Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris)

Die Kreuz­blätt­ri­ge Wolfs­milch (Euphor­bia lathy­ris) ist eine Pflan­zen­art in der Gat­tung Wolfs­milch (Euphor­bia) aus der Fami­lie der Wolfs­milch­ge­wäch­se (Euphor­biaceae).

Die Kreuz­blätt­ri­ge Wolfs­milch ist eine zwei­jäh­ri­ge, immer­grü­ne und krau­ti­ge Pflan­ze. Sie erreicht eine Wuchs­hö­he von bis zu 1m, aus ihrem unver­zweig­ten Stän­gel wach­sen die kreuz­wei­se gegen­stän­di­gen Laubblätter.

Im zwei­ten Jahr bil­det die Pflan­ze an einem end­stän­di­gen Blü­ten­stand, eine zwei- bis vier­strah­li­ge Scheindolde.

Die Blü­te­zeit reich von Juni bis August. Am Ende bil­den sich aus den Blü­ten rund­li­che Kap­sel­früch­te, die beim Aus­trock­nen auf­sprin­gen und die Samen bis zu 3m weit ver­streu­en können.

Der wei­ße Milch­saft, sowie alle ande­ren Tei­le der Pflan­ze sind giftig.

Die Kreuz­blätt­ri­ge Wolfs­milch stammt ursprüng­lich aus Asi­en, ist aber im Mit­tel­meer­raum schon lan­ge ein­ge­bür­gert. Man fin­det sich auch hier häu­fig in Gär­ten, aus denen sie auch gele­gent­lich ver­wil­dert. Auf die­se Wei­se hat sie auch in unse­ren Gar­ten gefun­den und wächst da an allen mög­li­chen und unmög­li­chen Stel­len rum.

War­um auch immer sie von vie­len Leu­ten als Wühl­m­aus­schreck bezeich­net wird ist mir nicht klar. Ok, wenn die sie fres­sen wür­den wäre sie gif­tig. Blöd sind die Wühl­mäu­se offen­bar nicht, sie fres­sen sie nicht. Aber abschre­ckend wirkt sie auch nicht.
Schon Walah­frid Strabo hat 840 n. Chr. in sei­nem Buch Liber de Cul­tu­ra Hor­torum (Hor­tu­lus) berich­tet, das es ein weit­ver­brei­te­ter Irr­glau­be sei das die Kreuz­blätt­ri­ge Wolfs­milch gegen Wühl­mäu­se hel­fen soll­te.  Ich ver­ste­he somit wirk­lich nicht das man somit im Jahr 2019, also 1179 Jah­re spä­ter immer noch wir­kungs­lo­se Tipps befolgt.

Illus­tra­ti­on: Jacob Sturm (1771 — 1848)

Hain-Ampfer (Rumex sanguineus)

Der Hain-Amp­fer oder Blut-Amp­fer (Rum­ex san­gui­neus) ist eine Art aus der Pflan­zen­fa­mi­lie der Knö­te­rich­ge­wäch­se (Poly­go­naceae).

Der Hain-Amp­fer ist eine aus­dau­ern­de krau­ti­ge Pflan­ze, sie erreicht eine Wuchs­hö­he von 50 bis 80cm.  Als Stand­ort bevor­zugt er Auwäl­der oder feuch­te Laub­wäl­der, er gedeiht in Ufer­ge­höl­zen, an Wald­säu­men und nas­sen Weg­rän­dern. Er ist auch ein Vernäs­sungs- sowie Bodenverdichtungszeiger.

Beson­ders auf­fäl­lig sind die roten Adern, die sich durch die grü­nen Blät­ter zie­hen. Er lässt sich sehr gut als Salat­bei­la­ge ver­wen­den. Geschmack­lich ist er deut­lich mil­der als der Sau­er­amp­fer. Ich ver­wen­de ihn durch­aus auch mal für die Zube­rei­tung von grü­ner Soße.

