Nachdem aus unserer 1. Kunstbrut in diesem Jahr nur 3. Wachteln (1/2) entstanden sind, war das ja doch etwas wenig. Gerade für Terror unseren Hahn sind 2 Hennen deutlich zu wenige.
Daher waren wir ja zur Vogelsberger Wachtelzucht gefahren und hatten spontan drei Goldsprenkel Hennen gekauft. Aber der eigentliche Grund war das wir Bruteier wollten und das letzte Mal hat der Versand mit der Post ewig lange gedauert. Das hatte den Bruteiern ganz offensichtlich nicht gut bekommen.
Also hatten wir auch 12 Bruteier in der Farbe “SSC Blue Selection” gekauft und direkt mitgenommen. Zwei hatten sie zuviel eingepackt, die hatten wir dann so noch mitbekommen. Also konnten wir mit 14. Bruteiern heimfahren.
Es wurde eigenlich ein Großeinkauf, wir haben Futter, Zubehör und noch einen extra Hygrometer gekauft. Mit dem Hygrometer erhoffen wir uns die Feuchtigkeit nochmal genauer messen zu können im Flächenbrüter.
Es war schon sehr interessant mal so einen großen Händler von Wachtel und Hühner Zubehört zu besuchen und dort zu stöbern. Jetzt auch nicht so weit weg das man nicht mal hinfahren kann, ist also sicher das wir wiedermal hinfahren.
Wachtelbrut-Tagebuch:
Nach Ankunft der Bruteier haben wir sie, auf der Spitze liegend, erstmal 24 Std. ruhen lassen. Bevor wir sie in den Brutautomaten eingelegt haben. Der Automat hatte natürlich wieder eine angemessene Vorlaufzeit, damit sich Temeratur und Feuchtikeit einspielen können.
09.07.2020 — haben wir die 14 SSC Blue Selection Bruteier auf der Wendehorde des Brutautomaten platziert. Dann sollen die Eier ja auch die 60 Std. im Brüter ruhen, danach werden sie 2x täglich gewendet. Wir halten uns dabei an die Bedienungsanleitung unseres BRUJA 400 D.
Täglich kontrollieren wir nun Temperatur und Feuchtigkeit. Bei Bedarf werden die Wasserrinnen nachgefüllt und einmal am Tag wird der Brüter für 10. min. zum Lüften geöffnet.
18.07.2020 — Heute wurden die Bruteier, mittels Spaltlampe, geschiert. Von 14 Eiern waren 11 Stück befruchtet. Das ist doch schon mal eine sehr gute Quote. Ich denke das selber holen und nicht über den Postweg zusenden lassen bringt einiges.
23.07.2020 — Die Bruteier wurden auf die Schlupfhorde umgelegt, nun bleibt der Brüter zu und wir warten auf den Schlupf der Küken.
Ab jetzt muss auch die Luftfeuchtigkeit deutlich, laut unserem Brüter auf 70–75%, erhöht werden.
27.07.2020 — Heute waren dann die Küken alle da. Sie sind dieses Mal über Nacht geschlüpft.
Aus allen 11. befruchteten Eiern ist ein Küken geschlüpft. Leider hatte eines sehr große Schwierigkeiten mit seiner recht dicken Eischale und brauchte sehr lange für den Schlupf. Diese Küken mussten wir nach dem Schlupf leider auch erlösen. Da es nicht nur, nicht laufen konnte, es hatte auch andere motorische Ausfälle und konnte seinen Kopf nicht anheben.
Alle anderen Küken sind wohlauf und schon sehr munter. Wir hatten natürlich auch in diesem Schlupf wieder eine “Schreikind” dabei, dass solange geplärrt hat bis man es endlich aus dem Brüter rausgeholt hat.
Es war eine hervorragende Schlupfquote, wir sind echt begeistert. Das wird jetzt spannend wieviele Hähne sich darunter befinden.
Nachdem wir Küken aus dem Brüter geholt haben kamen sie in die, wieder vorbereitete, Kükenbox. Die ersten zwei Wochen wieder auf Küchenpapier und natürlich wieder mit der Kunstglucke (Wärmeplatte).
Als Futter gibt es in der Anfangsphase wieder den Kückenstarter, getrockneten Oregano und Blaumohn. Dazu immer mal ein hart gekochtes Ei. Das hat bei der letzten Kunstbrut ja auch sehr gut funktioniert.
Später werden die Küken auch regelmäßig Vitamin B und Oregano-Öl über das Trinkwasser erhalten.
Vitamin B, Oregano-Öl und Apfelessig gibt es auch für die großen Wachteln bei uns regelmäßig. Damit fahren wir bisher sehr gut und hatten noch keine der Mangelerscheinungen, von denen wir so häufig bei anderen Wachtelbruten gehört haben.
Die Wärmeplatte haben wir schräg gestellt, da sie immer zum Rücken der Küken reichen soll und die ja oft unterschiedlich groß sind. Die Platte wird auch täglich etwas nach oben verstellt um sozusagen mitzuwachsen.
Die Zeit vergeht wieder wie im Fluge, die kleinen Scheisser wachsen und die Federn sprießen. Bald ist es dann soweit sie dürfen Tagsüber schon mal Frischluft schnappen.
Dann können sie auch bald ganz raus auf den Balkon und sich an das Leben draußen gewöhnen. Ihre Fähigkeiten des im Einstreu scharrens, sandbadens trainieren und an verschiedene Futterquellen gewöhnen.
Groß sind sie schon geworden, richtige junge Wachteln. Sehr lebhaft und wenig Schreckhaft sind sie, der Großstadt Balkon härtet offenbar tüchtig ab.
Bald ist es soweit und aus dem Wachtel Kindergarten sind Teenager geworden und sie werden in den Garten umziehen.
Aber erstmal werden wir durchsehen was sich alles als Hahn outet, die bleiben erstmal auf dem Balkon. Zumindest alles was zu viele werden, einen werden wir aber wohl behalten.
Zwei der Hennen, eine Tenebrosus und eine Hellgraue, die sich sehr gut verstehen, werden zu Terror und seinen Tenebrosus und Goldsprenkel Hennen ins Gehege ziehen.
Die restlichen Hennen ziehen erstmal in den Kükenstall, bis das sich im Bau befindliche zweite Wachtel Gehege fertig ist.
Wir haben uns also einen Tag Zeit genommen und immer eine Wachtel aus dem Balkon Gehege genommen und alleine ins Wohnzimmer gesetzt. Das hat super funktioniert, denn sie wollten alle früher oder später zu ihren Geschwistern und die Hähne haben das alle brav mit Krähen kund getan. Auch wenn sie vorher noch nie gekräht haben, bis auf den ganz weißen (John Schnee genannt). Der war das Schreikind und hat sich als sehr dominant allen anderen gegenüber gezeigt. Am Ende der Testreihe hatten wir 5 Hähne und 5 Hennen. Also wieder eins á den 50% Schnitt erreicht bei diesem Schlupf.
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