Unsere erste Gurkenkultur haben wir ja recht spät im Jahr begonnen, davon habe ich ja schon im Artikel “Freiland-Gurken und Salat Mischkultur” berichtet, wie wir auf die Idee mit der späten Gurken Kultur gekommen sind.
Wir haben also Anfang Juni das Tütchen mit der Zitronengurke “Lemon” aus der Samenbank gekramt und einige Pflänzchen vorgezogen. Die sind auch gut aufgelaufen und haben sich in der Anzuchtbox auf dem Balkon auf ihre Auswilderung vorbereitet. Am ersten Juli Wochende war es dann soweit, wir mit unseren Gurken und den schnell noch im Baumarkt gekauften Utensilien in den Garten und Gurkenbeet anlegen.
Neben dem Tomatenhaus haben wir ein Stück von der Wiese umgefräst, ein Rankgitter aufgestellt und den gelockerten Boden noch mit Hornspänen präpariert. Rechts und links vom Rankgitter haben wir die Gurkenpflänzchen verteilt und jeweils davor ein Salatband ausgelegt. Das hatten wir noch in der Samenbank gefunden, keine Ahnung wie wir mal dazu gekommen sind so einen “Bandsalat” zu kaufen. Warscheinlich nicht ordentlich gelesen was auf der Verpackung stand.
Dann noch schnell Gurken und Salat angegossen und wir warten was passiert. Kurz nach dem Auspflanzen sind irgendwelche Vögel durch das Beet marodiert, warscheinlich unsere Ringeltauben. Die haben auf jeden Fall viel Spaß am “Bandsalat” gehabt und die Bänder ausgegraben und rumgeschleppt. Also wieder rein mit dem Bandsalat in die Spur, bissel Erde drüber und hoffen das da noch was draus wird.
Die nächsten Tage wurde das Wetter dann aber auch schlechter mit häufiger Regen, wenig Sonne und es wurde deutlich kühler. Somit waren wir schon fast der Meinung das wird absolut nichts mit den Gurken in diesem Jahr.
Die Pflänzchen wuchsen zwar und fingen an am Rankgitter emporzuklettern, aber die Blätter bekamen unschöne Flecken und trockneten zum Großteil ein. Offenbar hatte das nasse Wetter den Gurken eine Pilzinfektion verpasst. Was genau es war keine Ahnung, unser kleines Büchlein über Pflanzenkrankheiten bei Obst und Gemüse war da, bei der Klärung, auch nicht hilfreich.
Etwas nachgedüngt haben wir dann noch mit Brennesseljauche, das schien ihnen ganz gut zu bekommen.
Der Bandsalat dagegen war eher eine schwierige Kultur. Es sollten laut Päckchen ja mehrere Sorten gewesen sein, Rucola war das einzige was gekommen ist. Aber den haben sofort die schwarzen Raps-Erdflöhe für sich entdeckt und haben ihn gnadenlos durchlöchert. Die Blätter sahen aus als hätte man sie mit einem Maschinengewehr beschossen. In unserer aufkeimenden Verzweiflung haben wir einfach mal probiert ob wir denen mit der gleichen Methode wie den Kohlfliegen bekommen könnte. Also haben wir von unserem Wehrmut Kraut geschnitten und Tee gekocht. Mit dem Wehrmut-Tee haben wir den Rucola alle 2 Tage begossen und nach kurzer Zeit hatten wir ihn dann Erdfloh frei. Er hat dann auch wieder neue Blätter gebracht und wir konnten doch noch Rucola im Salat genießen. Nachdem wir den Salat soweit hinbekommen haben und wir dachten endlich haben wir es geschafft. Nein zu früh gefreut, dann hat nämlich noch ne Wühlmaus quer durch den Salat gepflügt.
Aber als sich die Sonne wieder blicken lies ging es den Gurken auch schnell wieder besser und sie haben doch noch einige Zitronengurken heranwachsen lassen. Wir haben schon fast nicht mehr daran geglaubt, aber wir konnten bis in den September hinein Gurken ernten.
Anfang Oktober wurde es dann so kühl das die Gurken entgültig vertrockneten. Aber wir haben einige Salate mit leckeren gelben Gurken machen können. Geschmeckt haben sie uns sehr gut und wir würden sie auch wieder anbauen. Man kann also sagen das wir trotz spätem Start der Kultur und Problemen mit Wetter und tierischen Mittessern noch eine passable Ernte einfahren konnten.
Nach Ende der Gurken Kultur haben wir das Gurkenlaub und das Rankgitter abgeräumt und zu den Rucola Resten haben wir, als Direktsaat breitwürfig, Feldsalat ausgebracht. Der ist auch schon sehr schön aufgelaufen.
Zitronengurke vs. Apfel:
Zitronengurke von innen:
Eine Antwort auf „Zitronengurke “Lemon” (Cucumis sativus) — Kultur 2019“