln mit Rin­der­dung Pel­lets und Horn­spä­nen. Dann wur­den drei Rei­hen Kar­tof­feln gelegt. Die über­zäh­li­gen Saat­kar­tof­feln kamen wie­der in die bei­den Mau­rer­k­ü­bel und in den Kar­tof­fe­lei­mer auf dem Balkon.

Anfäng­lich sind die Kar­tof­feln gut gewach­sen. Das Unkraut haben wir mit Mul­chen auch anhäu­feln recht gut im Griff gehabt. Das Wet­ter war nicht so dol­le, es gab nur sel­ten Son­ne, dafür umso mehr Regen.

Aber dann kamen die Kar­tof­fel­kä­fer und die waren die­ses Jahr, hier in Ren­del, eine ech­te Pla­ge. Wir haben also regel­mä­ßig Käfer und Lar­ven von den Kar­tof­fel-Pflan­zen abge­sam­melt und an die Wach­teln ver­füt­tert. Die konn­ten die wenigs­tens in Eier umwan­deln und haben sich über das Pro­te­in-Fut­ter gefreut. Die Kar­tof­feln hat­ten aber schon arg mit dem Käfer­frass zu kämpfen.

So ging der Som­mer lang­sam dahin und die andau­ern­de Feuch­tig­keit erfreu­te eigent­lich nur aller­lei Pil­ze — davon hat­ten wir alle mög­li­chen im Gar­ten. Auch die sehr unbe­lieb­ten Freun­de der Braun-und Kraut­fäu­le brei­te­ten sich in Win­des­ei­le im Gar­ten aus. In nie dage­we­se­nem Aus­maß raff­te die Kraut­fäu­le dann, die ohne­hin schon geschwäch­ten, Kar­tof­fel­pflan­zen dahin.

Was uns Schluss­end­lich dazu trieb eine Notern­te der Kar­tof­feln vor­zu­neh­men. Bevor aus der Kraut­fäu­le noch eine Knol­len­fäu­le wird, dann hät­ten wir einen Total­aus­fall der Ern­te. Ker­kau­er Kipf­ler waren eini­ge weni­ge und recht klei­ne Kar­tof­feln, für Arran Vic­to­ry sah es sehr schlecht aus da sie eine sehr spä­te Sor­te ist. Sie hat­te über­haupt kei­ne Zeit wirk­lich aus­zu­rei­fen. Die ein­zi­ge Sor­te die wenigs­ten einen klei­nen Ertrag brach­te war der Red Duke of York. Übri­gens war der eine lecke­re Sorte.

Was machen wir nun, ein lee­res Beet ist ja doof und viel Mulchma­te­ri­al und so haben wir auch nicht. Von Artur beka­men wir noch­mal Rasen­schnitt, der kam dann schon mal auf das Beet. Im Okto­ber sol­len dann Knob­lauch und Zwie­beln gesteckt wer­den, für das kom­men­de Jahr.

Busch­boh­nen Folgekultur:

Da wir im Urlaub noch einen Besuch in der Gar­ten­oa­se Köln West gemacht haben, konn­ten wir dort noch Busch­boh­nen Pflan­zen kau­fen.  Hat­ten wir noch nie und es ist schon recht spät im Jahr, aber wir haben ver­suchs­wei­se vier Pflan­zen mit­ge­nom­men und sie in das abge­ern­te­te Kar­tof­fel­beet gesetzt.

Sie sind auch noch brav wei­ter gewach­sen und haben uns noch eine Busch­boh­nen Ern­te gebracht.

Fazit: Busch­boh­nen schei­nen echt unkom­pli­ziert zu sein. Das pro­bie­ren wir noch­mal rich­tig aus.

Es wird sicher­lich auch 2022 ein neu­es Kar­tof­fel Expe­ri­ment geben. Arvid grü­belt schon über neu­en Ideen.

 

 

 

Wenn Euch unse­re ande­ren Kar­tof­fel Sor­ten Expe­ri­men­te interessieren:

Kar­tof­feln und Melo­ne im Kom­post 2019

Kar­tof­feln 2019

Kar­tof­feln im Mist­beet 2020

Bil­der:

 

Kultur: Salat+Kohlrabi+Rote Beete im Gewächshaus (2021)

Die­ses Jahr waren wir zei­tig dran und haben das Toma­ten­haus schon zum 1. März für die Aus­saat vor­be­rei­tet. Vor­ab ordent­lich gewäs­sert, den Boden gelo­ckert und noch drei Säcke Pflan­zer­de dazu­ge­ge­ben. So top ist unser Boden hier ja auch noch nicht.

