Viel Spaß bei der Lektüre!
Arvid, Claudia & Gunter
Der Experimental-Permakultur-Garten von Turba Delirantium
Viel Spaß bei der Lektüre!
Arvid, Claudia & Gunter
Nun habe ich den Kompost vom letzten Jahr umgesetzt und durchgesiebt. Dafür kam unser neu gekauftes Durchwurfsieb, das man als Aufsatz auf die Schubkarre fixieren kann, zum Einsatz.
Nach einer Weile habe ich im hinteren feuchten Bereich des Komposts auch unsere Kompostwürmer gefunden.
Es lebt sowieso offenbar ein ganzes Universum in unserem Kompost, neben den Kompostwürmern findet man auch immer mal Tauwürmer, Rosenkäferlarven, Mückenlarven und Unmengen an Asseln und Hunderfüßern.
Etwas Urgesteinsmehl und von der, mit unserem Phyrolyse-Ofen, produzierten Holzkohle erhält der Kompost zusätzlich.
Was uns auch geholfen hat uns intensiver mit unserem Kompost zu beschäftigen war diese Lektüre, die Gunter uns mal mitgebracht hat:
Unsere Kompost Experimente:
Alles Rund um unsere Wachteln findest Du hier: WACHTELN
Die Artischocke (Cynara cardunculus subsp. scolymus (L.) Hegi, Syn.: Cynara scolymus L.) ist eine distelartige, kräftige Kulturpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Sortengruppe der Artischocken wird wegen ihrer essbaren knospigen Blütenstände angebaut und als Blütengemüse verzehrt. Ebenfalls zu Cynara cardunculus zählt das Blattgemüse Cardy.
Die Artischocke wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2003 gekürt.
Wuchs
Die körbchenförmigen Blütenstände sind der Teil der Pflanze, der geerntet wird. Im Vergleich zu wild wachsenden Formen sind die Blütenstände größer. Durch eine frühere Blütezeit sind mehrere Ernten im Jahr möglich. Der Blütenstandsboden ist stark fleischig. Die unten fleischigen, dachziegeligen Hüllblätter sind bei kultivierten Formen kaum dornig. Werden die Blütenstände nicht geerntet, zeigen sich die violetten Röhrenblüten. Es werden 2 bis 8 Millimeter lange Achänen mit einem Pappus aus 2 bis 3,5 Zentimeter langen, federigen Borsten gebildet.
Die Pflanze benötigt im Garten etwa 1 m² Fläche und bevorzugt sonnige, warme Orte. Geerntet werden die faustgroßen Blütenköpfe, wenn sie noch geschlossen sind und die äußeren Schuppen leicht abstehen. Verpasst man diesen Zeitpunkt, zeigt sich eine große violette Blüte.
Vorkommen
Nahrungsmittel
Bei großen Artischocken sind die unteren fleischigen Teile der Hüllblätter und die Blütenböden (eigentlich Korbböden; das Artischockenherz) essbar. Die unter den Blättern liegenden Härchen, das so genannte „Heu“ (nicht geöffnete Blüten), sind nicht zum Verzehr geeignet. Kleinere Artischockensorten, die überdies früh geerntet werden (wie es z. B. auf der Gemüseinsel Vignole in der Lagune von Venedig üblich ist), können im Ganzen verzehrt werden. Der feine Geschmack der ungewürzten gekochten Artischocke ähnelt dem des Eiweißes eines Spiegeleis. Artischocken werden 20 bis 45 Minuten in Salzwasser mit etwas Zitronensaft gekocht. Die Blätter werden dann abgezupft und der untere Teil mit den Zähnen abgezogen. In der Regel wird dazu eine Vinaigrette gereicht. Artischockenböden werden auch eingelegt und sind unter anderem ein verbreiteter Pizzabelag.
