Unsere diesjährige Stangenbohnen Kultur, ist das erste Mal das wir es damit probiert haben.
Wir haben uns für eine Bunte Mischung mit drei Sorten entschieden. Verwendet haben wir die drei Sortenmischung von Sativa, mit Neckarkönigin, Neckargold, Blauhilde.
Da die Bohnen ja nicht da wachsen sollen wo sie im letzten Jahr standen, viel aus Platzgründen diesmal unser Bohnen-Tipi aus.
Wir hatten uns dann spontan in einem der YT-Video vom Ralph von Der Selbstversorgerkanal zu einem Bohnenstangen-Grüst inspirieren lassen. Welches wir in der grünen Hölle hinter den Zaun installiert haben.
Die Beetfläche hatten wir erstmal vorbereitet mit einer dicken Kompostschicht und etwas Rinderdungpellets und etwas Aktivkohle.
Rechts und links vom Beet haben wir zwei Bodeneinschlaghülsen gesetzt und zwei Pfosten darin montiert. Oben haben wir sie mit einer Dachlatte verbunden. In die Dachlatte haben wir Schraubhaken eingedreht, an welchen wir später zweireihig Bindegarn gehängt und unten mit alten Zeltheringen am Boden befestigt haben.
An den Enden des Pflanzgarnes haben wir immer vier Bohnen gelegt, die später an den Fäden hochranken sollen.
Es sind auch fast alle Bohnen gekeimt und gewachsen. Glücklicherweise wurden die jungen Planzen von den Schnecken verschont und haben sich schon bald daran gemacht in die Höhe zu ranken.
Zu Anfang waren sie auch recht windgeschützt, da zwischen den Bohnen und dem Zaun, wie im letzten Jahr auch schon, eine bunte Blumenmischung wuchs, bestehend aus Kapuzinerkresse, Sonnenblumen und Kornblumen.
Der gut gemulchte Boden hat den Bohnen sichtlich gut getan und wir haben über das Jahr hinweg immer mal Rasenschnitt nachgemulcht und zweimal mit Brennesseljauche gegossen.
Leider war es in der Hauptwachstumsphase sehr trocken und die Pflanzen haben zwischenzeitlich da mal mit dem Wachstum pausiert. So das sie nicht ganz so üppige Pflanzen wurden wie sie hätten werden können.
Wir konnten aber trotzdem von allen drei Sorten Bohnen ernten und wir werden sicherlich auch im nächsten Jahr wieder Bohnen anbauen.
Zuckererbse (Pisum sativum subsp. sativum convar. axiphium) hatten wir nun das zweite Jahr in Folge im Anbau.
Im letzen Jahr hatten wir sie ja einfach nur in Reihe ins Beet gesäht und haben mal geschaut was passiert.
Dieses Jahr wollten wir es etwas überlegter angehen. Wir haben in die Beetreihe wo im letzten Jahr die Kartoffeln standen den Boden für die Zuckererbsen vorbereitet.
Wir hatten etwas fertigen Kompost von Gunters Eltern bekommen und ihn auf dem Beet verteilt.
Mit Hilfe von Bambusstäbchen und Bindfaden haben wir eine zweireihige Kletterhilfe für die Erbsen gebaut und dann haben wir sie direkt ins Beet gesät.
Über das Jahr haben wir, soweit wir Material hatten, die Erbsen gemulcht.
Aber wie das manchmal so ist, irgendwann verliert man doch gegen das Beikraut. Oder im Fall unseres Erbsenbeetes haben sich dort Phazelia, Mohn und Ringelblumen breit gemacht und irgendwo in der Ecke ist noch eine Kartoffelpflanze aufgetaucht.
Klar, einmal Kartoffeln im Beet wird man die nie wieder los.
Aber trotz aller Widrigkeiten haben sich die Zuckererbsen durchgesetzt und sind in diesem Kraut-Urwald ganz gut gewachsen und wir konnten leckere Zuckererbsen ernten.
Wir hatten uns ja in den Kopf gesetzt im vorderen Gartenteil ein neues Beet auf der Wiese anzulegen. Dieses sollte ohne Umgraben angelegt werden um die Bodenlebewesen nicht zu beieinträchtigen durch Umfräsen des Bodens.
Also Pappe auf die Wiese drauf, Pferdemist mit viel Stroh dick drüber und obendrauf eine dünnere Schicht abgelagerten Kompost. Vom Kompost haben wir ja noch nicht sehr viel eigenen.
Anfang März haben wir das Beet angelegt und mitte April kamen dann die Kartoffeln, die wir beim Hof Jeebel bestellt hatten ins Beet. Im Internet bestellt haben wir die Kartoffeln weil der Pflanzenmarkt im Hessenpark ja wegen der Pandemie ausgefallen ist.
