Wir haben in diesem Jahr die Spargelbohne (Vigna unguiculata subsp. sesquipedalis), auch Meterbohne genannt, angebaut. Sie ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und ist eng mit der Augenbohne und der Catjangbohne verwandt.
Die Spargelbohne ist eine einjährige Pflanze. Es gibt buschförmige und kletternde Formen mit windenden Ranken, diese erreichen Wuchshöhen von 2,5 bis 3 m. Die Blüten kommen in weißen, hellgelben oder violetten Farbvarianten vor und sind selbstbestäubend. Sie öffnen sich früh am Morgen und verblühen gegen Mittag. Die Hülsen stehen zunächst aufrecht, später hängen sie. In Mitteleuropa erreichen sie Längen von 30 bis 50 cm, in den Hauptanbauländern 60 bis 90 cm. Junge Hülsen sind cremefarben, hell- oder dunkelgrün und haben einen Durchmesser von 8 bis 11 mm. Reife Hülsen enthalten 10 bis 30 Samen von 8 bis 11 mm Länge. Die Samen sind cremefarben, bräunlich oder rötlich und haben einen dunkelgrünen Ring um den Nabel.
Marktreife Hülsen können bereits 60 Tage nach der Aussaat geerntet werden. Die Pflanzen produzieren Hülsen bis in den Herbst hinein, sofern die Hülsen regelmäßig abgeerntet werden.
Bei der Spargelbohne empfiehlt sich ein jährlicher Fruchtwechsel und an einem Standort Pausen von drei bis vier Jahren nach einem Anbau. Besonders Nematoden der Gattung Meloidogyne verursachen Schäden.
Die Spargelbohne ist temperaturempfindlich und stellt bei Tageshöchstwerten unter 20 °C das Wachstum ein. Sie sind frostempfindlich. Die Keimung sollte bei Bodentemperaturen von 20 bis 22 °C erfolgen. Gute Wachstumsbedingungen sind volles Sonnenlicht bei Tagestemperaturen von 25 bis 35 °C und Nachttemperaturen über 15 °C. Sie vertragen Trockenperioden, allerdings werden die Hülsen bei längerer Trockenheit faserig. Sie wachsen auch in durchschnittlichen Gartenböden. Als typische Hülsenfrüchtler verfügen sie über eine stickstofffixierende Symbiose mit Rhizobien.
Die jungen Hülsen werden wie die der Gartenbohne zubereitet, sie werden frisch zubereitet, tiefgefroren oder zu Konserven verarbeitet. Die Ernte erfolgt, wenn die Hülsen glatt und unreif sind und die Samen klein. Sie werden meist sautiert oder kurz angebraten.
Die Spargelbohne ist aus der ursprünglich afrikanischen Augenbohne entstanden, dies dürfte in Asien passiert sein. Sie wird heute in vielen tropischen Tieflandgebieten angebaut. Im 16. Jahrhundert gelangte sie nach Westindien, etwa 1700 in die heutigen USA.
Unsere Spargelbohnen (Meterbohnen) Kultur 2019:
Auf die Idee mit den Meterbohnen hat uns die Rigotti Garten-Challenge 2019 gebracht. Daher haben wir auf der Grünen Börse im Palmengarten ein Samentütchen Meterbohnen in Bio Qualität erworben. Aber verpeilt wie wir sind hätten wir das sogar fast vergessen und wir haben unser Bohnen Projekt erst auf den letzten Drücker gestartet. Da die “grüne Hölle” mittlerweile mit anderem Gemüse und Kartoffeln voll belegt war musste Arvid vor dem “schönsten Zaun der Welt” ein Stück Wiese umlegen um dort das Bohnen-Tipi aufzustellen.
Da der Boden hier sehr verdichten und betonhart war musste er ihn umgraben und hat noch Hornspäne eingearbeitet. Dann haben wir das Tipi aufgestellt und an jede Bohnenstange drei Bohnen gelegt.
Disteln, wilder Portulak und Borretsch waren schneller da wie die Bohnen keimen konnten. Daher kamen wir auf die Idee etwas von unserer Gründung-Mischung unter dem Bohnen-Tipi auszubringen. Das hat sich dann im Laufe der Kultur als gute Idee herausgestellt. Es war unten drunter begrünt und es kam kaum Unkraut darunter hervor.
Trotz der Trockenperiode die wir zu der Zeit hatten sind die Bohnen recht gut gekeimt. Auch wenn, zu unser aller Erstaunen, an einer Bohnenstange nur eine Bohne gekeimt hatte und diese definitiv keine Meterbohne war. Sie entpuppte sich als eher bläulich belaubte Bohnenpflanze, die dann auch schwarze Bohnenhülsen ausbildete. Da sich aber beide Bohnensorten super entwickelt hatten, haben wir von beiden auch Saatgut für das kommende Jahr zurückbehalten.
Die längste Meterbohne, die wir geerntet haben, wurde 50cm lang,
Die Bohnen Kultur ist super einfach gelaufen. Die Pflanzen hatten weder gesundheitliche Probleme noch irgendeinen Ungezieferbefall, somit konnten wir doch schon eine recht ansehnliche Bohnenernte erzielen. Wobei wir mit der Ernte dann aber so spät dran waren, dass wir kaum Schnittbohnen sondern größtenteils Trockenbohnen haben.
Nach dem Abernten der Bohnen haben wir das Tipi entfernt und die verdrockneten Bohnenpflanzen zusammen mit den Gründungpflanzen gehackt und lassen sie als Mulchschicht über Winter auf dem ehemaligen Bohnen Beet liegen.
Illustration Francisco Manuel Blanco (1778 — 1845):
Bohnen Kultur 2019:
Eine Antwort auf „Spargelbohne (Vigna unguiculata subsp. sesquipedalis) — Kultur 2019“