Ganz spontan haben wir in einem Youtube Video von Tobias Kabel den Hinweis zum 1. Hof und Kellerfest Brensbach (Odenwald) entdeckt. Hier hat er erwähnt das er am Sonntag dort, gemeinsam mit Max von DerGartenkanal, einen Stand haben wird. Dabei werden wollen sie Feigen- und andere Stecklinge aus Tobis eigenem Anbau anbieten.
Da haben wir drei ebenfalls spontan entschlossen, wir packen die Hunde und fahren zu dem Fest in den Odenwald!
Es war sehr nett Tobias und Max mal persönlich kennenzulernen, nachdem wir ja schon etliche ihrer Videos gesehen haben.
Wir haben auch zwei Stecklinge mitgenommen. Eine Tay-Berry und eine Goji-Beere. Weil Feigen haben wir ja schon mehr als genug bei uns.
Auch das Fest war eine schöne Sache, wo man in etliche Höfe und Kleingewerbe einen Einblick erhalten konnte. Auch wenn es teilweise echt heftig geregnet hat an diesem Sonntag.
Besonders gefallen hat uns ja der tolle Truthahn den wir dort gesehen haben.
Cher Haurová, vom Projekt Neuer Frankfurter Garten, hat den GemüseheldInnen eine Bienen Klotzbeute geschenkt. Die wir gemeinsam im Sonnengarten aufgestellt haben.
Nun hoffen wir das wir da einen freien Schwarm einnisten lassen können. Dieser würde dann von der Bienen AG der GemüseheldInnen mitbetreut werden.
Wir haben nun unsere erste Wachtel Kunstbrut gemacht, es war ein beeindruckendes Erlebnis und wir sind alle total glücklich das es geklappt hat.
Nach Ankunft der Bruteier haben wir sie, auf der Spitze liegend, erstmal 24 Std. ruhen lassen. Bevor wir sie in den Brutautomaten eingelegt haben. Auch der Brutautomat hatte eine 48 Std. Vorlaufzeit bekommen, damit sich Temperatur und Feuchtigkeit einspielen konnten.
14.05. — haben wir 12 Bruteier von Japanischen Legewachteln, Farbschlag Tenebrosus Schecken in den Brutautomaten eingelegt. Jetzt heisst es erst erstmal die Eier im Brüter in Ruhe lassen für 60 Std. Danach werden sie laut der Bedienungsanleitung des BRUJA 400 D zweimal am Tag gewendet.
Täglich kontrollieren wir nun Temperatur und Feuchtigkeit. Bei Bedarf werden die Wasserrinnen nachgefüllt und einmal am Tag wird der Brüter für 10. min. zum Lüften geöffnet.
Die Temperatur hat immer sehr gut gehalten, bei der Feuchtigkeit mussten wir immer ein gutes Auge drauf haben und später wurde noch angefeuchtetes Küchenpapier eingelegt.
22.05. — Tag neun, heute wurden die Eier geschiert. Also bei verdunkeltem Zimmer haben wir jedes Brutei mittels der Schierlampe durchleuchtet. Dabei schaut man ob sich in dem Ei ein Embryo entwickelt. Hierbei hat sich gezeigt das eines der Eier, wohl vom Transport, einen Haariss hatte. Den wir vorher nicht gesehen haben. Ein weiteres Ei ist leider kaputt gegangen und in einigen Eiern hat sich nichts entwickelt. Andere sahen so aus als würde darin etwas wachsen. Wir sind also sehr gespannt wie es weiter geht.
28.05. — Heute wurde die Wendehorde aus dem Brüter entfernt und das Schlupfgitter eingelegt. Ab jetzt sollen die Eier in Ruhe gelassen, also nicht weiter gewendet werden. Ab jetzt muss auch die Luftfeuchtigkeit deutlich, laut unserem Brüter auf 70–75%, erhöht werden. Nun heisst es erstmal geduldig auf den Schlupftag warten.
31.05. — Schlupftag. Es ist soweit, wir haben die kleinen Küken ja schon sehnsüchtig erwartet. Arvid war an diesem Wochenende ja im Permakultur 72Std. Grundkurs und Claudia hat gespannt verfolgt wie die kleinen Eier im Brüter herumwackelten und das erste Ei einen Riss zeigte. Arvid konnte es sich ja nicht nehmen lassen und ist in der Mittagspause, aus der grünen Lunge, rüber gekommen um nach den schlüpfenden Küken zu schauen.
