Der Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata – etwa: „Zehnstreifen-Leichtfuß“) ist eine Art aus der Familie der Blattkäfer.
Der 7 bis 15 Millimeter lange Kartoffelkäfer ist gelb, wobei sein Halsschild schwarze Flecken aufweist und sich auf den Flügeldecken zehn dunkle Längsstreifen befinden. Er wiegt 50 bis 170 mg. Bei Gefahr kann der Kartoffelkäfer ein unangenehm schmeckendes Wehrsekret ausscheiden; seine auffällige Färbung wird daher als Warntracht gesehen.
Die Käfer legen im Juni an den Blattunterseiten der Kartoffelpflanze jeweils Pakete von 20 bis 80 gelben Eiern ab. Insgesamt sind es pro Weibchen etwa 1200 Eier. Aus den Eiern schlüpfen nach 3 bis 12 Tagen die Larven. Sie sind rötlich und haben an den Seiten und am Kopf schwarze Punkte. Die Larven wachsen schnell heran und häuten sich dreimal. Nach 2 bis 4 Wochen kriechen sie in die Erde, um sich dort zu verpuppen. Nach ungefähr zwei weiteren Wochen schlüpfen die Kartoffelkäfer, die jedoch noch mindestens eine Woche im Boden bleiben. Pro Jahr treten ein bis zwei Käfergenerationen auf. Kartoffelkäfer überwintern im Boden.
Der Kartoffelkäfer ist heute weltweit verbreitet. Seine Heimat lag ursprünglich in Zentralmexiko. In Europa befürchtete man spätestens 1869 eine Einschleppung des Kartoffelkäfers mit amerikanischen Saatkartoffeln, und die erste Sichtung erfolgte 1877 in den Hafenanlagen von Liverpool und Rotterdam. In Deutschland sind die ersten Funde für Mülheim am Rhein und Schildau bei Torgau ebenfalls für 1877 belegt. Bereits zu dieser Zeit wurde von erheblichen Anstrengungen berichtet, die Plage einzudämmen.
Seine ursprüngliche Nahrungspflanze in Mexiko war der Stachel-Nachtschatten (Solanum rostratum). Der Übergang auf die Kartoffel vollzog sich im Verlauf des Vordringens weißer Siedler in den USA, die dort ihre Kartoffelpflanzungen anlegten. Der Kartoffelkäfer und seine Larven ernähren sich von Teilen der Kartoffelpflanze. Kartoffelkäfer können innerhalb kurzer Zeit ganze Felder kahl fressen. Es werden aber auch andere Nachtschattengewächse, insbesondere auch weitere Nutzpflanzen wie Aubergine, Paprika, Tabak und Tomaten befallen. Experimentell bewährte sich Bittersüßer Nachtschatten als Futterpflanze des Kartoffelkäfers.
Kartoffelkäfer in unserem Garten:
Das der Kartoffelkäfer auch andere Nachtschattengewächse als Futterpflanzen annimmt konnten wir 2021, als er gehäuft bei uns in Rendel auftrat, in unserem Garten beobachten. Er hat neben unseren Kartoffeln auch den Tabak und den schwarzen Nachtschatten kahl gefressen. Tomaten und Paprika hat er bei uns aber nicht angerührt.
Da wir ja keine Insektizide oder so bei uns einsetzen blieb nur das regelmäßige Absammeln von den Kartoffeln. Über die Kartoffelkäfer haben sich danach unsere Wachteln sehr gefreut. Die fanden sie offensichtlich sehr lecker.
Quelle: Wikipedia
Bilder:
Eine unserer Kartoffelkäfer Larven:
Wasserläufer in unserem Teich mit erbeutetem Kartoffelkäfer:
2 Antworten auf „Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)“