Hier im Gar­ten wächst er am Kom­post in unse­rer soge­nann­ten “Wald­rand-WG”, zusam­men mit Bär­lauch, Wald­meis­ter, Wald­erd­bee­ren, Lun­gen­kraut und Aronstab.
Im März habe ich mal unse­ren mitt­ler­wei­le recht aus­la­den­den Wer­mut zurück gestutzt und habe unter ihm eine schön kräf­tig gewach­se­ne Hain-Amp­fer Pflan­ze gefun­den. Sie war sogar schon deut­lich grö­ßer als ihre Art­ge­nos­sen in der Wald­rand-WG neben­an. Ich war da schon ein wenig ver­wun­dert, wo der Wer­mut ja als ziem­li­cher Mie­se­pe­ter gegen­über ande­ren Pflan­zen bekannt ist.  Er beein­träch­tigt durch Aus­schei­dun­gen der Wur­zeln (sog. Wur­zel­ex­su­da­te) nega­tiv das Wachs­tum ande­rer Pflan­zen.  Was offen­bar dem Hain-Amp­fer ziem­lich egal zu sein scheint.

Kleine Traubenhyazinthe (Muscari botryoides)

Die Klei­ne Trau­ben­hya­zin­the (Mus­ca­ri botryo­ides) ist eine Pflan­zen­art aus der Gat­tung der Trau­ben­hya­zin­then (Mus­ca­ri) inner­halb der Fami­lie der Spar­gel­ge­wäch­se (Aspa­ra­gaceae).

Es han­delt sich um eine krau­ti­ge aus­dau­ernd wach­sen­de Pflan­ze, wel­che Zwie­beln als Über­win­te­rungs­or­gan aus­bil­det.  Sie ver­fügt über meist zwei bis drei linea­re Laub­blät­ter. Aus deren Mit­te sich ein bis zu 20cm lan­ger Blü­ten­stän­gel erhebt, mit einem kur­zen dich­ten trau­ben­för­mi­gen Blü­ten­stand am Ende.

Als Bestäu­ber die­nen Bie­nen und Hum­meln.  Ihren Samen ver­brei­tet die klei­ne Trau­ben­hya­zin­the mit Hil­fe des Regens. Wobei die rei­fen Samen­kap­seln nach oben zei­gen und die Samen von her­ein­fal­len­den Regen­trop­fen her­aus­ge­schleu­dert werden.

Die Ursprüng­li­che Hei­mat der klei­nen Trau­ben­hya­zin­the liegt zwi­schen Frank­reich und der Ukrai­ne. Wäh­rend der soge­nann­ten ori­en­ta­li­schen Pha­se von 1560 bis 1620 wur­de sie aus der Tür­kei und dem Nahen Osten nach Mit­tel­eu­ro­pa als Gar­ten­pflan­ze eingeführt.

In Deutsch­land wegen ihrer sel­te­nen und bedroh­ten Vor­kom­men auf der Roten Lis­te gefähr­de­ter Arten.

Bei uns im Gar­ten hat sie sich selb­stän­dig ange­sie­delt und wächst fröh­lich wo auch immer sie mag. Auf dem Weg, zwi­schen ande­ren Blu­men oder manch­mal taucht sie auch irgend­wo im Gemü­se­beet auf.
Neben ihr haben wir mitt­ler­wei­le auch zwei grö­ßer blü­ti­ge Zucht­for­men der Trau­ben­hya­zin­the im Garten.

 

 

 

Illus­tra­ti­on: Wil­liam Cur­tis (1746 — 1799):

Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

Das Gefleck­te Lun­gen­kraut (Pul­mo­na­ria offi­ci­na­lis) ist eine Pflan­zen­art aus der Fami­lie der Rau­blatt­ge­wäch­se (Bora­gi­naceae).

Das Lun­gen­kraut ist eine hei­mi­sche aus­dau­ern­de krau­tig wach­sen­de Pflanze.

Die herz-eiför­mi­gen Blät­ter sind gelb­grün und haben rund­li­che, oft scharf begrenz­te, wei­ße Fle­cken. Die Blü­te ist anfangs rot (sau­er), färbt sich spä­ter wäh­rend der Anthe­se durch Ände­rung des pH-Wer­tes inner­halb der Blü­ten­blät­ter nach Blau (basisch) um.

Es wächst ger­ne im Halb­schat­ten, sei­ne Über­daue­rungs­knos­pen lie­gen ober­ir­disch und wer­den im Win­ter von Schnee oder Laub bedeckt.

Das Lun­gen­kraut ist ein Licht­kei­mer und Lehm­zei­ger. Haupt­säch­lich wächst es in Laub- und Buchenmischwäldern.

Das Gefleck­te Lun­gen­kraut wird seit dem Mit­tel­al­ter gegen Lun­gen­lei­den ein­ge­setzt. Hil­de­gard von Bin­gen nann­te es Lungwurz.

Illus­tra­ti­on:  Johann Georg Sturm (1742 — 1793)

Gunters Guerilla Gärtnerei

Gun­ters Gue­ril­la Gärtnerei

Letz­ten Som­mer hat­te Gun­ter in sei­nem Pro­jekt des Gue­ril­la Gärt­nerns in Frank­furt eine bun­te Wild- und Wie­sen­blu­men­mi­schung an dem klei­nen unge­pfleg­ten Platz vor den Müll­ton­nen ausgesetzt.

Da der Som­mer so extrem tro­cken war ist davon eigent­lich nicht wirk­lich etwas auf­ge­gan­gen, bis sich im Herbst doch eine klei­ne wil­de Mal­ve zeig­te. Die­se hat brav über­win­tert und nun im Vor­früh­ling scheint es so zu sein als wür­den noch eini­ge ande­re Samen sich zum Kei­men entscheiden.

Was nun hier auf dem klei­nen Müll­ton­nen-Vor­plätz­chen wächst:

Wil­de Mal­ve (Mal­va syl­vestris):

 

 

 

 

 

Gun­der­mann (Gle­cho­ma hederacea):

 

 

 

 

Duft­veil­chen (Vio­la odo­ra­ta):

 

 

 

 

 

Taub­nes­sel (unbe­stimm­te Unterart):

 

 

 

 

Die­se bei­den haben wir auch noch nicht bestim­men kön­nen:  Wir war­ten also mal ab was sich da noch draus ent­wi­ckelt.  Daher seit gespannt, wir wer­den hier berich­ten wie sich die Pflan­zen­ent­wick­lung hier gestal­tet und was da noch so wach­sen will.

 

Gänseblümchen (Bellis perennis)

 

Das Gän­se­blüm­chen (Bel­lis peren­nis), auch Aus­dau­ern­des Gän­se­blüm­chen genannt, ist eine Pflan­zen­art inner­halb der Fami­lie der Korb­blüt­ler (Aster­aceae). Das Gän­se­blüm­chen ist eine aus­dau­ern­de, krau­ti­ge Pflan­ze, die Wuchs­hö­hen von meist 4 bis 15 Zen­ti­me­tern erreicht. Die Blüh­zeit des Gän­se­blüm­chen reicht von März bis November.

 

 


Wie man bei unse­rem Blüm­chen hier sieht, kann es auch, wenn im Win­ter kei­ne Schnee­de­cke vor­han­den ist, zu Blü­ten wie hier im Janu­ar kom­men. Das liegt dar­an, das sie eine Spei­cher­pflan­ze ist und somit auch im Win­ter im Schnee überlebt. 

Bel­lis peren­nis wird in Mit­tel­eu­ro­pa als ein Archäo­phyt betrach­tet, der durch Schaf­fung von weit­räu­mi­gen Wie­sen und Wei­den in vor­ge­schicht­li­cher Zeit zu einer wei­ten Aus­brei­tung nach Nor­den kam. Zum so häu­fi­gen Auf­tre­ten die­ser Pflan­ze kam es jedoch erst mit der Ein­füh­rung von Rasen­flä­chen in Gär­ten und Parks.

Illus­tra­ti­on (o.re.):  Johann Georg Sturm / 1743 — 1793