Im Frühjahr benötigt man ja immer Kompost um die Gemüsebeete für die neue Pflanzsaison vorzubereiten. Auch wir haben immer viel zu wenig Kompost, egal was wir machen.
Nun habe ich den Kompost vom letzten Jahr umgesetzt und durchgesiebt. Dafür kam unser neu gekauftes Durchwurfsieb, das man als Aufsatz auf die Schubkarre fixieren kann, zum Einsatz.
Das hat sich gut bewehrt, vorher hatte ich ausschließlich ein kleines rundes und viel feineres Handsieb. Das hatte arge Schwierigkeiten mit dem Rohkompost. Es eignet sich eher wenn man den grob gesiebten Kompost nochmal verfeinern möchte, etwa für die Voranzucht der Jungpflanzen.
Nach einer Weile habe ich im hinteren feuchten Bereich des Komposts auch unsere Kompostwürmer gefunden.
Die hatten wir im letzten Frühjahr gekauft und im Komposthaufen angesiedelt. Sie haben hervorragende Arbeit geleistet und sich offenbar gut vermehrt. Mittlerweile finden wir auch sehr viele Kompostwürmer angrenzend im Gemüsebeete Bereich. Es wandern ja doch immer welche mit den Kompostgaben dorthin.
Es lebt sowieso offenbar ein ganzes Universum in unserem Kompost, neben den Kompostwürmern findet man auch immer mal Tauwürmer, Rosenkäferlarven, Mückenlarven und Unmengen an Asseln und Hunderfüßern.
Mittlerweile produzieren wir doch schon mehr Kompost, die Wachtelhaltung hat viel dazu beigetragen das wir mittlerweile ansatzweise soviel Kompostierbares Material bereitstellen, damit der Kompost eine ordentliche Rotte vollführen kann.
Gerade der Mist der Wachteln schafft es immer wieder, das der Kompost heiße Phasen durchlebt innerhalb derer wir schon bis zu 80 Grad messen konnten.
Etwas Urgesteinsmehl und von der, mit unserem Phyrolyse-Ofen, produzierten Holzkohle erhält der Kompost zusätzlich.
Bei dieser Aktion konnte ich fünf Schubkarren Kompost “ernten”, da hat mir geholfen das große Beet vorzubereiten. Das hatten wir ja mal als Pappkarton Beet (Mistbeet ohne Umgraben) direkt auf dem Rasen angelegt und es im ersten Jahr großzügig mit Pferdemist bestückt. Mittlerweile ist es aber schon deutlich zusammengesackt und hat drindend Nachschub benötigt.
Was uns auch geholfen hat uns intensiver mit unserem Kompost zu beschäftigen war diese Lektüre, die Gunter uns mal mitgebracht hat:
Gunter und Arvid waren ja neulich beim Permakultur Verein Die Waldgeister zu einem Pyrolyse-Ofenbau Workshop und haben dabei zwei Öfen gebaut. Diese haben wir mittlerweile in Gebrauch und Arvid hat dafür noch einen alten indischen Eisen-Wok gefunden. Diesen haben wir dann jetzt auch mit Öl eingebrannt um da zukünftig auch auf unseren Öfen kochen zu können. Also nicht nur alleine Holzohle aus unseren Walnuss Schalen machen.
Das mit dem verkohlen der Walnuss-Schalen klappt hervorragend und unser Plan ist also aufgegangen. Wir haben damit schon mal das Schalen Problem gelöst, fehlt nur noch die smarte Lösung für die Walnuss-Blätter.
Unsere Garten-Nachbarn waren auch schon da und haben sich den Pyrolyse-Ofen in Aktion angesehen und sind nun offenbar inspiriert auch einen bauen zu wollen. Für ihren Kompost haben sie, nach einem Gespräch mit Gunter, auch gleich noch Ideen mitgenommen.
Wir sind echt begeistert wie einfach man mit dieser Methode hier Kohle herstellen kann.
2021 ist ein echt nasses Jahr und hält einige Gärtnerprobleme bereit. Nach den Kartoffelkäfern kamen Mehltau und Kraut-und Braunfäule.
Um wenigstens etwas zu retten bekommen unsere Tomaten, Gurken und Kürbispflanzen nun ein Natron/Wasser Gemisch auf die Blätter gespritzt. Das soll den Säuregehalt der Blattoberfläche so ändern, dass der Mehltau Pilz sich darauf nicht mehr so gut entwickeln kann.
Mit einer einfachen Blumenspritze war der Strahl aber einfach zu dick, das bekommt den Blättern nicht so gut. Also haben wir nun eine Spritze für Pflanzenschutzmittel, einen sogenannten Drucksprüher, gekauft. Diese hat einen wesentlich feineren Strahl und auch mehr Inhalt. Damit klappt es nun sehr gut die Pflanzen mit dem verdünnten Natron zu behandeln. Dafür haben wir einige Päckchen Bio Natron gekauft, das ist eigentlich für die Küche gedacht.
Es funktioniert sehr gut und die Pflanzen sehen mittlerweile wieder deutlich besser aus.
Wir haben im Frühjahr immer viel zu wenig Platz für die Jungpflanzen Anzucht. Also versuchen wir da weiter zu optimieren, nachdem wir letztes Jahr die Growbox gebaut haben haben wir nun eine kleines Balkon-Gewächshaus.
Das gab es neulich beim Baumarkt im Sonderangebot. Arvid und Claudia hatten dann beim Einkaufen dort noch eine letztes Exemplar ergattern können.
Nachdem wir das nun zusammengefummelt haben steht es nun auf dem Balkon und ist mit Jungpflanzen bestückt. Die nun den Platz in der Growbox und auf der Fensterbank wieder frei machen konnten.
Es ist von der Größe soweit gut händelbar, das es über Winter dann im Keller eingelagert werden kann und nur wärend der Jungpflanzenaufzucht auf dem Balkon rumstehen muss.
Es besteht aus Doppelstegplatten und hat neben der vorderen Doppeltür noch ein aufklappbares Dach. Was sehr praktisch ist beim Bestücken und Belüften. Es verfügt über vier Ebenen, mit jeweils drei Pflanzschalen. Die man individuel einlegen kann. Es ist qualitativ sicher kein Highend Produkt, aber wenn man es nur für den Balkon nutzen möchte genügt es allemal.
Wir sind ja immer auf der Suche nach Möglichkeiten die Kreislaufwirtschaft unseres Gartens immer weiter zu verbessern. Da befinden wir uns ja aktuell noch in einem sehr ausbaufähigen Stadium.
Kompostieren des anfallenden organischen Materials ist ja dabei ein sehr wichtiger Punkt. Hier haben wir zwar schon einen relativ gut funktionierenden Komposter und eine Wurmkiste auf dem Balkon. Auch betreiben wir, nach Möglichkeit, Flächenkompostierung auf den Beeten.
Es gibt bei dem kompostierbaren Material aber auch immer mal so Problemfälle, wie Samentragende Wildpflanzen, Sachen die gerne wieder weiterwuchern wie Efeu und anderes das man nicht so schnell wieder in die Gemüsebeete einbringen möchte.
Vor einer Weile hatten wir den Katalog eines Ökoversandes in der Hand, dort gab es einen drehbaren Trommelkomposter aus recyceltem Kunstoff. Der sollte angeblich eine schnellere Verottung ermöglichen. Nun ja, das wollten wir nun einmal ausprobieren, bevorzugt an unserem Problemmaterial.
Wir haben uns einen bestellt mit zwei Kammern und sind mal gespannt wie er, vorallem im Vergleich zu dem herkömmlichen Gartenkomposter, funktioniert.
Bei dem Material sind wir uns noch nicht so einig, Kunstoff finden wir ja immer problematisch. Aber alles was so unter Schnellkomposter läuft scheint es nur aus Kunstoff zu geben. Dieser hier ist wenigstens als recycelt ausgewiesen.
Nachdem der Trommelkompost bei uns angekommen ist ging es mit dem Karton in den Garten um das Gerät zusammenzubauen. Es hatte zwar etliche Teile, aber so wirklich kompliziert war es nicht ihn aufzubauen. Teilweise waren die Verbinder der einzelnen Trommelelemente etwas schwergängig beim einstecken.
Aber am Ende hatten wir die beiden Trommeln zusammengefügt und auf den Ständer montiert. Sie ließen sich auch problemlos in alle Richtungen drehen. Somit konnte er auf seinen schattigen Platz umziehen und mit dem ersten Testmaterial bestückt werden.
Zum Start erhielt der Trommelkomposter einen guten Teil von angerottetem Kompost unseres Gartenkomposters. Dazu den Inhalt eines Kaffebeutels, Brennesseljauche und etwas Urgesteinsmehl. Dann natürlich auch etwas unseres schwerer kompostierbaren Materials.
Nun heisst es, nach Anleitung, regelmäßig die Tonne drehen und schauen das der Kompost nicht austrocknet.