Es ist soweit. Lange haben wir mit meinen Eltern diskutiert endlich mal eine ordentliche Toilette im Garten zu machen. Ohne Chemie, ohne altertümliches Plumpsklo, ohne Wasseranschluß. Wir wollen eine Kompost-Toilette, ganz permakulturell Kreislauforientiert!
Nicht immer einfach Leute mit über 80 Jahren von unserem “modernen Öko-Kram” zu überzeugen. Mutter völlig ahnungslos, Vater — wie immer — erstmal strikt dagegen (aus Prinzip). Aber dann war das olle Klo über Winter kaputt, was nun?
Papa: “ich war beim Onkel, der macht mit so Leuten jetzt Permakultur auf dem Lohrberg in Frankfurt. Die haben ein Kompost-Klo. Das habe ich mir angesehen, das ist klasse”. Ich: “ja Papa, davon reden wir doch schon seit Monaten, das wolltest Du nicht!”.
Papa: “Ich will so eins, lass uns eins kaufen.” (soll heissen: kümmert Euch drum)
Wir: … haben dann diskutiert, wie wir es machen wollen. Selber bauen, fertig kaufen, Bausatz?
Entschieden haben wir uns schließlich für einen Bausatz von INVARIO.
Da wir kein extra Toilettenhäuschen brauchen sondern das bisherige am Schuppen umbauen wollen.
Der Bausatz wurde auch sehr schnell geliefert und ließ sich super einfach zusammenbauen. Da man die Trockentoiletten “Ergebnisse” ja seperat kompostieren soll hatten wir gleich einen Schnellkomposter mit der Toilette mitbestellt. Der bekommt jetzt noch seinen entgültigen Platz.
Nun sind wir sehr gespannt wie das so ist. Genutzt haben wir an diversen Örtlichkeiten ja schon unterschiedliche Kompost-Toiletten.
Nach der Fertigstellung unseres Hühnerstall-Projektes ging es nun daran den Hühnern eine Voliere zu bauen, damit sie über einen geschützten Auslauf verfügen.
Hierfür haben wir hinter der Tuja-Hecke, die an den Hühnerstall angrenzt, ein Stück ehemaliger Beetfläche geebnet und uns vorher natürlich etliche Gedanken gemacht wie wir da bauen wollen. Aber sagen wir mal so, es hat sich im Laufe des bauens entwickelt.
Wir haben erstmal die Größe ausgemessen und dann wieder Pfostenhülsen gesetzt. Dann haben wir darin Pfosten eingesetzt und einen Rahmen aus Dachlatten darum gebaut, bis es einen stabilen Kasten gab. Darauf haben wir dann Geflügel-Sechseckdraht mit Krampen befestigt und mit Schrauben fixiert.
Da die Hühner und wir ja auch in der Voliere ein und aus gehen müssen brauchten wir da ja auch den benötigten Zugang. Also gab es erstmal am hinteren Ende eine Tür für uns, diese haben wir nach dem gleichen Konzept gebaut wie die Tür am Hühnerstall-Kaltscharrraum. Am Volierenende Richtung Tujahecke haben wir einen Hühnerschlupf eingebaut.
Dort wird zwischen Voliere und Hühnerstall ein Durchgang entstehen, wo die Hühner an der Tujahecke vorbei zwischen Stall und Voliere wechseln können. Sozusagen ihr Chicken-Run.
Die Hühner müssen ja auch in den Chicken-Run gelangen, also haben wir in den Zaun vom Kaltscharrraum eine Hühnerklappe eingebaut. Der Bequemlichkeit halber haben wir da auch eine Kerbl Metallklappe genommen. Das Projekt musste ja fix gehen und wir hatten keine Zeit für lange Experimente.
Der Chicken-Run wurde ganz einfach aus Dachlatten zusammengeschraubt, angestrichen und mit Geflügeldraht umgeben. Dann haben wir später noch Gehwegplatten darunter gelegt, damit sich die Hühner nicht rausscharren. Das Konstrukt ist recht praktisch, man kann es einfach herausheben zum sauber machen.
Da wir hier auch einige Greifvögel haben wollten wir unbedingt ein Schutznetz. Dieses haben wir uns dann bestellt und über die Voliere gezogen.
Nach und nach soll die Hühner-Voliere auch noch etwas begrünt werden, damit es nicht ganz so kahl ausschaut und die Hühner etwas zum verstecken haben. Einen toten Pfirsischbaum haben sie schon zum sitzen und ein großen alten Tyhmian Busch, der da schon wuchs und wir haben ihn stehen lassen.
In der Gärtnerei haben wir einen rotlaubigen Holunder “Black Beauty” (Sambucus nigra) und eine rote Korkenzieher-Hasel “Red Majestic” (Corylus maxima) mitgenommen, die wir in die Voliere gepflanzt haben. Die sind jetzt erstmal mit Draht, vor den Hühnern, gesichert solange sie noch sehr klein sind.
Von außen am Volierenzaun haben wir eine Akebia “Schokoladenwein” (Akebia quinata) zum daran hochranken gesetzt.
Lange haben wir uns mit dem Wunsch nach eigenen Hühnern getragen und nachdem Arvids Papa uns ein Plätzchen in seinem Garten zur Verfügung gestellt hat konnten wir den Wunsch in die Tat umsetzen.
Wir haben lange im Internet geforstet, Youtube Videos geschaut und Bücher gewälzt. Wir hatten ja erstmal absolut keine Ahnung wie man so einen Stall baut. Bisher haben wir uns ja nur an dem kleinen Wachtelgehege und dem Tomatenhaus probiert.
Wir haben uns dann also auf den Weg in den Baumarkt gemacht um geeignete Baumaterialien zu finden und sind dann mit vollgepacktem Auto Richtung Garten gefahren. Wo unser Hühnerstall Bauprojekt dann Anfang Oktober 2021 starten konnte.
Wir haben erstmal den Platz geebnet wo der Hühnerstall entsehen soll. Ein Hühnerhaus auf Sockel unter dem die Hühner auch noch Platz haben sollen.
Netterweise haben wir von unserem Gartennachbarn zwei Euro-Paletten bekommen, die als Grundlage für den Stallboden dienen sollen. Davor soll ein überdachter Auslauf, als Kaltscharrraum, entsehen. Dieser soll mit Voierendraht ausgestattet werden um den Hühnern hier auch passenden Schutz zu bieten.
Nachdem Ausmessen haben wir für den Stall Bodenhülsen gesetzt und Pfosten gesetzt. Dann haben wir als Boden die beiden Euro-Paletten eingesetzt. Von swm erhöhten Boden aus konnten wir dann auch leichter die Streben für das Pultdacht anbringen.
Der Palettenboden bekam dann eine Bodenauflage aus OSB Platten, die wir mit Bootslack gestrichen haben. Die Stallwände haben wir aus Nut- und Federbrettern erstellt. Nachdem die West- und Nordseite eine Wand bekommen hatten begannen wir eine Legebox zu bauen.
Diese Box sollte an der anderen Seitenwand angebracht werden. Also haben Gunter und ich Abends nach der Arbeit in der Gartenhütte gesessen und eine Legebox mit drei Nestern gebaut. Um die Box von außen am Stall zu fixieren haben wir, als Halterung, zwei alte Waschbeckenhalterungen an der Stallaußenwand angeschraubt. Auf diese haben wir die Box gesetzt und am Stall angeschraubt.
Darüber haben wir ein Fenster eingebaut, welches sich öffnen lässt und über ein zusätzliches Gitter verfügt. Somit kann man das Fenster bei warmen Wetter gefahrlos offen lassen, ohne das Raubtiere darüber an die Hühner gelangen können.
Die Vorderseite des Stalls sollen zwei Türen bilden, damit man ihn gut öffnen und säubern kann. In der linken Türseite haben wir eine autmatische Hühnerklappe eingebaut. Da wir hier keinen Strom haben, verwenden wir eine Solarbetriebene Tür. an die Klappe haben wir eine Hühnerleiter angehängt, über die die Hühner bequem in den Kaltscharrraum gelangen können.
Wie wir das Dach machen wollen haben wir lange ausdiskutiert, dann kam uns ein vergünstigtes Angebot für Trapezblech-Platten unter und wir kauften diese. Um die Platten auf eine passende Länge zu kürzen haben wir extra einen Knapper-Aufsatz für unsere Bohrmaschine gekauft und mussten erstmal ausprobieren wie man überhaupt damit umgeht. Aber es war dann doch viel einfacher als wir uns das vorgestellt haben, auch das anschrauben der Platten ging gut.
An der Vorderseite des Stalles haben wir oberhalb der Tür zwei Lichtschächte angebracht. Hierfür haben wir zwei Rahmen gebaut und darauf transparente PVC-Platten angebracht.
Als der Stall soweit gebaut war sollte er auch noch Farbe bekommen. Nachdem das Dach schon rot war haben wir uns entschlossen der Stall soll Schweden Rot werden. Wir haben also eine biologische “Schweden Rot” Farbe gekauft und für die Pfosten Bio Farbe in Weiß.
Für die Steichaktion haben wir sogar noch die Hilfe von Claudias Bruder bekommen und wir kamen damit schell voran.
Wir finden ja das der Stall super schön geworden ist und wir begannen dann den Kaltscharraum zu bauen.
Nachdem der Stall endlich fertig konnten wir mit dem Kaltscharrraum beginnen. Hier haben wir auch erst wieder Pfostenhülsen gesetzt und ihn mit Rasenkantensteinen umfriedet. Aus Dachlatten haben wir wieder eine Auflage für das Dach gebaut, welches dann mit transparenten Wellplatten abgedeckt wird. Zum Schluß haben wir noch eine Tür gebaut, damit wir auch ungehindert den Stall betreten können.
Nachdem das Holzkonstrukt auch noch mit Schweden Rot gestrichen war konnten wir den extra bestellten Volierendraht anbringen. Einmal um die Außenpfosten des Stalles herum, da die Hühner ja auch unter dem Stall Platz haben sollen und dann um den Vorbau herum. Zuerst haben wir den Zaun mit Krampen fixiert und dann angeschraubt.
Damit der Kaltscharrraum sich nicht in ein Schlammloch verwandelt, gut zu reinigen bleibt und vorallem das sich keine Ratten und so von unten reinbuddeln, haben wir ihn komplett mit Platten ausgelegt. Hierfür haben wir den begradigten Untergund mit Kies ausgelegt und zum Schutz Estrichmatten darüber ausgelegt. Darauf kamen dann die Platten.
Zum Abschluß haben wir noch die Elektrik der automatischen Hühnerklappe angebaut und im Innenraum eine Sitzstange und ein Kotbrett eingebaut.
Grundlegend ist somit der Hühnerstall fertig. eine Regenrinne soll er noch bekommen und die Außenvoliere müssen wir jetzt noch bauen.
Unser Inspirations Buch welches wir vor dem Projekt noch gelesen haben:
Unser Hühnerstall-Bau in Bildern:
Unser erster Kontakt zu unseren Hühnerzüchtern:
Am 4. Juni 2022 ist Arvid zum Arbeitspferde Schnupperkurs, nach Ebergötzen zu Norbert Rudolph, gefahren.
Das war ein Tagesveranstaltung um völligen Anfängern einmal einen grundsätzlichen Einblick in die bäuerliche Arbeit mit mit Pferden zu ermöglichen. Rein theoretisch habe ich mich schon länger in das Thema eingelesen und hatte selbst früher eigene Pferde. Daher dachte ich das ist eine super Chance einmal auch real einen Einblick zu erhalten und bin Norbert sehr dankbar dafür, dass er sich die Mühe gemacht hat uns das zu ermöglichen.
Wir waren auch nur zwei Teilnehmer, da welche abgesagt haben bzw. nicht gekommen sind. Dafür konnte Norbert dann auch sehr intensiv auf uns eingehen, was natürlich auch sehr gut war.
Das beste für uns Anfänger war natürlich Norberts Pferd, der Fuchs. Ein unsagbar geduldiges und ausgesprochen gut ausgebildetes Lehrpferd. Selten habe ich ein solch feinfühliges und Kommando sicheres Pferd im Unterricht erleben dürfen.
Zum Einstieg haben wir grundlegendes zu Arbeitspferden und ihrem Einsatz erzählt bekommen und haben den Aufbau des Hundspfluges gezeigt bekommen. Dann ging es um das Arbeitsgeschirr, seinen Aufbau. Was bei der Anpassung um dem Anschirren zu beachten ist, sowie die Unterschiede von Kummet und Brustblatt Geschirren.
Wir bekamen die Kommandos, mit den Fuchs arbeitet, erklärt. Wie “Hüh”, “Hott” und so weiter. Was man aus Sicherheitstechnischen Gründen beachten sollte und einiges mehr.
Dann war es soweit, wir durften uns selbst daran probieren dem Pferd Geschirr und Zaumzeug anzulegen. Danach durften wir die ersten kleinen Zugübungen machen und haben dafür Ortscheid und Kette dafür hergenommen.
Nachdem wir damit gelernt haben wie wir Fuchs durch die Bahn dirigieren können , Schlangenlinien, Anhalten, loslaufen, kam Norbert und hat die Kette gegen einen Fichtenholz-Stamm getauscht. Nach einigen Erklärungen, wie etwa der Stamm korrekt angekettet wird, was Norberts uns vorher genau zeigte, durften wir dann auch wieder selber ran. Also mit Fuchs und dem Stamm im Schlepptau durch die Bahn. Außen herum, in Schlangenlinien durch aufgestellte Holzpöller den Stamm dirigieren.
