Spanischer Fingerhut (digitalis obscura L.)

Der Spa­ni­sche Fin­ger­hut (digi­ta­lis obscu­ra L.) ist eine Pflan­zen­art aus der Gat­tung der Fin­ger­hü­te (Digi­ta­lis) in der Fami­lie der Wege­rich­ge­wäch­se (Plan­ta­gi­naceae).  Sei­ne Her­kunft ist die Sier­ra Neva­da, im Süden Spa­ni­ens in den Pro­vin­zen Gra­na­da und Alme­ría in der Auto­no­men Regi­on Andalusien.

Er bevor­zugt einen son­ni­gen, humo­sen Stand­ort und ist win­ter­hart. Benö­tigt aber einen durch­läs­si­gen Boden, da er Stau­näs­se über län­ge­re Zeit nicht gut verträgt.

Er ist est­was klei­ner und zier­li­cher wie der Rote Fin­ger­hut. Unse­re Pflan­ze haben wir auf dem Herbst­markt im Hes­sen­park ent­deckt und schau­en nun mal wie sie sich bei uns macht. Unse­ren Roten Fin­ger­hut haben wir ja schon län­ger erfolg­reich im Garten.

Wie auch der Rote Fin­ger­hut (Digi­ta­lis pur­pu­rea) ist der Spa­ni­sche Fin­ger­hut eben­falls in all sei­nen Tei­len gif­tig. Er wird in der Natur­me­di­zin iden­tisch zum Roten Fin­ger­hut verwendet.

 

 

 

 

 

Illus­tra­ti­on: John Sims (1749 — 1831)

Sonnenblume (Helianthus annuus)

Die Son­nen­blu­me (Heli­an­thus annu­us), ist eine Pflan­zen­art aus der Gat­tung der Son­nen­blu­men (Heli­an­thus) in der Fami­lie der Korb­blüt­ler (Aster­aceae).

Die Son­nen­blu­me ist eine bis zu 2 Meter tief wur­zeln­de ein­jäh­ri­ge kul­ti­vier­te krau­ti­ge Pflan­ze, mit einer Wuchs­hö­he von 1 bis 2, sel­te­ner 3 Metern. Sie ist sehr pho­to­syn­the­se­ak­tiv; eine gro­ße Pflan­ze bin­det pro Tag das in einem Raum von 100 Kubik­me­tern vor­han­de­ne Koh­len­di­oxid. Sie bevor­zugt war­me Stand­or­te und ist ein Licht- und Wärmekeimer.

Die Son­nen­blu­me ist eine soge­nann­te “Kom­pass-Pflan­ze”, rich­tet also ihre Blü­ten nach dem Son­nen­stand. Die Eigen­art der Pflan­ze, sich immer dem Son­nen­licht zuzu­wen­den, nennt man Helio­tro­pis­mus. An son­ni­gen Tagen ver­folgt die Knos­pe die Son­ne von Ost nach West, wäh­rend sie sich nachts oder in der Mor­gen­däm­me­rung nach Osten zurückdreht.

Die Son­nen­blu­me gilt als ursprüng­lich im süd­li­chen Kana­da (Alber­ta, Bri­tish Colum­bia, Mani­to­ba, Sas­kat­che­wan) behei­ma­tet. Ist aber in allen US-Bun­des­staa­ten und in Mexi­ko als Neo­phyt anzutreffen.

Archäo­lo­gi­sche Ergeb­nis­se zei­gen, dass die Son­nen­blu­me etwa 2500 v. Chr. in der Regi­on des Mis­sis­sip­pi und auch in Mexi­ko-Stadt ange­baut wur­de. Fran­cis­co Pizar­ro beob­ach­te­te Inkas, wel­che die Son­nen­blu­me als Abbild ihres Got­tes verehrten.

Die ers­ten Samen der Son­nen­blu­me wur­den 1552 von spa­ni­schen See­fah­rern nach Euro­pa gebracht, wo man sie zuerst als Zier­pflan­ze anbau­te. Eines der ers­ten Kräu­ter­bü­cher, das von der Pflan­ze als „Groß India­nisch Son­nen­blum“ oder „Flos Solis Peru­via­nus“ berich­tet, ist das Kreut­ter­buch von Pie­tro Andrea Mat­tio­li aus dem Jahr 1590.

Vor­aus­set­zung zum erfolg­rei­chen Anbau zu Nutz­zwe­cken ist ein tief­grün­di­ger, humus- und nähr­stoff­rei­cher Boden (ins­be­son­de­re Kali­um und Bor, Stick­stoff­dün­gung ca. 100 kg N/ha) mit aus­rei­chen­der Was­ser­ver­sor­gung (Was­ser­be­darf 400 bis 500 ml).

Unse­re Son­nen­blu­men aus den aus­ge­streu­ten Bie­nen-Blu­men-Mischun­gen von 2019:

 

 

Mirabelle (Prunus domestica subsp. syriaca) — Kultur 2019

Die­ses Jahr haben wir es ein wenig bes­ser gere­gelt bekom­men mit der Ern­te unse­rer Mira­bel­le (Pru­nus dome­sti­ca sub­sp. syria­ca).

Letz­tes Jahr waren wir ja ein wenig spät damit und vie­le waren total ver­wurmt. Die­ses Jahr hat­ten wir, sagen wir mal halb­her­zig, einen Leim­ring im Früh­jahr um den Stamm gelegt. Sagen wir so, es waren nur noch in eini­gen Früch­ten Wür­mer.  Dafür hat­ten wir die­ses Jahr irgen­wel­che Tier­chen die an den Blät­tern gesaugt haben und die­se sich dann zusam­men gerin­gelt haben.

Aber gut wir konn­ten doch einen knap­pen hal­ben Ern­te­korb Mira­bel­len ern­ten. Ansons­ten haben wir immer mal die eine oder ande­re Mira­bel­le vom Baum gepflückt und geges­sen. Ver­ar­bei­tet haben wir sie dann zu Tro­cken­obst und zu einem Mira­bel­len-Auf­ge­set­zen, der jetzt noch ein wenig rei­fen muss. Eini­ge sind auch vor­ab her­un­ter gefal­len. Bei denen war es eine Chall­enge die schnel­ler von der Wie­se zu sam­meln bevor Super­no­va alle mit samt Stumpf und Stiel (aka Kern) gefres­sen hat. Lust auf noch­mal Not­fall Tier­kli­nik Besuch hat­ten wir auch nicht.

Auf jeden Fall hat das klei­ne Bäum­chen die­ses Jahr schon mehr Mira­bel­len getra­gen als im Vorjahr:

 

Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)

Der Rote Fin­ger­hut (Digi­ta­lis pur­pu­rea) ist eine Pflan­zen­art aus der Gat­tung der Fin­ger­hü­te (Digi­ta­lis) in der Fami­lie der Wege­rich­ge­wäch­se (Plan­ta­gi­naceae). Der Gat­tungs­na­me Digi­ta­lis lei­tet sich vom latei­ni­schen Wort digi­tus für Fin­ger ab und bezieht sich auf die cha­rak­te­ris­ti­sche Blütenform.

Alle Pflan­zen­tei­le sind hoch­gif­tig. Bereits der Ver­zehr von zwei Blät­tern kann zu einer töd­li­chen Ver­gif­tung füh­ren. Der Rote Fin­ger­hut wur­de 2007 zur Gift­pflan­ze des Jah­res gewählt.

Der Rote Fin­ger­hut wächst meist als zwei­jäh­ri­ge, krau­ti­ge Pflan­ze. Im ers­ten Jahr bil­det sie eine Grund­blatt­ro­set­te, aus der im Fol­ge­jahr eine bis zu 200 cm hoher, meist unver­zweig­ter, beblät­ter­ter Stän­gel austreibt.

Die Blü­te des roten Fin­ger­huts besteht aus fünf pur­pur­rot-vio­let­ten oder sel­ten wei­ßen Kron­blät­ter sind zu einer 4 bis 6 cm lan­gen, fin­ger­hut­ähn­li­chen Kro­ne ver­wach­sen, die innen behaart und außen kahl ist. Die Blü­te­zeit reicht von Juni bis August.

Bestäubt wird der Fin­ger­hut in der Regel von Hum­meln, da klei­ne­re Insek­ten oft kei­ne Chan­ce haben in die Blü­te zu gelan­gen. Die Blü­ten sind vor­männ­lich; sie erblü­hen am Blü­ten­stand von unten nach oben. Wenn die unte­ren sich im weib­li­chen Sta­di­um befin­den, sind die obe­ren erst im männ­li­chen Sta­di­um. Da der Anflug von Blü­ten­stän­den durch Hum­meln immer von unten nach oben erfolgt, wird Fremd­be­stäu­bung sichergestellt.

Der Rote Fin­ger­hut ist in West­eu­ro­pa sowie dem west­li­chen Süd‑, Mit­tel- und Nord­eu­ro­pa und in Marok­ko behei­ma­tet. In Nord- und Süd­ame­ri­ka ist er gebiets­wei­se ein­ge­schleppt. In Deutsch­land hat er sein natür­li­ches Ver­brei­tungs­ge­biet bis zum Harz und dem Thü­rin­ger Wald, tritt aber ver­wil­dert heu­te im gan­zen Land auf.

Man fin­det den Roten Fin­ger­hut zer­streut aber gesel­lig auf Kahl­schlä­gen, vor allem des Gebir­ges, an Wald­we­gen und in Wald­ver­lich­tun­gen. Er bevor­zugt fri­schen, kalk­ar­men, sau­ren, locke­ren, humus­rei­chen Boden an son­ni­gen bis halb­schat­ti­gen Standorten.

Seit dem 16. Jahr­hun­dert wird er in den gemä­ßig­ten Brei­ten als Zier­pflan­ze in Parks und Gär­ten verwendet.

Bei uns wuchs der rote Fin­ger­hut ursprüng­lich hin­ten, eher halb­schat­tig, neben dem Kom­post an der Hecke. In die­sem Jahr blüh­te er auch am Weg, vor­ne kurz hin­ter dem vor­de­ren Ein­gang. Irgend­wie muss da mal Samen hin ver­schleppt wor­den sein.

Sommer-Blütenpracht

Es hat über den Som­mer nun schon eini­ges hier wun­der­bar geblüht und blüht auch noch. Die Insek­ten sind glau­be ich sehr begeis­tert, zumin­dest summt und schwirrt es den gan­zen Tag hier flei­ßig her­um. Es gibt mitt­ler­wei­le eine viel­zahl an Insek­ten die wir hier sozu­sa­gen als fes­ten Besatz immer beob­ach­ten. Neben den übli­chen Honig­bie­nen und den Gal­li­schen Feld­wes­pen, die immer in unse­rer Pum­pe oder hin­ter dem Klapp­la­den woh­nen wol­len gibt es unzäh­li­ge mehr.  Wobei nicht alle so groß und beein­dru­ckend sind wie die blau­schwar­zen Holz­bie­nen, auch ganz win­zi­ge Wild­bie­nen, Hum­meln, Schweb­flie­gen. Sowie unge­zähl­te Käfer, Wan­zen, Spin­nen etc.

Aber hier mal ein paar Ein­drü­cke von dem was hier gera­de so blüht.

Son­nen­blu­men:

Gewöhn­li­che Weg­war­te (Cicho­ri­um inty­bus):

Schmuck­körb­chen (Cos­mos bipin­na­tus):

Schaf­gar­ben (Achil­lea) haben wir gleich in drei Vari­an­ten (wei­ße, gel­be, rote):

Wald­re­ben (Cle­ma­tis):

Gewöhn­li­che Stock­ro­se (Alcea rosea):

Korn­blu­me (Cya­nus sege­tum Hill, Syn.: Cen­tau­rea cya­nus L.) — hier eine schwar­ze Farbvariante:

Pur­pur Son­nen­hut (Echinacea pur­pu­rea):

Jung­fer im Grü­nen (Nigel­la dama­s­ce­na):

Lilie (Lili­um) — eine klei­ne dun­kel­ro­te Sor­te (kein Sor­ten­na­me bek.):

Lang­blü­ti­ger Tabak (Nico­tia­na lon­gi­flo­ra), hier zusam­men mit Wein­rau­te (Ruta gra­veo­lens):

Rosen (Rosa), in weiß und rosa — die kom­men immer aus dem Gar­ten der Eltern her­über gewachsen:

Ech­ter Alant (Inu­la hele­ni­um):

Mohn (Papa­ver) — irgend eine Zier­mohn Sor­te die nun hier rumwildert:

 

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Gartenmelde (Atriplex hortensis) — Samengewinnung 2019

Wir hat­ten ja in die­sem Jahr unge­plant eine Gar­ten­mel­de (Atri­plex hor­ten­sis) “Kul­tur”, die sich von selbst aus­ge­sam­ten Pflan­zen die Arvid mal so vor 2–3 Jah­ren im Gar­ten hat­te ver­mehrt hat­ten. Neben dem übli­chen grü­nen gab es eine rote Pflan­ze. Die woll­ten wir auch ger­ne mal mehr haben, also haben wir das Pflänz­chen unan­ge­tas­tet gelas­sen und den Samen­stand ausreifen.

Von der grü­nen Vari­an­te haben wir auch Samen aus­rei­fen las­sen. Nun hof­fen wir das wir da mal im kom­men­den Früh­jahr gezielt Gar­ten­mel­de aus­sä­en kön­nen. So rein nur wild aus­ge­säht stand sie halt dann oft doch sehr ungüns­tig im Weg rum.

Natür­lich sind dies jetzt kei­ne Sor­ten­rei­ne Samen, son­dern sozu­sa­gen schon eine über ein paar Jah­re an unse­ren Gar­ten ange­pass­te “Hor­tus Delirantium”-Gartenmelde Sor­te. Wir schau­en also ein­fach mal was da bei unse­rem Samen­ge­win­nungs Ver­such herauskommt.