Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)

Der Rote Fin­ger­hut (Digi­ta­lis pur­pu­rea) ist eine Pflan­zen­art aus der Gat­tung der Fin­ger­hü­te (Digi­ta­lis) in der Fami­lie der Wege­rich­ge­wäch­se (Plan­ta­gi­naceae). Der Gat­tungs­na­me Digi­ta­lis lei­tet sich vom latei­ni­schen Wort digi­tus für Fin­ger ab und bezieht sich auf die cha­rak­te­ris­ti­sche Blütenform.

Alle Pflan­zen­tei­le sind hoch­gif­tig. Bereits der Ver­zehr von zwei Blät­tern kann zu einer töd­li­chen Ver­gif­tung füh­ren. Der Rote Fin­ger­hut wur­de 2007 zur Gift­pflan­ze des Jah­res gewählt.

Der Rote Fin­ger­hut wächst meist als zwei­jäh­ri­ge, krau­ti­ge Pflan­ze. Im ers­ten Jahr bil­det sie eine Grund­blatt­ro­set­te, aus der im Fol­ge­jahr eine bis zu 200 cm hoher, meist unver­zweig­ter, beblät­ter­ter Stän­gel austreibt.

Die Blü­te des roten Fin­ger­huts besteht aus fünf pur­pur­rot-vio­let­ten oder sel­ten wei­ßen Kron­blät­ter sind zu einer 4 bis 6 cm lan­gen, fin­ger­hut­ähn­li­chen Kro­ne ver­wach­sen, die innen behaart und außen kahl ist. Die Blü­te­zeit reicht von Juni bis August.

Bestäubt wird der Fin­ger­hut in der Regel von Hum­meln, da klei­ne­re Insek­ten oft kei­ne Chan­ce haben in die Blü­te zu gelan­gen. Die Blü­ten sind vor­männ­lich; sie erblü­hen am Blü­ten­stand von unten nach oben. Wenn die unte­ren sich im weib­li­chen Sta­di­um befin­den, sind die obe­ren erst im männ­li­chen Sta­di­um. Da der Anflug von Blü­ten­stän­den durch Hum­meln immer von unten nach oben erfolgt, wird Fremd­be­stäu­bung sichergestellt.

Der Rote Fin­ger­hut ist in West­eu­ro­pa sowie dem west­li­chen Süd‑, Mit­tel- und Nord­eu­ro­pa und in Marok­ko behei­ma­tet. In Nord- und Süd­ame­ri­ka ist er gebiets­wei­se ein­ge­schleppt. In Deutsch­land hat er sein natür­li­ches Ver­brei­tungs­ge­biet bis zum Harz und dem Thü­rin­ger Wald, tritt aber ver­wil­dert heu­te im gan­zen Land auf.

Man fin­det den Roten Fin­ger­hut zer­streut aber gesel­lig auf Kahl­schlä­gen, vor allem des Gebir­ges, an Wald­we­gen und in Wald­ver­lich­tun­gen. Er bevor­zugt fri­schen, kalk­ar­men, sau­ren, locke­ren, humus­rei­chen Boden an son­ni­gen bis halb­schat­ti­gen Standorten.

Seit dem 16. Jahr­hun­dert wird er in den gemä­ßig­ten Brei­ten als Zier­pflan­ze in Parks und Gär­ten verwendet.

Bei uns wuchs der rote Fin­ger­hut ursprüng­lich hin­ten, eher halb­schat­tig, neben dem Kom­post an der Hecke. In die­sem Jahr blüh­te er auch am Weg, vor­ne kurz hin­ter dem vor­de­ren Ein­gang. Irgend­wie muss da mal Samen hin ver­schleppt wor­den sein.

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