Der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae). Durch seine ganzrandigen Blattwedel ist der Hirschzungenfarn leicht von allen anderen europäischen Farnen zu unterscheiden, die in der Regel ein- bis mehrfach gefiederte Wedel aufweisen.
Die Hierschzunge ist eine ausdauernd wachsende mehrjährige Pflanze. Aus ihrem Wurzelstock wachsen ungeteilte, ganzrandige, länglich-zungenförmige, am Grund über dem Blattstiel herzförmige, vorne verschmälerte und zugespitzte, glänzend grüne Blattspreiten, welche 15 bis 45 (selten über 60) Zentimeter groß werden können.
An der Unterseite der wintergrünen Blätter befinden sich sich länglich-lineale, rostbräunliche Doppel-Sori (Gruppen von Sporangien, welche die Sporen enthalten), die schräg zur Mittelrippe parallel über die Seitennerven angeordnet sind. Die Sporenreife findet in den Monaten Juli bis September statt.
Hirschzungenfarn kommt besonders an lichten bis schattigen, sickerfeuchten, nordexponierten Steilhängen kalkbödiger, basen- und humusreicher Schluchtwälder mit Eschen, Ahorn und Linden vor.
Hirschzungenfarn steht unter Naturschutz (u. a. „besonders geschützt“ nach der Bundesartenschutzverordnung) und steht auf der “roten Liste”.
Die Blätter der Hirschzunge (oder lateinisch scolopendria in der pharmazeutischen Literatur des Mittelalters) fanden früher als Wundmittel und bei Milzkrankheiten Verwendung.
Es gibt zahlreiche in Gärten kultivierte Zierformen der Hirschzunge und wir haben unsere Hirschzunge bei einem spezialisierten Farn-Züchter gekauft. Den wir 2019 auf dem Pflanzenmarkt im Hessenpark getroffen haben.
Illustration: Otto Wilhelm Thomé (1840 — 1925)