Echte Mispel (Mespilus germanica) ist eine Pflanzenart der Kernobstgewächse (Pyrinae) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Es handelt sich um einen kleinwüchsigen sommergrünen Baum mit krummem Stamm und breiter Krone, der essbare Früchte trägt.
Mispeln haben eine stark verzweigte, weitreichende und eher flache Bewurzelung.
Die Zweige der Krone sind in Lang- und Kurztriebe unterteilt, wobei nur letztere Früchte hervorbringen. Die schwach filzig behaarten Jungtriebe der Wildform tragen Dornen, die bei Kulturformen fehlen. Ihre Blüten sind zwittrige, radiärsymmetrische Blüten mit doppelter Blütenhülle, wie sie typisch für Rosengewächse sind. Sie stehen einzeln an den Kurztrieben und sind auffallend groß, mit einem Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter. Die deutsche Mispel blüht im Mai und Anfang Juni, wobei die Selbstbesteubung bei ihr die Regel ist.
Da die Mispel bereits früh kultiviert wurde, kann das natürliche Verbreitungsgebiet nicht mit Sicherheit angegeben werden. Als natürliches Areal gelten Westasien (Iran, Irak, Türkei), der Kaukasus, Turkmenistan, die Ukraine, Griechenland, Bulgarien und Italien.
Die Mispel entwickelt sich am besten unter temperaten und submediterranen Klimabedingungen. Sie stellt nur geringe Standortansprüche und kann unter günstigen Bedingungen alt werden. Es sind mehrere über 70 Jahre alte Bäume bekannt, in England auch über 300 Jahre alte Bäume. Als für das Wachstum günstige Lufttemperaturen werden 18 bis 20 °C genannt, Kälte von bis zu −20 °C wird vertragen. Spätfröste richten kaum Schaden an. In Italien wächst die Wildform in Gebieten mit Jahresniederschlägen von 700 Millimeter in Höhen von 0 bis 1100 Metern. Die Art wächst auf verschiedenen Böden, sofern der pH-Wert zwischen 6 und 8 liegt, sie wächst aber meist auf kalkarmen Böden und bevorzugt frische, gut drainierte Lehmböden.
Vermehrung
Die Wildformen vermehren sich generativ, die Samen bleiben 18 bis 20 Monate keimfähig. Sie werden durch Vögel und Eichhörnchen verbreitet, wahrscheinlich auch durch Rehe und Wildschweine. Kulturformen werden durch Okulation und durch Pfropfen auf verschiedenen Unterlagen wie Weißdorne, Birnen, Quitten, Ebereschen vermehrt.
Krankheiten
Die Mispel wird nur selten von Krankheiten befallen oder von Insekten geschädigt. In Plantagen können die Larven der blattminierenden Schmetterlingsart Lithocolletis blancardella Schäden anrichten. Der Pilz Monilinia fructigena (nach der Nebenfruchtform besser bekannt als Monilia) ruft Fruchtfäule hervor, der Mehltau-Erreger Podosphaera clandestina führt zum Welken von Blättern und Knospen. Die Mispel ist anfällig gegen Erwinia amylovora, den Erreger des Feuerbrands.
Quelle: Wikipedia
Bild: Hieronymus Bock (1498–1554)
Unsere Mispel:
Nach Arvids Permakultur Grundkurs hatten wir im August 2020 das Glück die Permakultur Gärtnerei von Jonas Gampe zu besuchen. Der auch den Permakultur Kurs geleitet hat und wir vorher bei ihm eine Schlehe für unsere neue Hecke bestellt hatten. Wie es so ist blieb es nicht nur bei der Schlehe. Arvid hat ja schon immer von einer Mispel geträumt und siehe da Jonas hatte noch zwei kleine Mispel Bäumchen. Wo wir uns eines aussuchen durften und mitgenommen haben.
Wir waren total happy und haben Zuhause angekommen erstmal ein ordentliches Pflanzloch ausgehoben. Mitten auf der hinteren Wiese. Das Pflanzloch mit Kompost versehen und auch ein Drahtkörbchen für den Wurzelballen gebaut. Damit unsere kleine Mispel nicht schon im ersten Winter Wühlmaus Futter wird. Einen Pfahl zur Stabilisierung hat sie natürlich bekommen und wurde mit einem Juteband ordentlich angebunden.
Dann kam der Winter, sogar mit Schnee und wir warteten gespannt auf das nächste Frühjahr. Sie hat es geschaft, ist angewachsen und hat junge Knospen gebildet und später dann sogar eine ganze Menge großer weisser Blüten. Es sah wunderbar aus unser blühendes kleines Mispel Bäumchen. Wär hätte das erwartet, im ersten Frühjahr nachdem es bei uns gepflanzt wurde.
Später entwickelten sich zu unserem Erstaunen die ersten winzigen Fruchtansätze und sie wuchsen und wuchsen über den Sommer. Wir hätten niemals mit Früchten in diesem Jahr gerechnet und erst recht nicht mit so vielen.
Aus fast allen Blüten sind Mispel Früchte geworden und nach dem ersten Frost haben wir 10 Mispeln ernten können. Wahnsinn.
Bilder: