Stängellose Schlüsselblume (Primula vulgaris)

Die Stän­gel­lo­se Schlüs­sel­blu­me (Pri­mu­la vul­ga­ris) ist eine Pflan­zen­art aus der Gat­tung der Pri­meln (Pri­mu­la).

Exem­pla­re in Parks und Gär­ten, wie die unse­ri­gen hier im Gar­ten,  sind fast immer gepflanz­te oder ver­wil­der­te Gar­ten­sor­ten und Hybri­den und wer­den auch Gar­ten-Pri­meln genannt.

Die Stän­gel­lo­se Schlüs­sel­blu­me ist eine aus­dau­ern­de, krau­ti­ge Pflan­ze, die Wuchs­hö­hen von 5 bis 10 Zen­ti­me­ter erreicht. Die Blü­te­zeit reicht von März bis April.  Der Blü­ten­stands­schaft ist extrem kurz, daher ent­sprin­gen bis zu 25 Blü­ten grund­stän­dig in der Mit­te der Blattrosette.

Die Pflan­zen errei­chen im Mit­tel ein Alter zwi­schen 10 und 30 Jah­ren, es wur­den aber auch Exem­pla­re beob­ach­tet, die über 48 Jah­re alt wur­den. Jun­ge Indi­vi­du­en blü­hen das ers­te Mal im Alter von 20 Monaten.

Das Foto rechts ist eine unse­rer sich irgend­wie inva­s­o­risch im Gar­ten aus­brei­ten­den Pri­meln.  Ihre Lebens­er­war­tung macht mir dabei etwas Sor­gen. Nur mal so zur “Blü­te­zeit”, die Auf­nah­me wur­de am 13.01.2019 gemacht. Irgend­wie haben wir etli­che zeit­lich des­ori­en­tier­te Blu­men hier.

 

Illus­tra­ti­on: aus dem “Flo­ra Bata­va” von Jan Kops / 1765 — 1849

Ein paar Zucht­for­men von Pri­meln aus unse­rem Garten:

 

Schwanenblume (Butomus umbellatus)

Die Schwa­nen­blu­me (Buto­mus umbel­la­tus), häu­fig in der Gar­ten­li­te­ra­tur auch Blu­men­bin­se (da bin ich in ein paar Bücher drü­ber ins Stol­pern gera­ten) genannt. Sie ist die ein­zi­ge Plan­zen­art in der Gat­tung Buto­mus, aus der Fami­lie der Schwa­nen­blu­men­ge­wäch­se (Buto­maceae).

Der häu­fig ver­wen­de­te deut­sche Tri­vi­al­na­me Blu­men­bin­se soll­te ver­mie­den wer­den, da dies zu einer Ver­wechs­lung mit Scheuch­ze­ria palus­tris füh­ren kann.

Die Schwa­nen­blu­me wächst als aus­dau­ern­de krau­ti­ge Pflan­ze und erreicht Wuchs­hö­hen von 50 bis 150 cm.  Sie ver­fügt über ein kur­zes, wei­ßes, krie­chen­des, bis zu 1cm dickes Rhi­zom. Wel­ches ess­bar ist und bis zu 60 Pro­zent Stär­ke enthält.

Ihre Blü­te­zeit in Mit­tel­eu­ro­pa reicht von Juni bis August. Die Blü­ten der Schwa­nen­blu­men duf­ten nach Honig. Der Nek­tar wird an der Basis der Frucht­blät­ter in Form von klei­nen Tröpf­chen abge­ge­ben. Damit wer­den vor allem Flie­gen, Schweb­flie­gen, Bie­nen und Hum­meln ange­lockt, die so als Bestäu­ber tätig sind.

Das natür­li­che Ver­brei­tungs­ge­biet umfasst die kli­ma­tisch gemä­ßig­ten Zonen Eura­si­ens und Nord­afri­kas (eura­sisch-medi­ter­ran). In Mit­tel­eu­ro­pa ist die Schwa­nen­blu­me vie­ler­orts recht sel­ten gewor­den. So das sie von der Stif­tung Natur­schutz Ham­burg zur Blu­me des Jah­res 2014 gekürt wurde.