 

Wir haben uns in die­sem Jahr, als neu­es Pro­jekt, gedacht eine Vor­kul­tur mit Sala­ten, Kohl­ra­bi und Rote Bee­te zu machen. Damit das Toma­ten­haus schon vor den Eis­hei­li­gen nutz­bar zu gestalten.

Nach­dem das Saat­bett vor­be­rei­tet war haben wir auf der lin­ken Sei­te zwei Rei­hen eine Asia-Sala­te Mischung (Bio) ausgesät.

Auf der Rech­ten Sei­te wur­den zwei Rei­hen Forel­len­schluss-Salat gesät.

Zwi­schen dem Asia-Salat kamen ein paar vor­ge­zo­ge­ne Rote Bee­te Pflänz­chen. Die rest­li­chen Rote Bee­te Pflänz­chen haben wir, zusam­men mit 2 grü­nen Kohl­ra­bi Pflan­zen auf das hin­te­re Quer­stück gesetzt.

Eine Rei­he rote Kohl­ra­bi Pflan­zen haben wir zwi­schen den Forel­len­schluss-Salat gesetzt. Die­se haben wir als Jung­pflan­zen zuge­kauft. Zwei Pflänz­chen haben nicht mehr in die Rei­he gepasst, die sit­zen nun unter dem Vor­dach des Tomatenhauses.

Wir haben ja schon im letz­ten Jahr dar­über nach­ge­dacht eine Sala­te Vor­pflan­zung zu machen, bevor die Toma­ten spä­ter im Jahr dahin­ein kom­men. Nun ver­su­chen wir das zum ers­ten­mal und sind gespannt wie es wird.

Die eige­ne Vor­an­zucht von Rote Bee­te und Kohl­ra­bi war die­ses Jahr eher kläg­lich. Aber es woll­te bis­her eh alles nicht so rich­tig loswachsen.

 

Aber dann keim­te end­lich unser Salat, zu erst kam der Asia-Salat, aber auch der Forel­len­schluss ließ nicht mehr lan­ge auf sich war­ten. Dann hieß es gedul­dig war­ten. Das Wet­ter war wei­ter­hin mies, zu nass, kalt und die Son­ne lasst sich so gut wie nie bli­cken. Drau­ßen woll­te so alles nicht rich­tig ins Wach­sen kom­men. Aber hier im Toma­ten­haus wuchs zumin­dest der Salat eif­rig. Kohl­ra­bi und Rote Bee­te wuch­sen nur sehr lang­sam vor sich hin und wir dach­ten lan­ge das es nichts wird mit der Ernte.

Aber dann war es end­lich soweit und wir konn­ten den ers­ten Asia-Salat ern­ten, er war köst­lich. Etwa eine Woche spä­ter gab es dann das ers­te Mal Forel­len­schluss-Salat, den hat­ten wir noch nie geges­sen. Super gewach­sen war er und total lecker. Kommt auf die Lis­te unse­rer Lieb­lings­sa­la­te und wird, wie auch der Asia-Salat, wie­der angebaut.

Von da an konn­ten wir so alle 1–3 Tage Sala­te ern­ten und es wur­de immer mehr. Irgend­wann ist der Asia-Salat in die Blü­te gegan­gen und der Forel­len­schluss fing auch an zu schie­ßen. Auch brauch­ten die Toma­ten ihren Platz. Somit haben die Wach­teln sich eini­ge Tage über Salat gefreut.

Mitt­ler­wei­le hat­ten sich auch Kohl­ra­bi und Rote Bee­te über­legt sie könn­ten wach­sen. Sie haben sich offen­bar dann auch gefreut das der Salat ihnen Platz macht. Wir haben also doch noch Kohl­ra­bi und Rote Bee­te ern­ten können.

Selbst die bei­den Kohl­ra­bis die vor der Tür, unterm Vor­dach, sit­zen muss­ten sind was geworden.

Alles in allem hat es doch gut geklappt mit dem ver­früh­ten Anbau im Toma­ten­haus. Das hat uns sogar noch ein wenig die­se völ­lig ver­reg­ne­te Gar­ten­jahr geret­tet. Wir wer­den das auf jeden Fall im kom­men­den Jahr wie­der so machen. Das erhöht die Nutz­bar­keit des Toma­ten­hau­ses definitiv.

 

 

 

Bil­der: