Der Experimental-Permakultur-Garten von Turba Delirantium
Die Artischocke (Cynara cardunculus subsp. scolymus (L.) Hegi, Syn.: Cynara scolymus L.) ist eine distelartige, kräftige Kulturpflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Sortengruppe der Artischocken wird wegen ihrer essbaren knospigen Blütenstände angebaut und als Blütengemüse verzehrt. Ebenfalls zu Cynara cardunculus zählt das Blattgemüse Cardy.
Die Artischocke wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2003 gekürt.
Wuchs
Die körbchenförmigen Blütenstände sind der Teil der Pflanze, der geerntet wird. Im Vergleich zu wild wachsenden Formen sind die Blütenstände größer. Durch eine frühere Blütezeit sind mehrere Ernten im Jahr möglich. Der Blütenstandsboden ist stark fleischig. Die unten fleischigen, dachziegeligen Hüllblätter sind bei kultivierten Formen kaum dornig. Werden die Blütenstände nicht geerntet, zeigen sich die violetten Röhrenblüten. Es werden 2 bis 8 Millimeter lange Achänen mit einem Pappus aus 2 bis 3,5 Zentimeter langen, federigen Borsten gebildet.
Die Pflanze benötigt im Garten etwa 1 m² Fläche und bevorzugt sonnige, warme Orte. Geerntet werden die faustgroßen Blütenköpfe, wenn sie noch geschlossen sind und die äußeren Schuppen leicht abstehen. Verpasst man diesen Zeitpunkt, zeigt sich eine große violette Blüte.
Vorkommen
Nahrungsmittel
Bei großen Artischocken sind die unteren fleischigen Teile der Hüllblätter und die Blütenböden (eigentlich Korbböden; das Artischockenherz) essbar. Die unter den Blättern liegenden Härchen, das so genannte „Heu“ (nicht geöffnete Blüten), sind nicht zum Verzehr geeignet. Kleinere Artischockensorten, die überdies früh geerntet werden (wie es z. B. auf der Gemüseinsel Vignole in der Lagune von Venedig üblich ist), können im Ganzen verzehrt werden. Der feine Geschmack der ungewürzten gekochten Artischocke ähnelt dem des Eiweißes eines Spiegeleis. Artischocken werden 20 bis 45 Minuten in Salzwasser mit etwas Zitronensaft gekocht. Die Blätter werden dann abgezupft und der untere Teil mit den Zähnen abgezogen. In der Regel wird dazu eine Vinaigrette gereicht. Artischockenböden werden auch eingelegt und sind unter anderem ein verbreiteter Pizzabelag.
Heilpflanze
Artischocken wird eine appetitanregende, verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung zugeschrieben. Aufgrund unterschiedlicher Wirkmechanismen (vermehrte Ausscheidung von Cholesterin, erhöhter Cholesterinverbrauch zur Gallensäuresynthese als auch Hemmung der Neubildung von Cholesterin in den Leberzellen) soll tatsächlich durch den Verzehr von Artischocken eine Senkung des Gesamtcholesterins um bis zu 12 Prozent möglich sein. Insofern kommt der Artischocke eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung gegen Arteriosklerose zu. Der enthaltene Bitterstoff Cynarin regt den Stoffwechsel der Leber an. Außer als Gargemüse werden ihre Blätter in Säften, Tees, Trockenextrakten und Tinkturen verwendet. Ihre medizinische und diätetische Wirkung wird auf den Gehalt an Polyphenolen sowie insbesondere speziellen Flavonoiden und Chinasäurederivaten zurückgeführt. Vor allem Frischpflanzenextrakte aus Artischockenblättern werden erfolgreich in der Therapie der Dyspepsie und Hypercholesterinämie eingesetzt. Die Bildung des protektiven Radikalfängers Stickstoffmonoxid wird signifikant erhöht. Dadurch können auch Zucker- und Fettstoffwechsel verbessert werden. Auch kardiovaskuläre Erkrankungen und das metabolische Syndrom können positiv beeinflusst werden. Frischpflanzenextrakte aus der Artischocke entfalten im menschlichen Organismus eine stoffwechselstimulierende Wirkung, die mit einer antioxidativen Protektion durch vermehrte Bildung des endogenen Radikalfängers Stickstoffmonoxid verbunden ist. Stickstoffmonoxid stimuliert die Aktivität und Bildung von Mitochondrien. Dies führt zu einer Verbesserung der Allgemeingesundheit, der Lebensqualität und des Wohlbefindens durch signifikant erhöhte Stoffwechseleffizienz
Quelle: Wikipedia
Fotos: Unsere Artischocken Pflanze (2021)
Unsere Pflanze:
Claudia und Arvid war es 2021 mal wieder langweilig nachdem viele Geschäfte wärend der Pandemie geschlossen sind. Aber Baumärkte gehen ja hier immernoch. Bei einem solchen “Corona-Ausflug” haben wir uns unter den angebotenen Pflanzen umgesehen, nur gucken, nix kaufen. Naja und da war eine letzte übriggebliebene Artischocke, die haben wir dann doch mal mitgenommen.
Schön gewachsen ist sie ja im Sommer und hatte eine tolle Blüte, die auch von Hummeln und Bienen besucht wurde.