Die Schwa­nen­blu­me ist eine wär­me­lie­ben­de Pflan­ze die in Ufer­röh­rich­ten lang­sam flie­ßen­der Gewäs­ser wächst. Sie ver­trägt stark wech­seln­de Was­ser­stän­de und sie­delt vor allem auf san­dig-leh­mi­gen Schlamm­bö­den von Nie­der­moo­ren und Flussauen.

Nah­rungs- und Flechtmittel

Das Rhi­zom der Schwa­nen­blu­me kann zu Mehl ver­ar­bei­tet wer­den und wird wohl etwa bei Kir­gi­sen, Kal­mü­cken und Jaku­ten in der Asche geba­cken und wie Brot ver­wen­det. Auch in Mit­tel­eu­ro­pa wur­den die Wur­zel­stö­cke in Not­zei­ten geges­sen. Auch hat man ihre Stän­gel zum Flech­ten von Kör­ben verwendet.

Zier­pflan­ze

Die Schwa­nen­blu­me fin­det auch in Tei­chen als Zier­pflan­ze Ver­wen­dung und es gibt hier schon meh­re­re Zucht­for­men. Clau­dia hat in ihrem Mini­teich eine rosa blü­hen­de Form, wel­che hier seit zwei Jah­ren wächst und 2018 das ers­te Mal geblüht hat.

Zeich­nung: Otto Wil­helm Tho­mé / 1840 — 1925

Mexikanischer Wegerich (Plantago subnuda)

Der Mexi­ka­ni­scher Wege­rich (Plant­ago sub­nu­da)  ist eine Pflan­zen­art die zur Fami­lie der Wege­rich Gewäch­se  (Plan­ta­gi­naceae) gehört.

Sein Ver­brei­tungs­ge­biet erstreckt sich von der West­küs­te Nord­ame­ri­kas bis West-Zen­tral Mexi­ko. Er wächst haupt­säch­lich in feuch­ten bis nas­sen Habi­ta­ten. Oft in Küs­ten­nä­he und Marsch­land Gebieten.

Der Mexi­ka­ni­sche Wege­rich ist deut­lich höher und mit grö­ße­ren Blät­tern und Blü­ten­stän­den als unser hei­mi­scher Breit­we­ge­rich.

Anzucht

Man kann den Mexi­ka­ni­schen Wege­rich auch vor­zie­hen, hier­bei hat er bei einer Tem­pe­ra­tur von 20°C eine rela­ti­ve lan­ge Keim­zeit von 4 Wochen.

Küche

Die  jun­gen Blät­ter und Spros­sen kön­nen als Salat oder gekocht geges­sen wer­den. Auch die Samen sind ess­bar, ent­we­der roh oder man kann sie auch anrös­ten und z.B. im Müs­li verwenden.

Unse­ren Wege­rich haben wir erst im Herbst 2018 als Jung­pflan­ze erwor­ben und hof­fen das wir ihn gut über den Win­ter bekom­men. Dann kön­nen wir im neu­en Jahr mal was über sei­ne Ver­wen­dung berichten.

Gepflanzt haben wir unse­ren Mexi­ka­ni­schen Wege­rich in unse­re halb­schat­ti­ge “Wald­rand Pflan­zen WG”. Wo er zusam­men mit Bär­lauch, Wald­meis­ter, Blut-Amp­fer und klei­nem Wie­sen­knopf wächst.

Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea)

Die Blaue Pas­si­ons­blu­me (Pas­si­flo­ra cae­ru­lea) ist eine Pflan­zen­art der Arten­rei­chen Gat­tung der Pas­si­ons­blu­men­ge­wäch­se (Pas­si­flo­ra). Ihre Hei­mat erstreckt sich vom nörd­li­chen Argen­ti­ni­en bis ins süd­li­che Brasilien

Sie ist eine klet­tern­de, aus­dau­ern­de krau­ti­ge Pflan­ze. Sie ist recht pfle­ge­leicht und lässt sich neben der Zim­mer­hal­tung durch­aus auch im Frei­land kul­ti­vie­ren. Hier ist sie bis — 15 °C schon als Jung­pflan­ze frost­re­sis­tent. Älte­re Exem­pla­re ver­tra­gen durch­aus auch noch tie­fe­re Temperaturen.

Bei uns wächst sie ent­lang unse­res Zau­nes zwi­schen unse­rem Gar­ten und dem Gar­ten von Arvids Eltern.

Bei dem lan­gen war­men Som­mer 2018 hat sie nicht nur geblüht, sie hat auch eini­ge recht ansehn­li­che Früch­te her­vor­ge­bracht. Aber vor allem hat­ten die Bie­nen offen­bar viel Gefal­len an den Pas­si­ons­blu­men und haben sie regel­mä­ßig aufgesucht.

 

 

 

 

 

The Bota­ni­cal Maga­zin (1787–1800)

Speierling (Sorbus domestica)

Spei­er­ling (Sor­bus dome­sti­ca) ist eine Pflan­zen­art aus der Gat­tung der Mehl­bee­ren (Sor­bus) inner­halb der Fami­lie der Rosen­ge­wäch­se (Rosaceae).

Er ist ein Wild­obst­baum und einer der sel­tens­ten Baum­ar­ten in Deutsch­land. Er ist ein som­mer­grü­ner Laub­baum, Licht und Wär­me bedürf­tig und lang­sam wach­send kann er ein Alter bis etwa 400 Jah­re erreichen.

Sowohl des fes­ten schwe­ren Hol­zes wie auch sei­ner – recht gerb­stoff­hal­ti­gen – ess­ba­ren Früch­te wegen war der Spei­er­ling im Mit­tel­al­ter ein wich­ti­ges Kulturgehölz.

Der aus­ge­spro­chen tan­nin­rei­che Saft noch nicht voll­rei­fer Früch­te wird bei der Her­stel­lung von Apfel­wein in gerin­gen Men­gen (1 bis 3 %) zuge­setzt. Der so gewon­ne­ne kla­re, halt­ba­re und her­be Apfel­wein wird auch ver­kürzt „Spei­er­ling“ genannt und gilt als Spe­zia­li­tät bei uns im Frank­fur­ter Raum.  Daher hat Arvids Vater vor ein paar Jah­ren in sei­nem Gar­ten (unser Nach­bar Grund­stück) einen Spei­er­ling gepflanzt.

Das Holz des Spei­er­lings wird im Werk­zeug­bau und für den Bau von Musik­in­stru­men­ten (Dudel­sä­cke) geschätzt, zum Schnit­zen und Drech­seln ver­wen­det, sowie als wert­vol­les Möbel- und Fur­nier­holz (unter dem Namen „Schwei­zer Birn­baum“) gehandelt.

Fuß­no­te: Spei­er­ling-Dar­stel­lung von Jacob Sturm / 1771 — 1848

Partisson (UFO-Kürbis)

Der Par­tis­son, auf Grund sei­ner Flach­run­den Form auch ger­ne auch als UFO-Kür­bis bezeich­net, ist eine Zucht­form des Gar­ten­kür­bis  (Cucur­bi­ta pepo).

Die Ern­te der Par­tis­sons erfolgt zwi­schen Juni bis Sep­tem­ber, geern­tet wer­den sie noch unreif, hier sind sie noch zart und am schmackhaftesten.

Im Jahr 2018 hat­ten wir von Arvids Eltern sozu­sa­gen einen “Über­läu­fer”, der sich durch den Zaun rüber in unse­ren Gar­ten geschli­chen hat. Um hier auch eines sei­ner UFOs zu landen.