Dann wurde es schwerer, Norbert stellte die Holzpöller zu einem vierseitigen Tor zusammen, welches wir mit Pferd und Stamm durch jedes Tor einmal “durchfahren” mussten. Wirklich nicht einfach als blutiger Anfänger, vor allem sich merken durch welche Öffnung man noch durch muss und immer gut kalkulieren das hinter dem Pferd noch 6 Meter Holz hängen. Die nicht mit den Pöllern zusammenstoßen sollen.
Das “Einparken” des Stammes am Schluss war auch nochmal etwas tricky. Da man das Pferd wenden muss und es den Stamm sozusagen zwischen seinen Beinen hindurch, an den vorgesehenen Platz, schiebt.
Danach bekam vor allem Fuchs seine Wohlverdiente Pause und durfte sich entspannen. In der Zwischenzeit gab es für uns Mittag mit Würstchen vom Grill, was Norberts Familie schon wunderbar vorbereitet hatte. Hierbei ergab sich natürlich noch viel Gesprächsstoff rund um die landwirtschaftliche Arbeit mit Pferden, Selbstversorgung und auch zu den niedlichen Steinpiperl Hühnern. Die Norbert dort hatte wo wir am Mittagstisch saßen.
Nach der Pause ging es mit einem neuen Thema weiter. Norbert holte die Saategge und wir schirrten Fuchs wieder an, nachdem Norbert einiges zum Aufbau und Einsatz der Egge erklärt hatte.
Fuchs und Norbert führten uns vor wie man mit der Egge den Reitplatz abzieht und dann waren wir wieder an der Reihe uns selber mit dem Gerät auszuprobieren. Das hat auch erstaunlich gut funktioniert und ich glaube mittlerweile habe ich mich schon sehr für diese Arbeitsweise mit Pferd begeistert. Es ist ein erstaunliches Teamwork das man da zusammen mit dem Pferd ausführt.
Wir waren alle total begeistert von dem Tag und was wir zusammen mit Fuchs und Norbert lernen durften. Fazit wir würden gerne auch das Ackern auf dem Feld lernen und Norbert hat uns angeboten, wir können im Herbst gerne nochmal kommen und dann mit dem Pflug arbeiten. Worauf ich mich schon freue.
Ein bisschen eingelesen habe ich mich auch noch und habe dabei auf dem Höfeflohmarkt in Brombach dieses Buch erstanden:
Wir haben in der letzten Saison damit gekämpft, dass die Pflanzenlampen in der Growbox nicht wirklich in der Höhe verstellen lassen. Das ist natürlich nachteilig wenn die Jungpflanzen noch sehr klein sind und daher weit weg von der Lampe.
Daher haben wir überlegt wie wir dieses Problem lösen könnten und dafür eine kostengünstige verstellbare Etage angedacht.
Holz wollten wir nicht, da es in der Growbox ja doch eher feucht ist und wir auch sowenig wie möglich Platz für die Etage verschwenden wollen.
Dann hatte Arvid die spontane Idee, ob man nicht eine Platte nehmen könnte und die verstellbaren Beine aus Gewindestangen zu machen. Um die Platte in der Höhe zu verstellen haben wir einfach Muttern genommen, so kann die Platte nach unten wandern, sobald die Pflanzen größer werden.
Also waren wir im Baumarkt haben eine Platte aus der Restekiste mitgenommen und zwei Gewindestangen, mit dazu passenden Muttern.
Gunter und Arvid waren ja neulich beim Permakultur Verein Die Waldgeister zu einem Pyrolyse-Ofenbau Workshop und haben dabei zwei Öfen gebaut. Diese haben wir mittlerweile in Gebrauch und Arvid hat dafür noch einen alten indischen Eisen-Wok gefunden. Diesen haben wir dann jetzt auch mit Öl eingebrannt um da zukünftig auch auf unseren Öfen kochen zu können. Also nicht nur alleine Holzohle aus unseren Walnuss Schalen machen.
Das mit dem verkohlen der Walnuss-Schalen klappt hervorragend und unser Plan ist also aufgegangen. Wir haben damit schon mal das Schalen Problem gelöst, fehlt nur noch die smarte Lösung für die Walnuss-Blätter.
Unsere Garten-Nachbarn waren auch schon da und haben sich den Pyrolyse-Ofen in Aktion angesehen und sind nun offenbar inspiriert auch einen bauen zu wollen. Für ihren Kompost haben sie, nach einem Gespräch mit Gunter, auch gleich noch Ideen mitgenommen.
Wir sind echt begeistert wie einfach man mit dieser Methode hier Kohle herstellen kann.
Video:
Bilder vom ersten Anfeuern:
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