Wir haben ihr im Oktober mal etwas Schafwollle und Rindenmulch zugegeben, damit sie es über Winter wärmer hat. Im Januar gab es noch ein paar Tannenästchen vom Weihnachtsbaum. Da sie schon wieder zwei Blätter anfing auszutreiben.
Knoblauch und Zwiebeln im Herbst stecken:
Stecken wir mittlerweile das zweite Jahr unsere Zwiebeln und den Knoblauch schon im Herbst. Was sie schon vortreiben lässt und nach der Wachstumspause im Winter ihnen einen Vorsprung gibt. Letztes Jahr hat das sehr gut funktioniert, daher machen wir es wieder so.
Unsere diesjährigen “Stecklinge” haben wir in der Gartenoase Köln West, bei Marcel gekauft. Wir verfolgen ja schon länger den SelfBio Youtube Kanal wo Marcel und Sascha sehr viele informative Videos zum Gemüseanbau machen. Daher war es ja mal an der Zeit sie mal vor Ort kennenzulernen.
Unsere Sorten für den Herbstanbau 2021
Knoblauch:
Therador
Zwiebeln:
Stuttgarter Riesen
Shakespeare
Alle drei Sorten hatten wir noch nicht im Anbau und wir sind gespannt wie sie sich machen und wie gerade Therador und Shakespeare schmecken, da wir diese Sorten noch nicht gegessen haben.
Wärend Claudia und Gunter das Grundgerüst vom Hühnerstall streichen hat Arvid sich dran gemacht das Beet für die neue Kultur vorzubereiten.
Bilder:
Sie hat auffallend große rote Blüten und entwickelt relativ große dunkel gefleckte Bohnen.
Sie haben also sogar dem wirklich veregneten und großteils sonnenlosen Sommer getrotzt.
Zeichnung: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé (1840 1925) / Wikipedia
Bilder:
Als Sorte haben wir uns dieses Jahr für GNIFF (Bio) entschieden, die wir über Sativa gekauft haben.
Bei der GNIFF handelt es sich um eine alte schweizer Sorte aus dem Tessin. Sie ist von violett-roter Farbe und hat eine kurze, stumpfe Form.
Geschmacklich sind sie wirklich sehr gut gewesen. Wir haben sie halt im Direktverzehr verbraucht. Daher kann ich nichts über die Lagerfähigkeiten berichten. Laut Sortenbeschreibung soll sie eine sehr gute Lagereigenschaft haben. Ich denke wir werden es auf jeden Fall nochmal probieren mit dieser Sorte.
Unsere Sorten für dieses Jahr:
Red Duke of York (Roter Erstling, England 1942)
Gelbfleischige, runde Sorte mit roter Schale. Sie verfügt über einen angenehmen, cremigen Kartoffelgeschmack. Der Red Duke of York ist eine sehr frühe Kartoffel.
Kerkauer Kipfler (Kerkovske rohlicky, Tschechien 1941)
Alte tschechische Spezialität mit fingerlangen, gelbfleischigen Knollen. Die Kerkauer Kipfler haben eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Krautfäule, Schorf und Virus. Sie eignen sich daher gut für den Bio-Anbau. Sie ist eine Mittelfrühe Sorte.
Arran Victory (weil sie so lecker war, dieses Jahr wieder im Anbau)
Eine schottische Sorte von der Insel Arran, 1912 (Zulassung). Sie ist eine sehr späte Sorte, weiss fleischig mit violetter Schale. Sie ist eine sehr Krautfäule resistente Sorte. Die Kartoffel ist eine leckere mehlig kochende, welche sich sehr gut für Röstkartoffeln oder Kartoffelbrei eignet.
a) sie sind überaus lecker und haben die besten Bratkartoffeln ever gegeben.
b) Sie sind bis zum Frost fröhlich gewachsen und haben geblüht. Auch der Ertrag war ansehnlich.
Anfänglich sind die Kartoffeln gut gewachsen. Das Unkraut haben wir mit Mulchen auch anhäufeln recht gut im Griff gehabt. Das Wetter war nicht so dolle, es gab nur selten Sonne, dafür umso mehr Regen.
So ging der Sommer langsam dahin und die andauernde Feuchtigkeit erfreute eigentlich nur allerlei Pilze — davon hatten wir alle möglichen im Garten. Auch die sehr unbeliebten Freunde der Braun-und Krautfäule breiteten sich in Windeseile im Garten aus. In nie dagewesenem Ausmaß raffte die Krautfäule dann, die ohnehin schon geschwächten, Kartoffelpflanzen dahin.
Was machen wir nun, ein leeres Beet ist ja doof und viel Mulchmaterial und so haben wir auch nicht. Von Artur bekamen wir nochmal Rasenschnitt, der kam dann schon mal auf das Beet. Im Oktober sollen dann Knoblauch und Zwiebeln gesteckt werden, für das kommende Jahr.
Buschbohnen Folgekultur:
Sie sind auch noch brav weiter gewachsen und haben uns noch eine Buschbohnen Ernte gebracht.
Es wird sicherlich auch 2022 ein neues Kartoffel Experiment geben. Arvid grübelt schon über neuen Ideen.
Wenn Euch unsere anderen Kartoffel Sorten Experimente interessieren:
Kartoffeln und Melone im Kompost 2019
Kartoffeln im Mistbeet 2020
Bilder: