Dieses Jahr waren wir zeitig dran und haben das Tomatenhaus schon zum 1. März für die Aussaat vorbereitet. Vorab ordentlich gewässert, den Boden gelockert und noch drei Säcke Pflanzerde dazugegeben. So top ist unser Boden hier ja auch noch nicht.
Wir haben uns in diesem Jahr, als neues Projekt, gedacht eine Vorkultur mit Salaten, Kohlrabi und Rote Beete zu machen. Damit das Tomatenhaus schon vor den Eisheiligen nutzbar zu gestalten.
Nachdem das Saatbett vorbereitet war haben wir auf der linken Seite zwei Reihen eine Asia-Salate Mischung (Bio) ausgesät.
Auf der Rechten Seite wurden zwei Reihen Forellenschluss-Salat gesät.
Zwischen dem Asia-Salat kamen ein paar vorgezogene Rote Beete Pflänzchen. Die restlichen Rote Beete Pflänzchen haben wir, zusammen mit 2 grünen Kohlrabi Pflanzen auf das hintere Querstück gesetzt.
Eine Reihe rote Kohlrabi Pflanzen haben wir zwischen den Forellenschluss-Salat gesetzt. Diese haben wir als Jungpflanzen zugekauft. Zwei Pflänzchen haben nicht mehr in die Reihe gepasst, die sitzen nun unter dem Vordach des Tomatenhauses.
Wir haben ja schon im letzten Jahr darüber nachgedacht eine Salate Vorpflanzung zu machen, bevor die Tomaten später im Jahr dahinein kommen. Nun versuchen wir das zum erstenmal und sind gespannt wie es wird.
Die eigene Voranzucht von Rote Beete und Kohlrabi war dieses Jahr eher kläglich. Aber es wollte bisher eh alles nicht so richtig loswachsen.
Aber dann keimte endlich unser Salat, zu erst kam der Asia-Salat, aber auch der Forellenschluss ließ nicht mehr lange auf sich warten. Dann hieß es geduldig warten. Das Wetter war weiterhin mies, zu nass, kalt und die Sonne lasst sich so gut wie nie blicken. Draußen wollte so alles nicht richtig ins Wachsen kommen. Aber hier im Tomatenhaus wuchs zumindest der Salat eifrig. Kohlrabi und Rote Beete wuchsen nur sehr langsam vor sich hin und wir dachten lange das es nichts wird mit der Ernte.
Aber dann war es endlich soweit und wir konnten den ersten Asia-Salat ernten, er war köstlich. Etwa eine Woche später gab es dann das erste Mal Forellenschluss-Salat, den hatten wir noch nie gegessen. Super gewachsen war er und total lecker. Kommt auf die Liste unserer Lieblingssalate und wird, wie auch der Asia-Salat, wieder angebaut.
Von da an konnten wir so alle 1–3 Tage Salate ernten und es wurde immer mehr. Irgendwann ist der Asia-Salat in die Blüte gegangen und der Forellenschluss fing auch an zu schießen. Auch brauchten die Tomaten ihren Platz. Somit haben die Wachteln sich einige Tage über Salat gefreut.
Mittlerweile hatten sich auch Kohlrabi und Rote Beete überlegt sie könnten wachsen. Sie haben sich offenbar dann auch gefreut das der Salat ihnen Platz macht. Wir haben also doch noch Kohlrabi und Rote Beete ernten können.
Selbst die beiden Kohlrabis die vor der Tür, unterm Vordach, sitzen mussten sind was geworden.
Alles in allem hat es doch gut geklappt mit dem verfrühten Anbau im Tomatenhaus. Das hat uns sogar noch ein wenig diese völlig verregnete Gartenjahr gerettet. Wir werden das auf jeden Fall im kommenden Jahr wieder so machen. Das erhöht die Nutzbarkeit des Tomatenhauses definitiv.
Die Ackerbohne (Vicia faba) ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae). Sie gehört zur Gattung der Wicken (Vicia), im Gegensatz zur Gartenbohne, die der Gattung Phaseolus angehört.
Die Ackerbohne wurde durch den Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. (VEN) zum Gemüse des Jahres 1998/1999 gewählt.
Wir hatten die Ackerbohne dieses Jahr das erste Mal im Anbau und es war erstmal ein Versuch, zum einen wie sie wächst und vor allem wie sie überhaupt schmeckt, da wir alle drei noch nie Ackerbohnen gegessen hatten.
Ackerbohnen keimen schon ab einer Bodentemperatur von 2 bis 3 °C und ihre Aussaat kann daher schon ab Februar stattfinden. Leider haben wir das ein wenig verpeilt und es war schon Anfang März als unsere Bohnen ins Beet kamen. Trotz allem wuchsen die Pflänzchen fleißig und bekamen wundervolle Schwarz-Weiße Blüten, welche fleißig vorallem von den schwarzen Holzbienen bestäubt wurden.
Auch wenn an der Stelle wo die Ackerbohnen wuchsen der Boden noch lange nicht Ideal ist, gediehen die Pflanzen recht gut. Hier stand im letzten Jahr die Petersilie, und wir haben den Boden nur mit Rinderpellets und Hornspähnen gedüngt. Zwischendrin wurden die Bohnen immer mal wieder mit etwas anfallendem Mulchmaterial dünn gemulcht. Wir haben einfach immer viel zu wenig Mulchmaterial.
Auch in dieser Kultur hatten wir in diesem Jahr arg mit unmengen an Blattläusen zu kämpfen. Die Pflanzen waren Zeitweise total schwarz übersät mit den Tieren.
Bald bildeten sich dann auch die ersten kleinen Böhnchen und wuchsen zu recht stattlichen Bohnenschoten heran.
Nun hieß es nur noch auf die Reife der Ackerbohnen warten und herausfinden was man damit in der Küche anstellen kann. Wie sich später herausstellte sind sie sehr schmackhaft und vielseitig einsetzbar. Wir wollen unbedingt wieder Ackerbohnen und vor allem mehr davon.
Unsere diesjährige Stangenbohnen Kultur, ist das erste Mal das wir es damit probiert haben.
Wir haben uns für eine Bunte Mischung mit drei Sorten entschieden. Verwendet haben wir die drei Sortenmischung von Sativa, mit Neckarkönigin, Neckargold, Blauhilde.
Da die Bohnen ja nicht da wachsen sollen wo sie im letzten Jahr standen, viel aus Platzgründen diesmal unser Bohnen-Tipi aus.
Wir hatten uns dann spontan in einem der YT-Video vom Ralph von Der Selbstversorgerkanal zu einem Bohnenstangen-Grüst inspirieren lassen. Welches wir in der grünen Hölle hinter den Zaun installiert haben.
Die Beetfläche hatten wir erstmal vorbereitet mit einer dicken Kompostschicht und etwas Rinderdungpellets und etwas Aktivkohle.
Rechts und links vom Beet haben wir zwei Bodeneinschlaghülsen gesetzt und zwei Pfosten darin montiert. Oben haben wir sie mit einer Dachlatte verbunden. In die Dachlatte haben wir Schraubhaken eingedreht, an welchen wir später zweireihig Bindegarn gehängt und unten mit alten Zeltheringen am Boden befestigt haben.
An den Enden des Pflanzgarnes haben wir immer vier Bohnen gelegt, die später an den Fäden hochranken sollen.
Es sind auch fast alle Bohnen gekeimt und gewachsen. Glücklicherweise wurden die jungen Planzen von den Schnecken verschont und haben sich schon bald daran gemacht in die Höhe zu ranken.
Zu Anfang waren sie auch recht windgeschützt, da zwischen den Bohnen und dem Zaun, wie im letzten Jahr auch schon, eine bunte Blumenmischung wuchs, bestehend aus Kapuzinerkresse, Sonnenblumen und Kornblumen.
Der gut gemulchte Boden hat den Bohnen sichtlich gut getan und wir haben über das Jahr hinweg immer mal Rasenschnitt nachgemulcht und zweimal mit Brennesseljauche gegossen.
Leider war es in der Hauptwachstumsphase sehr trocken und die Pflanzen haben zwischenzeitlich da mal mit dem Wachstum pausiert. So das sie nicht ganz so üppige Pflanzen wurden wie sie hätten werden können.
Wir konnten aber trotzdem von allen drei Sorten Bohnen ernten und wir werden sicherlich auch im nächsten Jahr wieder Bohnen anbauen.
Zuckererbse (Pisum sativum subsp. sativum convar. axiphium) hatten wir nun das zweite Jahr in Folge im Anbau.
Im letzen Jahr hatten wir sie ja einfach nur in Reihe ins Beet gesäht und haben mal geschaut was passiert.
Dieses Jahr wollten wir es etwas überlegter angehen. Wir haben in die Beetreihe wo im letzten Jahr die Kartoffeln standen den Boden für die Zuckererbsen vorbereitet.
Wir hatten etwas fertigen Kompost von Gunters Eltern bekommen und ihn auf dem Beet verteilt.
Mit Hilfe von Bambusstäbchen und Bindfaden haben wir eine zweireihige Kletterhilfe für die Erbsen gebaut und dann haben wir sie direkt ins Beet gesät.
Über das Jahr haben wir, soweit wir Material hatten, die Erbsen gemulcht.
Aber wie das manchmal so ist, irgendwann verliert man doch gegen das Beikraut. Oder im Fall unseres Erbsenbeetes haben sich dort Phazelia, Mohn und Ringelblumen breit gemacht und irgendwo in der Ecke ist noch eine Kartoffelpflanze aufgetaucht.
Klar, einmal Kartoffeln im Beet wird man die nie wieder los.
Aber trotz aller Widrigkeiten haben sich die Zuckererbsen durchgesetzt und sind in diesem Kraut-Urwald ganz gut gewachsen und wir konnten leckere Zuckererbsen ernten.
Wir hatten uns ja in den Kopf gesetzt im vorderen Gartenteil ein neues Beet auf der Wiese anzulegen. Dieses sollte ohne Umgraben angelegt werden um die Bodenlebewesen nicht zu beieinträchtigen durch Umfräsen des Bodens.
Also Pappe auf die Wiese drauf, Pferdemist mit viel Stroh dick drüber und obendrauf eine dünnere Schicht abgelagerten Kompost. Vom Kompost haben wir ja noch nicht sehr viel eigenen.
Anfang März haben wir das Beet angelegt und mitte April kamen dann die Kartoffeln, die wir beim Hof Jeebel bestellt hatten ins Beet. Im Internet bestellt haben wir die Kartoffeln weil der Pflanzenmarkt im Hessenpark ja wegen der Pandemie ausgefallen ist.
Drei Sorten haben wir gelegt:
La Ratte eine alte französische Delikatess Hörnchen-Kartoffel von 1872. Sie ist eine sehr frühe Sorte, die etwas anspruchsvoll im Anbau ist. Da sie recht anfällig für Krautfäule ist und über die Kulturdauer eine regelmäßige Wasserversorgung benötigt. Dafür gilt sie als ausgesprochen geschmackvoll mit einem nussigen Aroma. La Ratte hat eine längliche Hörnchenform mit gelber Schale und gelben Fruchtfleich.
Purple Rain eine niederländische Neuzüchtung von 2019, mit feinem violett-weiß marmorierten Fleisch. Es handelt sich hier um eine mittelfrühe Sorte. Sie ist gut als Brat- oder Salatkartoffel geeignet und ihre Farbe bleibt beim Kochen erhalten.
Arran Victory eine schottische Sorte von der Insel Arran, 1912 (Zulassung). Sie ist eine sehr späte Sorte, weiss fleischig mit violetter Schale. Sie ist eine sehr Krautfäule resistente Sorte. Die Kartoffel ist eine leckere mehlig kochende, welche sich sehr gut für Röstkartoffeln oder Kartoffelbrei eignet.
Wir haben also dieses Jahr drei Sorten, optisch und von der Kulturdauer sehr unterschiedlich. Von jeder Sorte haben wir eine Reihe in das Beet gelegt. Die überzähligen Saatkartoffeln haben wir noch in zwei Maurerkübeln, im Balkon-Topf und im Garten von Arvids Eltern gelegt.
Als Saatvorbereitung kam nur etwas Hornspähne und aktivierte Holzkohle ins Beet.
Angehäufelt haben wir die Kartoffeln wieder mit unserem Kartoffel-Häufler. Das hat ja im letzten Jahr schon gut geklappt.
Dann haben wir erstmal abgewartet was passiert. Über die Kulturdauer haben wir die Kartoffeln mehrmals mit Rasenschnitt gemulcht und zweimal mit Brennessel-Jauche gegossen.
Zum Jahresanfang war es leider noch sehr trocken und das hat man dem Krautwachstum angemerkt. Am zögerlichsten waren die La Ratte, aber am Schluss haben es dann alle noch irgendwie in die Blüte geschafft.
Das eine oder ander Beikraut ist auch aufgewachsen, wie der irgendwie zu Kartoffeln gehörende Stechapfel, aber auch Phazelia, Ringelblumen und eine Sonnenblume haben sich im Beet eingenistet. War aber kein Problem für die Kartoffeln.
Im Sommer gab es einige stürmische Tage und eine Windhose muss wohl quer übers Beet sein und hatte die Hälfte der Pflanzen platt getrückt und es hat eine Weile gedauert bis sie sich davon erholt hatten. Besonders die La Ratte hatten darunter zu leiden.
Kartoffelkäfer haben wir nur einen gesehen, der kam aber irgendwie nur zum Teich und wurde dort von den Wasserläufern erbeutet. Auch von der Krautfäule wurden unsere Kartoffeln gänzlich verschont. Selbst die La Ratte welche dafür anfällig sein sollen hatten nichts.
Besonders erstaunt haben uns die Arran Victory, sie hat wirklich eine sehr lange Wachstumsphase und hat noch Kraut und sogar einige Blüten geschoben bis der Frost eingesetzt hat.
Die Wühlmäuse haben die Kartoffeln nicht angerührt und trotz einiger Engerlinge im Beet hatten wir nur ganze 2 leicht angenagte Kartoffeln.
Alles in allem war das Kartoffel Jahr 2020 ziemlich gut gelaufen und eine deutliche Verbesserung mit dieser Beetform, im Vergleich zum letzten Jahr.
Wenn Euch unsere Kartoffelsorten von 2019 interessieren: Kartoffeln 2019
Wir haben von der Resterampe im ALDI ein Päcken “Alte Tomaten Sorten” gerettet. Eigentlich schon zu spät zum anpflanzen und sie sahen auch schon etwas mitgenommen aus. Aber wir hatten mal wieder Mitleid und haben es auf einen Versuch ankommen lassen. Wir experimentieren einfach zu gerne.
Aber wohin mit noch mehr Tomaten, das Tomatenhaus ist ja schon bepflanzt?
Also hatte Arvid mal wieder eine blöde Idee, da Freiland nicht so erfolgversprechend für Fleischtomaten ist. Wir machen neben ans Tomatenhaus einfach ein Vordach und die Tomaten ziehen in zwei Maurerkübel darunter. Die Tomatenhausseite mit dem Vordach zeigt in Richtung Westen.
Also ein paar restliche Dachlatten zusammen gesucht und einen Rest transparentes Welldach. Daraus haben wir dann ein kleines Vordach gebaut.
Dann haben wir die Maurerkübel mit Pflanzerde und Dünger bestückt und die kleinen Tomatenpflänzchen hinein gesetzt.
Sorten:
Schwarze Ananas
Andenhorn
Schwarze Krim
Berner Rose
Roter Russe
Green Zebra
Nun heisst es warten was aus dem Tomatenprojekt erwächst.
Es wurde ja recht spät mal wirklich warm und die Tomaten hatten eh schon Wachstumsverzug. Es hat lange gedauert bis sie mal richtig dazu kamen Fruchtansätze zu bilden und ewig um diese auszureifen.
Aber ein paar Früchte haben wir zum Schluss dann doch noch gehabt. Wäre der Herbst noch länger warm geblieben hätten wir auch noch mehr bekommen.
Wir haben uns an diesen Versuchstomaten auch das erste mal an das Sortenreine bestäuben mittels Teebeutel über den Blüten herangewagt. Da wir dachten sind eh nur unsere Experimentier Tomaten. Wir haben sogar einige Samen ernten können. Somit können wir damit im nächsten Jahr noch einen weiteren Versuch machen.
Geschmacklich am besten waren Green Zebra, Schwarze Ananas und Schwarze Krim.
Es war auch wenn wir sehr spät die Tomaten ausgepflanzt hatten und das Wetter nicht so optimal für Tomaten war doch noch ein, mit kleinem Ertrag gekröntes Experiment.
Das Vordach hat sich super gemacht und wir denken, wir verwenden es in der kommenden Saison wieder. Evt. aber eher mit kleineren Sorten. Die großen Fleischtomaten machen sich besser im Tomatenhaus.
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