Drei Sorten haben wir gelegt:
La Ratte eine alte französische Delikatess Hörnchen-Kartoffel von 1872. Sie ist eine sehr frühe Sorte, die etwas anspruchsvoll im Anbau ist. Da sie recht anfällig für Krautfäule ist und über die Kulturdauer eine regelmäßige Wasserversorgung benötigt. Dafür gilt sie als ausgesprochen geschmackvoll mit einem nussigen Aroma. La Ratte hat eine längliche Hörnchenform mit gelber Schale und gelben Fruchtfleich.
Purple Rain eine niederländische Neuzüchtung von 2019, mit feinem violett-weiß marmorierten Fleisch. Es handelt sich hier um eine mittelfrühe Sorte. Sie ist gut als Brat- oder Salatkartoffel geeignet und ihre Farbe bleibt beim Kochen erhalten.
Arran Victory eine schottische Sorte von der Insel Arran, 1912 (Zulassung). Sie ist eine sehr späte Sorte, weiss fleischig mit violetter Schale. Sie ist eine sehr Krautfäule resistente Sorte. Die Kartoffel ist eine leckere mehlig kochende, welche sich sehr gut für Röstkartoffeln oder Kartoffelbrei eignet.
Wir haben also dieses Jahr drei Sorten, optisch und von der Kulturdauer sehr unterschiedlich. Von jeder Sorte haben wir eine Reihe in das Beet gelegt. Die überzähligen Saatkartoffeln haben wir noch in zwei Maurerkübeln, im Balkon-Topf und im Garten von Arvids Eltern gelegt.
Als Saatvorbereitung kam nur etwas Hornspähne und aktivierte Holzkohle ins Beet.
Angehäufelt haben wir die Kartoffeln wieder mit unserem Kartoffel-Häufler. Das hat ja im letzten Jahr schon gut geklappt.
Dann haben wir erstmal abgewartet was passiert. Über die Kulturdauer haben wir die Kartoffeln mehrmals mit Rasenschnitt gemulcht und zweimal mit Brennessel-Jauche gegossen.
Zum Jahresanfang war es leider noch sehr trocken und das hat man dem Krautwachstum angemerkt. Am zögerlichsten waren die La Ratte, aber am Schluss haben es dann alle noch irgendwie in die Blüte geschafft.
Das eine oder ander Beikraut ist auch aufgewachsen, wie der irgendwie zu Kartoffeln gehörende Stechapfel, aber auch Phazelia, Ringelblumen und eine Sonnenblume haben sich im Beet eingenistet. War aber kein Problem für die Kartoffeln.
Im Sommer gab es einige stürmische Tage und eine Windhose muss wohl quer übers Beet sein und hatte die Hälfte der Pflanzen platt getrückt und es hat eine Weile gedauert bis sie sich davon erholt hatten. Besonders die La Ratte hatten darunter zu leiden.
Kartoffelkäfer haben wir nur einen gesehen, der kam aber irgendwie nur zum Teich und wurde dort von den Wasserläufern erbeutet. Auch von der Krautfäule wurden unsere Kartoffeln gänzlich verschont. Selbst die La Ratte welche dafür anfällig sein sollen hatten nichts.
Besonders erstaunt haben uns die Arran Victory, sie hat wirklich eine sehr lange Wachstumsphase und hat noch Kraut und sogar einige Blüten geschoben bis der Frost eingesetzt hat.
Die Wühlmäuse haben die Kartoffeln nicht angerührt und trotz einiger Engerlinge im Beet hatten wir nur ganze 2 leicht angenagte Kartoffeln.
Alles in allem war das Kartoffel Jahr 2020 ziemlich gut gelaufen und eine deutliche Verbesserung mit dieser Beetform, im Vergleich zum letzten Jahr.
Wenn Euch unsere Kartoffelsorten von 2019 interessieren: Kartoffeln 2019
Wir haben von der Resterampe im ALDI ein Päcken “Alte Tomaten Sorten” gerettet. Eigentlich schon zu spät zum anpflanzen und sie sahen auch schon etwas mitgenommen aus. Aber wir hatten mal wieder Mitleid und haben es auf einen Versuch ankommen lassen. Wir experimentieren einfach zu gerne.
Aber wohin mit noch mehr Tomaten, das Tomatenhaus ist ja schon bepflanzt?
Also hatte Arvid mal wieder eine blöde Idee, da Freiland nicht so erfolgversprechend für Fleischtomaten ist. Wir machen neben ans Tomatenhaus einfach ein Vordach und die Tomaten ziehen in zwei Maurerkübel darunter. Die Tomatenhausseite mit dem Vordach zeigt in Richtung Westen.
Also ein paar restliche Dachlatten zusammen gesucht und einen Rest transparentes Welldach. Daraus haben wir dann ein kleines Vordach gebaut.
Dann haben wir die Maurerkübel mit Pflanzerde und Dünger bestückt und die kleinen Tomatenpflänzchen hinein gesetzt.
Sorten:
Schwarze Ananas
Andenhorn
Schwarze Krim
Berner Rose
Roter Russe
Green Zebra
Nun heisst es warten was aus dem Tomatenprojekt erwächst.
Es wurde ja recht spät mal wirklich warm und die Tomaten hatten eh schon Wachstumsverzug. Es hat lange gedauert bis sie mal richtig dazu kamen Fruchtansätze zu bilden und ewig um diese auszureifen.
Aber ein paar Früchte haben wir zum Schluss dann doch noch gehabt. Wäre der Herbst noch länger warm geblieben hätten wir auch noch mehr bekommen.
Wir haben uns an diesen Versuchstomaten auch das erste mal an das Sortenreine bestäuben mittels Teebeutel über den Blüten herangewagt. Da wir dachten sind eh nur unsere Experimentier Tomaten. Wir haben sogar einige Samen ernten können. Somit können wir damit im nächsten Jahr noch einen weiteren Versuch machen.
Geschmacklich am besten waren Green Zebra, Schwarze Ananas und Schwarze Krim.
Es war auch wenn wir sehr spät die Tomaten ausgepflanzt hatten und das Wetter nicht so optimal für Tomaten war doch noch ein, mit kleinem Ertrag gekröntes Experiment.
Das Vordach hat sich super gemacht und wir denken, wir verwenden es in der kommenden Saison wieder. Evt. aber eher mit kleineren Sorten. Die großen Fleischtomaten machen sich besser im Tomatenhaus.
Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal sozusagen Anbau über den Winter versucht. Dabei hatten wir im Frühbeet Kasten Winterkresse (Barbarea vulgaris) ausgesät und im ehemaligen Gurkenbeet stand als Nachkultur Feldsalat (Valerianella locusta).
Die Winterkresse hatten wir das erste Mal im Anbau und haben sie ende September ausgesät, anfänglich ist sie langsamer gekeimt und gewachsen als der Mizuna im Hochbeet, aber auch sie hat sich super entwickelt und bis in den März hinein reichlich Ernte geliefert. So das wir regelmäßig grüne Salate über den Winter machen konnten.
Durch den geschlossenen Kasten war die Kresse gut geschützt und auch gießen mussten wir so gut wie überhaupt nicht über den Winter.
Ende März, als die Winterkresse anfing in Blüte zu gehen haben wir den Frühbeet Kasten dann ausgeräumt und dessen Erde dann die abgeschnittenen Reste der Winterkresse wieder in die Erde eingearbeitet als Düngematerial. Danach sind dort Radieschen eingezogen und zur geschützten Anzucht Spitzkohl und Porree Jungpflanzen.
Den Feldsalat hatten wir zeitgleich zur Winterkresse ins ehemalige Gurken Beet ausgesäht. Dort ist er so ziemlich ohne weiter von uns beachtet zu werden gut gekeimt und gewachsen. Auch von ihm konnten wir über den Winter immer wieder ernten.
Somit haben sich diese beiden Winterkulturen als problemlos und einfach erwiesen und wir werden auch im kommenden Jahr versuchen unser Wissen über den winterlichen Anbau zu verbessern.
Unsere Winterkultur im, mit Glasfenstern abgedeckten Hochbeet für das Jahr 2019 waren Mizuna (Brassica rapa var. niposinica) und Winter-Postelein — eigentlich: Gewöhnliche Tellerkraut (Claytonia perfoliata) -.
Das Hochbeet hatten wir ja im September 2019 angelegt und dann später für den Winter noch mit einer Glasfenster Abdeckung versehen: Unser Hochbeet. Winteranbau hatten wir ja noch absolut keine Erfahrung und haben uns da erstmal durch ein paar Videos Ideen geholt und uns dann für die beiden Kulturen entschieden, mit denen wir das nun versucht haben.
Wir haben Mizuna und Winter Postelein Ende September einfach direkt in das Beet ausgesäht, wie wir das ja in unserem Hochbeet Artikel beschrieben hatten.
Die Samen sind auch super aufgelaufen und über den ganzen Winter bis Ende März 2020 super gewachsen. Sie haben das ganze Hochbeet begrünt und wir konnten die ganze Zeit über reichlich von beidem ernten.
Wir hatten keinerlei Probleme mit ihrer Kultur, keine Krankheiten und keine Schädlinge.
Die Glasabdeckung hat dafür gesorgt das wir selten gießen mussten, was ein sehr erfreulicher Nebeneffekt ist.
Wir haben einiges an Salaten gemacht und in diversen Gerichten mit . Selbst das Ratten Rudel von Arvid fand das winterliche Grün sehr lecker und das will was heissen, die sind überaus wählerisch bei dem was sie fressen wollen.
Ende März, als die Pflanzen langsam in Richtung Blüte gingen haben wir die Kultur damit beendet. Das Beet ausgeräumt und die übrig gebliebenen Pflanzen zerkleinert und als Düngematerial im Hochbeet untergegraben.
Fazit: Die Glas Abdeckung war eine fantastische Idee, sie war sehr wirkungsvoll und hat die Anbausaison deutlich verlängert. Das werden wir auf jeden Fall beibehalten.
Mizuna und Winter Postelein sind sehr einfach in der Kultur und wuchsfreudig, schmecken auch obendrein sehr lecker. Das heisst sie werden weiterhin von uns angebaut.
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