Bis zum Abend waren dann vier kleine Küken problemlos aus ihren Eiern gekommen. Wir haben laut Plan den Brüter für 24 Std. geschlossen gehalten. Damit die Temperatur/Feuchtigkeit nicht zusammenbricht um evtl. Nachzüglern noch die Chance zum Schlupf zu bieten.
Schlussendlich hat sich aber nichts mehr getan, es blieb bei vier Küken. Man kann gerade bei Bruteiern die man geschickt bekommen hat immer mit Ausfällen rechnen und unsere Eier haben ja leider extra lange auf dem Postweg verbracht.
Die ersten zwei Wochen verbleiben die Küken in der Aufzuchtsbox noch ohne Einstreu, nur auf Küchenrolle. Die mehrmals täglich gewechselt wird, denn kacken können sie, diese Kackis. Als Futter gibt es in der Anfangsphase den Kückenstarter, getrockneten Oregano und Blaumohn. Dazu immer mal ein hart gekochtes Ei.
Die Künstliche Glucke (Wärmeplatte) wird jeden Tag um ein Segment ihrer Beine erhöht, da die Küken sehr schnell wachsen und sie immer nur gerade so mit dem Rücken bis zu Platte reichen sollen.
Die vier Kleinen machen sich super. Sie haben ihr Futter sehr gut angenommen und entwickeln sich prächtig. Farblich sind es zwei Tenebrosus Schecken, ein Tenebrosus und ein gelbes Küken geworden. Innerhalb der ersten Woche wurden sie immer lebhafter und fingen an zu hopsen und lernten immer mehr Verhaltensweisen, wie etwa das Scharren. Auch scheinen sich da schon gewissen Freundschaften zu entwickeln, die beiden Schecken sind fast immer gemeinsam unterwegs.
Größenmäßig fallen das Tenebrosus und das Gelbe aus der Reihe. Das Tenebros Küken ist deutlich größer als der Rest, ist aber charakterlich das gelassenste und ruhigste. Das gelbe Küken ist zwar als erstes geschlüpft, ist dafür deutlich kleiner und in der Federentwicklung immer hinten dran. Dafür ist es unser “Schreikind”, es hat ab dem Schlupftag schon im Brüter wie verückt herum geschrien. Arvid hat da schon darauf gewettet es würde mal ein Hahn.
So nach etwa neun Tagen konnte man sehen, sie entwickeln Federn an den Flügeln und sie haben dann auch ganz schnell so kleine Pürzel am hinteren Ende entwickelt. Dann war Aktion angesagt, die Küken waren viel damit beschäftigt ihre neuen Flügelchen zu testen. Es wurde wild umher gehopst, auch wenn man mit den kleinen Federn noch nicht wirklich fliegen kann.
Innerhalb der kommenden Woche konnte man förmlich zusehen wie sie auch am Körper ein Federkleid entwickeln. Auch größenmäßig haben sie ordentlich zugelegt und sie fressen unmengen Kükenfutter.
17.06. — endlich wird es draußen etwas wärmer und die Küken können jetzt immer mal auf den Balkon. Das werden wir jetzt über die Tage immer weiter verlängern bis sie sich an die Temperaturverhältnisse gewöhnt haben. So Wachteln haben ja einen verhältnismäßig schnellen Entwicklungszyklus und sind nach 33. Tagen voll entwickelt.
Den Küken hat es auf dem Balkon offenbar gut gefallen, sie haben begeistert im Dinkel-Pellet Einstreu gescharrt, sich gesonnt und auch die Verstecke sehr gut angenommen. Hier können sie sich an alle möglichen Umwelteinflüsse, wie Geräusche, andere Vogelstimmen, Katzen und Hunde gewöhnen. Mittlerweile bekommen sie auch schon immer frisches Grünfutter, Grit, Bierhefe ins Futter und Apfelessig und Vitamin‑B ins Trinkwasser. Zusätliches Vitamin‑B ist für Wachteln äußerst wichtig. Leider haben wir von etlichen verstorbenen Wachteln auf Grund Vitamin‑B Mangels gelesen. Offenbar ist das vielen Neulingen in der Wachtelhaltung nicht bekannt.
Was sie auch total lieben ist ihr Sandbad. Da konnten wir etliche lustige Beobachtungen machen.
Die Frage nach dem Geschlecht der Küken war noch nicht beantwortet. An der Farbe kann man bei den Tenebrosus ja das Geschlecht nicht unterscheiden. Also blieben Kloaken-Test oder das sich die Hähne mit Krähen outen. Was sie auch taten. Wir haben das statistische Klassik Ergebnis erhalten 50% Hähne/Hennen.
Die beiden Schecken sind Hennen geworden und heißen nun Pinguin und Oreo.
Der Tenebrosus und der kleine Gelbe haben sich als Hähne geoutet und heissen Opfer und Terror. Opfer hat sich als extrem Frühreif gezeigt und treibt die beiden Hennen ohne Unterlass, die armen haben so extreme Panik vor diesem Hahn das sie überhaupt nicht zur Ruhe kommen.
Also hiess es erstmal für die beiden Jungs sie müssen ausziehen und sind ins Garten Kükenheim umgezogen. Leider ist zwei Wochen später Opfer plötzlich, ohne sichtbare Vorerkrankung, verstorben. Seither lebt aber Terror mit den beiden Hennen zusammen.
Es sind auf jeden Fall zu wenig Hennen für den Hahn und wir überlegen ob wir ihm noch welche besorgen. Mit einem etwas größeren Bestand als 3 Tiere hatten wir schon geplant.
Wir haben also kurzentschlossen eine Fahrt zur Vogelsberger Wachtelzucht gemacht und dort drei Goldsprenkel Hennen gekauft. Die unsere Gruppe erweitern. Die drei Damen heissen: Nougat, Karamell und Orangina.
Sie machen sich ganz gut in der Gruppe und unser Hahn Terror muss ganz schön kuschen vor den Mädels.
Der Herbst ist gekommen, die meisten Kulturen sind abgeerntet und die Bäume verlieren ihr Laub.
Eine gute Zeit um frei gewordene Beete mit dem anfallenden Laub unserer Obstbäume zu mulchen. Der Boden möchte ja nicht blank liegen, sondern bedeckt sein. Auch die Würmer und anderen Bodenlebewesen möchen Nahrung. Ein wichtiger Ansatz in der Permakultur, ist zu versuchen den Boden immer bedeckt oder bewachsen zu halten. Das schont, bzw. fördert das Bodenleben und verhindert die Austrocknung des Bodens.
Das Mulchen fördert den Humusaufbau und strukturiert damit den Boden.
Also sammle ich im Herbst auch immer die Blätter nebenan aus dem Garten meiner Eltern. Einmal mit der Schubkarre und dem Laubrechen rüberfahren und die Wiese abfegen. Meinen ersammelten Laubmulch, ist ja nie besonders viel, habe ich dann auf zwei unserer Beete verteilt. Für mehr hat es nicht gereicht.
Wenn die Walnussblätter nicht soviel Gerbsäure enthalten würden und sie besser kompostieren würden, dann hätte ich viel mehr. Aber für diese Blätter und wie ich sie sinnvoll im Kreislauf einbauen kann muss mir noch eine praktikable Lösung einfallen.
Am Samstag den 19. Oktober 2019 war es soweit wir machten uns auf den Weg in die Grüne Lunge, zum Workshop Obstgehölze schneiden bei den Gemüseheldinnen.
Der Kurs wurde geleitet von Jonas Gampe einem Permakultur Designer, von Kreislauf-Gärten, der uns Aktive des Gemüseheldinnen Projektes in die Grundlagen des permakulturell orientierten Obstbaumschnittes einweisen sollte. In unserem speziellen Fall also vor allem Arvid und Gunter. Claudia war mit der
Fotoausrüstung mit um den Kurs bildlich für unseren Blog und für die Gemüseheldinnen festzuhalten.
In der grünen Lunge angekommen haben wir uns erstmal mit Jonas bekannt gemacht und er hat uns einiges über sich und seine Projekte erzählt und wir konnten auch ein wenig über die Intentionen und Vorerfahrungen der anderen Kurteilnehmer erfahren.
Danach ging es weiter mit dem theoretischen Teil über Obstgehölze und wie ihre Lebenszyklus ausschaut, wie sie wachsen und die Unterschiede verschiedener Obstarten. Auch erfuhren wir wie bedeutend stehendes Todholz für viele Tiere ist und man daher nicht jeden alternden sterbenden Baum fällen muss.
Wir lernten die Unterschiede erkennen zwischen Fruchtholz und Schosser-Trieben. Wie sich Pilze auf die Bäume auswirken und über Sinn und Unsinn von Schnitttechniken. Sehr anschaulich zeigte er uns das alles ein diversen alten Obstbäumen bei uns in der entstehenden Permakultur Gartenanlage der “grünen Lunge” in Frankfurt.
Wir lernten den Umgang mit Astschere, Klappsäge etc. und welche Werkzeuge sinnvoll im Einsatz sind bei der Baumpflege.
An einem jungen Wildwuchsbaum zeigte er uns was bei Erziehungschnitten für Jungbäume zu beachten ist. Wir durften uns selbst darin versuchen wie man einen jungen Baum sichert mit Pfahl und wie man ihn korrekt daran anbindet.
Alles in allem haben wir sehr viele Tipps für unser Projekt erhalten, wie wir den alten Baumbestand pflegen können und wie wir ihn in Permakulturellersicht weiterentwickeln können. Das größte war Jonas Angebot im Jahr 2020 mit uns den 72 Std. Permakultur Design Kurs auf dem Gelände der Gemüseheldinnen für uns anzubieten.
Hier mal die Bilder vom Kurs, die Claudia geknipst hat:
Am Montag, dem 12.08.2019, waren wir in der Grünen Lunge bei den GemüseheldInnen Frankfurt, um dort dem Vortrag “Einführung in die Permakultur” von Juliane Ranck zu lauschen und anschließend beim offenen Plenum der GemüseheldInnen einen Einblick in das Projekt zu gewinnen.
Da wir sehr kurz vorher erst das Projekt kennengelernt haben, als Claudia und Arvid kurz mal Nachmittags um die Ecke spazieren waren. Eigentlich wollten wir ins Café der Gärtnerei Klumpen, aber das hat ja Montags Ruhetag. Stattdessen war bei den verwilderten Gärten ein Türchen offen und ein Schild “Gemüsehelden” hing da. Wir waren dann mal so neugierig und sind dem verwilderten Pfad gefolgt und sind auf ein kleines Naturparadies gestoßen. In mitten vieler verwilderter, offen gelassener ehemaliger Kleingärten hat sich eine Gruppe von unterschiedlichen Leuten zusammengefunden, die dieses Stück wilder Natur erhalten wollen und zwischendrin auf permakulturelle Weise gärtnern.
Nachdem wir spontan sozusagen eine Einladung zum Mitgärtnern erhalten haben wollten wir mehr wissen und waren auf dem am folgenden Montag angesetzten Vortrag.
Netterweise hat Gunter in der Mittagspause SuperNova abgeholt und Claudia war mit ihr zum angesetzten Tierarztermin. Da SuperNova vor einer Woche wegen Gebärmuttervereiterung eine Not-OP hatte und nun die Fäden noch gezogen werden sollten. Arvid kam dann nach seinem Bürotag rübergefahren und wir haben uns auf den Weg in die Grüne Lunge gemacht, was sozusagen vor der Haustür von Claudia und Gunter liegt.
Kaum angekommen öffnete der mittlerweile schwarz gewordene Himmel seine Schleusen und es gab ein kurzes aber heftiges Gewitter. Zum Glück gab es eine Hütte mit überdachter Terrasse, damit die Teilnehmer des Vortrages im trocknen sitzen konnten.
Der Vortrag war gut besucht mit sehr unterschiedlichen Leuten, die ganz offensichtlich aber das gleiche Ziel verfolgen.
Juliane hat eine Stunde lang sehr interessant die Grundidee der Permakultur dargelegt und sehr neugierig gemacht sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen.
Der Themenbogen spannte sich von den Anfängen des Permakultur Konzeptes in den 70er Jahren, seiner Gründer Bill Mollison und David Holmgren, über die ethischen Grundsätze („Earthcare“, „Peoplecare“ , „Fairshares“) zu den Ideen der nachhaltigen Optimierung statt kurzfristiger Maximierung und Kooperation statt Konkurrenz.
Im Anschluss des Vortrages konnten wir auch noch einen Blick auf die neuangelegten Hügelbeete werfen.
Dann ging es schon zu einem kleinen gemeinsamen Essen und dem offenen Plenum, in welchem es um den aktuellen Stand des Projektes allgemein ging und was für Nahziel Pläne bzw. Aktionen geplant sind.
Eine der aktuell geplanten Aktionen ist der Bau eines Kompost-Klos. Arvid und Gunter haben spontan entschlossen sich an dieser Aktion zu beteiligen.
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