Heilpflanze
Artischocken wird eine appetitanregende, verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung zugeschrieben. Aufgrund unterschiedlicher Wirkmechanismen (vermehrte Ausscheidung von Cholesterin, erhöhter Cholesterinverbrauch zur Gallensäuresynthese als auch Hemmung der Neubildung von Cholesterin in den Leberzellen) soll tatsächlich durch den Verzehr von Artischocken eine Senkung des Gesamtcholesterins um bis zu 12 Prozent möglich sein. Insofern kommt der Artischocke eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung gegen Arteriosklerose zu. Der enthaltene Bitterstoff Cynarin regt den Stoffwechsel der Leber an. Außer als Gargemüse werden ihre Blätter in Säften, Tees, Trockenextrakten und Tinkturen verwendet. Ihre medizinische und diätetische Wirkung wird auf den Gehalt an Polyphenolen sowie insbesondere speziellen Flavonoiden und Chinasäurederivaten zurückgeführt. Vor allem Frischpflanzenextrakte aus Artischockenblättern werden erfolgreich in der Therapie der Dyspepsie und Hypercholesterinämie eingesetzt. Die Bildung des protektiven Radikalfängers Stickstoffmonoxid wird signifikant erhöht. Dadurch können auch Zucker- und Fettstoffwechsel verbessert werden. Auch kardiovaskuläre Erkrankungen und das metabolische Syndrom können positiv beeinflusst werden. Frischpflanzenextrakte aus der Artischocke entfalten im menschlichen Organismus eine stoffwechselstimulierende Wirkung, die mit einer antioxidativen Protektion durch vermehrte Bildung des endogenen Radikalfängers Stickstoffmonoxid verbunden ist. Stickstoffmonoxid stimuliert die Aktivität und Bildung von Mitochondrien. Dies führt zu einer Verbesserung der Allgemeingesundheit, der Lebensqualität und des Wohlbefindens durch signifikant erhöhte Stoffwechseleffizienz
Quelle: Wikipedia
Fotos: Unsere Artischocken Pflanze (2021)
Unsere Pflanze:
Claudia und Arvid war es 2021 mal wieder langweilig nachdem viele Geschäfte wärend der Pandemie geschlossen sind. Aber Baumärkte gehen ja hier immernoch. Bei einem solchen “Corona-Ausflug” haben wir uns unter den angebotenen Pflanzen umgesehen, nur gucken, nix kaufen. Naja und da war eine letzte übriggebliebene Artischocke, die haben wir dann doch mal mitgenommen.
Schön gewachsen ist sie ja im Sommer und hatte eine tolle Blüte, die auch von Hummeln und Bienen besucht wurde.
Wir haben ihr im Oktober mal etwas Schafwollle und Rindenmulch zugegeben, damit sie es über Winter wärmer hat. Im Januar gab es noch ein paar Tannenästchen vom Weihnachtsbaum. Da sie schon wieder zwei Blätter anfing auszutreiben.
Der Rainfarn (Tanacetum vulgare L., Synonym: Chrysanthemum vulgare (L.) Bernh.), auch Wurmkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wucherblumen (Tanacetum) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Merkmale
Von den wechselständig angeordneten Laubblättern sind die unteren Laubblätter gestielt und die oberen sitzend. Die dunkelgrüne Blattspreite ist im Umriss eilanzettlich und ist fiederteilig mit spitzen, eingeschnitten gesägten Abschnitten.
Die Blütezeit reicht meist von Juni bis September. Seine gelben Blütenköpfchen in einer schirmförmigen Rispe. Die Blütenkörbchen enthalten etwa 100 zwittrige Röhrenblüten. Die leuchtendgelben Röhrenblüten sind bis zu 2,3 Millimeter lang. Zungenblüten fehlen.
Der Rainfarn ist eine ausdauernde, wintergrüne Halbrosettenpflanze. Er ist ein Kriechwurzler, das heißt seine vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer.
Die Blüten sind vorweibliche, strahlenlose „Körbchenblumen“. Alle Blüten sind zwittrig. Wegen der nur 1 Millimeter langen Kronröhre ist der Nektar allen Besuchern leicht zugänglich; deshalb werden die Blüten reichlich von Insekten aller Art besucht. Jedoch wird vor allem Pollen angeboten.
Die Früchte sind Wind- und Tierstreuer; auch Wasserhaftausbreitung ist möglich. Fruchtreife ist von August bis Oktober
Vom Weidevieh wird der Rainfarn verschmäht.
Wirtspflanze
Der Rainfarn ist die Futterpflanze einer Reihe von Raupen. Insbesondere finden sich am Rainfarn Raupen des Rainfarn-Mönchs Cucullia tanaceti, des Smaragdspanners Antonechloris smaragdaria, sowie anderer Spanner und Eulenfalter. Die Sackträgermotte Coleophora tanaceti ist ganz auf den Rainfarn spezialisiert. Im Stängel des Rainfarns leben die Raupen der Palpenmotte Isophrictis striatella.
Mehrere Käfer-Arten leben am Rainfarn, darunter der Rainfarn-Schildkäfer Cassida stigmatica, der Rainfarn-Blattkäfer Galeruca tanaceti und der Gefleckte Langrüssler. Daneben gibt es noch die Rainfarn-Weichwanze Megalocoleus tanaceti. Die Erzwespe Torymus tanaceticola parasitiert in den Gallen des Rainfarns. Gallen am Rainfarn werden auch von der Gallmilbe Aceria tuberculata gebildet.
Die Larven der Minierfliegenarten Liriomyza tanaceti und Phytomyza tanaceti, minieren die Blätter des Rainfarns. Der Rostpilz Puccinia tanaceti befällt den Rainfarn mit Uredien und Telien.
Vorkommen
Der Rainfarn hat eine eurasische Verbreitung. Er ist in Mitteleuropa häufig. Er ist ein Neophyt in den gemäßigten Gebieten der übrigen Erdteile.
Der Rainfarn wächst häufig und „gesellig“ in staudenreichen Unkrautfluren, an Wegen, Schuttplätzen, Dämmen, gern an Brandstellen, auch an Ufern (Stromtalpflanze), auf sommerwarmen, nicht zu trockenen, nährstoffreichen, schwach basisch bis basischen, humosen Böden. Nach Ellenberg ist er eine Lichtpflanze, subozeanisch verbreitet, ein Frischezeiger, mäßig stickstoffreiche Standorte anzeigend und eine Klassencharakterart ausdauernder Stickstoff-Krautfluren (Artemisietea vulgaris). Nach Oberdorfer ist er in Mitteleuropa eine Charakterart des Artemisio-Tanacetetum aus dem Verband Dauco-Melilotion, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbände Arction oder Chenopodion rubri vor.
Verwendung
Die stark duftenden Blätter sowie die Blüten des Rainfarns, die insektenabweisende Wirkstoffe enthalten, wurden früher ausgestreut, um Ungeziefer fernzuhalten. Rainfarn wurde auch angepflanzt, um den Kartoffelkäfer zu vertreiben. Getrockneter Rainfarn wird in der Imkerei als Rauchmittel verwendet. Einige Sorten werden als Zierpflanze verwendet.
Färbepflanze
Der Rainfarn wird auch als Färbepflanze verwendet. Die Blütenkörbchen des Rainfarns ergeben zusammen mit dem Beizmittel Alaun einen dunkelgelben Farbton. Für die Beize werden 12 bis 20 g Alaun auf 100 g Wolle genommen. Dunkelgrün wird die Färbung mit einer Alaunvorbeize, Eisensulfat-Nachbeize und Ammoniak-Entwicklungsbad. Man braucht etwa 400 g frische „Blüten“ für 100 g Wolle.
Historische Verwndung
In antiken Schriften ist der Rainfarn nicht zu finden. Die erste schriftliche Überlieferung findet sich im Capitulare Karls des Großen. Rainfarn (lateinisch Tanacetum) wurde früher bei Wurmerkrankungen eingesetzt, allerdings rufen größere Mengen als 1 bis 3 Gramm Rainfarn Vergiftungserscheinungen hervor, so dass man heute im Falle von Wurmerkrankungen auf andere, wirkungsvollere und harmlosere Mittel zurückgreift. Verbreitet war auch seine Verwendung gegen Ungeziefer. Eine Waschung sollte Flöhe und Kopfläuse vertreiben. In der Tierheilkunde wird der Tee Kälbern und Kühen bei Durchfall verabreicht. Als Breiumschlag soll Rainfarn bei Quetschungen, Rheuma und Krampfadern helfen. Die Laubblätter können Hautreizungen verursachen. Rainfarnöl ist ein starkes Gift, dessen innere Anwendungen nicht unbedenklich sind, weil sie zu Allergien und Vergiftungen führen können. Eine Studie von Álvarez und anderen von 2010 zeigt, dass Extrakte aus dem Rainfarn in der Lage sind, in vitro Herpesviren zu hemmen. Für den antiviralen Effekt scheinen unter anderem die darin enthaltenen Substanzen Isochlorogensäure (3,5‑Dicaffeoylchinasäure) (3,5‑Dicaffeoylquinic acid (3,5‑DCQA)) und Axillarin verantwortlich zu sein.
Quelle Wikipedia:
Illustration:
Foto: Unsere Rainfarn Pflanze (2021)
Unser Rainfarn:
Wir möchten mal testen ob die Beschreibungen, dass Rainfarn den Kartoffelkäfer vergrämt und man das Kraut da zum mulchen verwenden kann funktioniert. Oder ob wir mal das Glück haben eine der sehr hübschen Raupen des Rainfarn-Mönch (Cucullia tanaceti) dort zu finden.
Die Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus L., Syn.: u. a. Padus avium Mill., Padus racemosa Lam.) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Prunus in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der Name kommt von den in Trauben angeordneten Blüten und Früchten. Ähnlich ist die aus Nordamerika stammende Spätblühende Traubenkirsche.
Wuchs
Die Rinde ist glatt und dunkelgrau; bei Verletzung der Rinde verströmt das Holz einen unangenehmen, scharfen Geruch. Die Borke bildet nur bei sehr alten Bäumen flache, längliche Risse aus.
Die schlanken Knospen sind lang zugespitzt mit häufig einer, meist nach innen gebogenen Knospenspitze. Die 6 bis 14 cm langen leicht behaarten Blätter stehen an 1–2 Zentimeter langen Blattstielen. Der Blattstiel besitzt an seinem oberen Ende häufig zwei grünliche Nektardrüsen. Die spitzen oder zugespitzten Blattspreiten entwickeln eine verkehrt-eiförmige bis elliptische Form. Auffällig sind die, zum fein gesägten Blattrand hin, bogig miteinander verbundenen Seitennerven. Die Blattunterseite ist graugrün gefärbt, die Blattoberseite zeigt eine matte dunkelgrüne Farbe. Die Herbstfärbung ist gelbrot.
Blüte und Frucht
Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juni. Die zwittrigen, weißen Blüten stehen in 10–15 cm langen, zunächst bogig aufrechten, später hängenden 12- bis 30-blütigen Trauben, die am Ende beblätterter Kurztriebe gebildet werden.
Die intensiv riechenden, von bittermandelartig, streng süßlich bis angenehm honigartig beschriebenen Blüten locken diverse Zweiflügler zur Bestäubung an.
Die erbsengroße, kugelige und runzelige Steinfrucht ist zuerst rot und dann glänzend schwarz. Sie reift im Spätsommer und wird gerne von Vögeln verzehrt, die für die Verbreitung der Samen sorgen. Das herb-bitter schmeckende Fruchtfleisch ist ungiftig. Der rundliche bis eiförmige Steinkern ist zugespitzt und weist eine netzig-grubige, skulptierte Struktur auf. Er enthält giftige Blausäureglykoside.
Ökologie
Als Bestäuber der Gewöhnlichen Traubenkirsche treten vor allem Schwebfliegen, Bienen und Falter in Erscheinung. Nektar wird halb verborgen im Blütenzentrum angeboten. Bei ausbleibender Fremdbestäubung ist auch Selbstbestäubung möglich.
Ihr Laub dient mehreren Schmetterlingen aus der Familie der Eulenfalter und Spanner als Raupenfutter. Auch die Raupen des Zitronenfalters ernähren sich gelegentlich vom Laub dieser Pflanze.
Die Pflanze wird im späten Frühjahr nicht selten selektiv von Gespinstmottenlarven der Gattung Yponomeuta befallen, die sie kahl fressen und mit einem riesigen, silbrig schillernden, spinnwebenartigen Netz überziehen. Nach dem Verpuppen der Raupen erholen sich diese Gehölze meist wieder durch Neuaustrieb.
Nach leben an Traubenkirschen 21 Großschmetterlingslarven und ihre Früchte dienen 24 Vogelarten als Nahrung. Die Vögel verbreiten so die Traubenkirschen-Samen. Ein englischer Name der Traubenkirsche ist bird cherry.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Gewöhnlichen Traubenkirsche erstreckt sich über Europa (außer Mittelmeergebiet und Balkanhalbinsel) bis nach Nordasien und nach Japan.
Im Auftrag der deutschen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurden im Rahmen des Projekts Erfassung und Dokumentation genetischer Ressourcen seltener Baumarten in Deutschland in den Jahren von 2010 bis 2013 die Vorkommen von zehn seltenen heimischen Baumarten in den deutschen Wäldern ermittelt. Von der Gewöhnlichen Traubenkirsche wurden dabei in Deutschland rund 3,9 Millionen Individuen, vor allem in Auwäldern, erfasst. Verbreitungsschwerpunkte sind Niedersachsen mit 1,3 Millionen Exemplaren und Sachsen-Anhalt mit 900.000 Exemplaren.
Die Traubenkirsche meidet trockene und kalkreiche Böden, leicht kalkiger Boden wird aber meistens toleriert. Als älterer Baum steht sie eher einzeln, kommt aber als Verjüngung oft gehäuft in Form von Unterholz vor. Die Gewöhnliche Traubenkirsche bevorzugt nährstoffreichen, nassen oder zumindest feuchten Lehm‑, Ton- oder Sumpfboden. Sie besiedelt daher vor allem Au- und Bruchwälder und besonders die etwas lichteren Stellen. Die Gewöhnliche Traubenkirsche ist ein Grundwasserzeiger. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbands Alno-Ulmion, kommt aber auch in feuchten Gesellschaften der Ordnung Fagetalia oder Prunetalia vor.
Verwendung und Giftigkeit
Die roh bitter schmeckenden Früchte können gekocht als Wildobst zu Marmelade oder Säften verarbeitet werden. In Rinde und Samen dagegen ist das cyanogene Glykosid Amygdalin enthalten, welches in Verbindung mit Wasser Blausäure abspalten kann.
Das Splintholz ist hell, das Kernholz braungelb/rötlich mit grünem Muster. Es ist weniger hart als Kirschholz, lässt sich gut verarbeiten und kann u. a. zum Drechseln, für Intarsien oder zur Herstellung von Spazierstöcken oder Gerätestielen verwendet werden.
Auf einem ihr zusagenden Untergrund kommt der Gewöhnlichen Traubenkirsche ingenieurbiologische Bedeutung zu. Als industriefestes Gehölz kann sie an Böschungen, die durch Abschwemmung gefährdet sind, zur Bodenbefestigung beitragen.
In Parks und Gärten wird die Traubenkirsche als Ziergehölz eingesetzt.
Schädlinge und Krankheiten
Von Obstgärtnern wird die Traubenkirsche nicht sehr geschätzt, weil sie hin und wieder von der Traubenkirschen-Gespinstmotte massiv befallen wird und der Irrtum, diese würden auf Obstbäume überwechseln, sehr verbreitet ist.
Außerdem ist der Besuch der Wickler Acleris umbrana und Phtheochroa micana (Tortricidae) aufgezeichnet. Wegen der Anwesenheit der Schädlingsraupen und ihrer Früchte wegen kommt der Traubenkirsche als Vogelschutzgehölz jedoch einige Bedeutung zu.
Die Gewöhnliche Traubenkirsche wird von den Rostpilzen Ochropsora ariae und Thekopsora areolata mit Uredien und Telien befallen.
Quelle: Wikipedia
Illustration: Otto Wilhelm Thomé (1840 — 1925)
Unsere Traubenkirsche:
Also ist die kleine Pflanze nicht auf dem Kompost gelandet sondern in einen Topf umgezogen, bis wir sie bestimmen konnten. Gefunden haben wir sie Anfang 2020, da war sie noch absolut winzig, mit ein paar Blättchen. Ein Jahr später ist sie schon gewachsen und hat im Topf schon angefangen zu blühen.
Für einige Insekten und Wildvögel ist sie ja durchaus interessant. Nun haben wir sie mal in die Wildgehölz-Hecke gesetzt und wir werden mal schauen ob sie sich dort durchsetzen kann.
Heckenfplänzchen die sich von selbst in unserem Garten eingefunden haben:
Der andere im Beet gefundene Wildling den wir erstmal getopft haben:
Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare)
Unser aller erster Hecken-Wildling der sich bei uns eingefunden hatte:
Gewöhnlicher Spindelstrauch (Euonymus europaeus)
Im vorderen Gartenteil hat sich am Zaun noch eine weitere Heckenpflanze selbst angesiedelt:
Gewöhnliche Mahonie (Berberis aquifolium)
Der Gewöhnliche Spindelstrauch (Euonymus europaeus), auch Europäisches oder Gewöhnliches Pfaffenhütchen, Pfaffenkäppchen, Pfaffenkapperl, Spillbaum oder Spindelbaum genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae).
Das Pfaffenhütchen wurde 2006 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.
Wuchs
Die gegenständigen Laubblätter besitzen einen Blattstiel und eine mit einer Länge von 3 bis 12 cm eiförmige bis lanzettliche Blattspreite mit einem fein gekerbten bis gesägten Rand und beiderseits kahlen Blattflächen. Sie zeigen eine sehr schöne, teilweise leuchtend rote Herbstfärbung.
Blüte, Frucht und Same
Die zwittrigen, vierzähligen Blüten sind klein und unscheinbar mit doppelter Blütenhülle. Die vier Kelchblätter sind grün und 1 mm lang. Die vier ausladenden Kronblätter sind 3 bis 5 mm lang und grünlich bis weiß. Der Nektar wird vom fleischigen, vierlappigen Diskus abgesondert und lockt viele Insektenarten, insbesondere Ameisen und Fliegen, als Blütenbesucher an. Es ist nur der äußere, episepale (vor den Kelchblättern stehende) Kreis mit vier auf dem Diskus stehenden, sehr kurzen Staubblättern vorhanden, der innere, epipetale Staubblattkreis fehlt. Der Fruchtknoten ist oberständig mit kurzem Griffel.
Die in einem abstehenden Fruchtstand stehenden Früchte reifen im September bis Oktober und öffnen sich dann mit vier Klappen. Die purpurrosa bis karminrot gefärbten, vierlappigen Kapselfrüchte sind vierfächrig, 1 bis 1,5 cm breit und enthalten ein bis vier Samen. Die weißen, eiförmigen Samen mit einer Länge von 5 bis 7 mm sind von einem dünnen, orangefarbenen gefärbten Samenmantel (Arillus) ganz umhüllt, besitzen einen grünen Embryo und hängen an verlängerten Stielchen aus der geöffneten Kapsel heraus.
Ökologie
Die Art ist Futterpflanze u.A. des Pfaffenhütchen-Schmalzünslers und der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte. Blütezeit ist von Mai bis Juni.
Die Früchte sind 4‑fächrige, fachspaltige Kapseln. Die Samen hängen am verlängerten Stielchen, dem Funiculus, eine Zeit lang aus der geöffneten Kapsel heraus. Das fördert die Mundverbreitung durch z. B. Drosseln und Rotkehlchen; diese schälen den fleischigen Arillus ab, wobei der verbleibende Samen zu Boden fällt. Der Samen enthält reichlich Nährgewebe (Endosperm) und bereits ergrünte Keimblätter. Fruchtreife ist von August bis Oktober. Die Keimung erfolgt erst nach einer Samenruhe von 3–4 Jahren. Vegetative Vermehrung erfolgt durch sich bewurzelnde Kriechsprosse.
Vorkommen
Der Spindelstrauch kommt vor allem in Europa vor, mit Schwerpunkt in Mitteleuropa. Im Norden kommt er bis nach Irland, Süd-Schottland, Süd-Schweden und Lettland vor, im Süden bis Nord-Spanien, Sizilien und Mittel-Griechenland. Das Verbreitungsgebiet reicht nach Asien noch bis ins nördliche Kleinasien und ins Kaukasusgebiet hinein.
Die Pflanze bevorzugt Waldränder, Hecken und Abhänge. Das Pfaffenhütchen braucht nährstoffreiche, kalkhaltige und salzarme Böden. Nach Ellenberg ist diese Pflanzenart ein Mäßigwärmezeiger, ein Frischezeiger auf mäßig stickstoffreichen Standorten und eine Klassencharakterart der Schlehengebüsche und verwandter Gesellschaften (Prunetalia spinosae), kommt aber auch im Alno-Ulmion sowie im sickerfeuchten Carpinion und Fagion vor.
In den Allgäuer Alpen steigt die Art in Bayern zwischen Hinter- und Vorderreute bei Wertach bis zu 1100 m Meereshöhe auf
Schädlinge und Schadpilze
Der Spindelstrauch wird häufig von den 2 cm langen, gelblichen, schwarz gepunkteten Raupen der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte befallen. Der befallene Strauch ist dann in ein dichtes Gespinst eingehüllt, in dem die Raupen die Blätter fressen. Bei moderatem Befall ist die betroffene Pflanze nicht gefährdet, der Strauch kann durch das Gespinst erneut austreiben, der Einsatz von Insektiziden ist nicht automatisch notwendig.
Der Spindelstrauch wird vom Rostpilz Melampsora evonymi-caprearum mit Spermogonien und Aecien befallen. Der Pilz Septogloeum carthusianum verursacht hellbraune, von den Blattadern und mit einem dunklen Rand begrenzte Blattflecken, die zu einem vorzeitigen Blattabfall führen können. Der Strauch wird aber im Regelfall nicht schwer geschädig
Namenherkunft (Pfaffenhütchen)
Da die Kapselfrucht dem Birett, einer Kopfbedeckung katholischer Geistlicher ähnelt, wird die Pflanze Pfaffenhütchen oder Pfaffenkäppchen genannt. Der Spitzname Rotkehlchenbrot stammt daher, dass die Samen im Winter gerne von Vögeln gefressen werden.
Quelle: Wikipedia
Zeichnung: Otto Wilhelm Thomé (1840 — 1925)
Fotos: Pfaffenhütchen aus unserer Wildgehölz-Hecke im Garten.
Unser Pfaffenhütchen:
Wir haben in unserer Wildgehölz-Hecke, am Ende unseres Gartens ein Pfaffenhütchen. Aber auch sonst samt es sich fleißig, auch mit Hilfe der Vögel, hier aus und wir finden immer mal kleine Pflänzchen.
Dauergast, mit dem unser Pfaffenhütchen nun 3 Jahre in Folge gekämpft hat, ist die: Pfaffenhütchen-Gespinstmotte (Yponomeuta cagnagella).
Ansonsten ist sie, gerade im Winter, bei den Rotkehlchen sehr beliebt. Diese kleinen Vögel überwintern regelmäßig bei uns im Garten.
Weiteres über die Entstehung unserer Wildgehölz-Hecke:
Das war die ursprüngliche Hecke, die den Sommer 2018 fast nicht überlebt hat, bestehend nur aus: Pracht-Spierstrauch (Spiraea xvanhouttei)
Dann haben wir einen neuen Zaun gezogen und dabei die neue Hecke gepflanzt: Neuer Zaun und Wildvogel-Hecke (2020)