Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare (Savi) Ten.)

Die Gewöhn­li­che Kratz­dis­tel (Cir­si­um vul­ga­re (Savi) Ten., Syn.: Cir­si­um lan­ceo­la­tum (L.) Scop.)  ist eine Pflan­zen­art, die zur Unter­fa­mi­lie der Car­duo­ide­ae inner­halb der Fami­lie der Korb­blüt­ler (Aster­aceae) gehört.

Die gewöhn­li­che Kratz­dis­tel ist eine zwei­jäh­ri­ge Pflan­ze und erreich­te eine Wuchs­hö­he von 50 — 350 cm. Blü­te­zeit ist von Juli bis Okto­ber, die Bestäu­bung erfolgt durch Insek­ten. Die Blü­ten­kör­be haben einen Durch­mes­ser von bis zu 4 Zen­ti­me­tern und trägt pur­pur­far­be­ne Blüten.

Das Ver­brei­tungs­ge­biet der Gewöhn­li­chen Kratz­dis­tel umfasst Euro­pa, Nord­afri­ka, die gemä­ßig­ten Zonen Asi­ens und Paki­stan.  Die gewöhn­li­che Kratz­dis­tel ist die Natio­nal­blu­me Schottlands.

Zei­ger­pflan­ze

Die gewöhn­li­che Kratz­dis­tel ist ein Schwach­säu­re- bis Schwach­ba­se­zei­ger, ein aus­ge­spro­che­ner Stick­stoff­zei­ger im Garten.

Bei uns im Gar­ten kommt sie immer wie­der mal vor. Die klei­ne Pflan­ze auf den Bil­dern hat sich fröh­lich in der Wie­se breit gemacht. Ihr hat, im Gegen­satz zum völ­lig ver­trock­ne­ten Rasen, die extre­me Tro­cken­heit des Som­mers 2018 wohl nix ausgemacht.

Zeich­nung: Jan Kops / 1765 — 1849

Schwanenblume (Butomus umbellatus)

Die Schwa­nen­blu­me (Buto­mus umbel­la­tus), häu­fig in der Gar­ten­li­te­ra­tur auch Blu­men­bin­se (da bin ich in ein paar Bücher drü­ber ins Stol­pern gera­ten) genannt. Sie ist die ein­zi­ge Plan­zen­art in der Gat­tung Buto­mus, aus der Fami­lie der Schwa­nen­blu­men­ge­wäch­se (Buto­maceae).

Der häu­fig ver­wen­de­te deut­sche Tri­vi­al­na­me Blu­men­bin­se soll­te ver­mie­den wer­den, da dies zu einer Ver­wechs­lung mit Scheuch­ze­ria palus­tris füh­ren kann.

Die Schwa­nen­blu­me wächst als aus­dau­ern­de krau­ti­ge Pflan­ze und erreicht Wuchs­hö­hen von 50 bis 150 cm.  Sie ver­fügt über ein kur­zes, wei­ßes, krie­chen­des, bis zu 1cm dickes Rhi­zom. Wel­ches ess­bar ist und bis zu 60 Pro­zent Stär­ke enthält.

Ihre Blü­te­zeit in Mit­tel­eu­ro­pa reicht von Juni bis August. Die Blü­ten der Schwa­nen­blu­men duf­ten nach Honig. Der Nek­tar wird an der Basis der Frucht­blät­ter in Form von klei­nen Tröpf­chen abge­ge­ben. Damit wer­den vor allem Flie­gen, Schweb­flie­gen, Bie­nen und Hum­meln ange­lockt, die so als Bestäu­ber tätig sind.

Das natür­li­che Ver­brei­tungs­ge­biet umfasst die kli­ma­tisch gemä­ßig­ten Zonen Eura­si­ens und Nord­afri­kas (eura­sisch-medi­ter­ran). In Mit­tel­eu­ro­pa ist die Schwa­nen­blu­me vie­ler­orts recht sel­ten gewor­den. So das sie von der Stif­tung Natur­schutz Ham­burg zur Blu­me des Jah­res 2014 gekürt wurde.

Die Schwa­nen­blu­me ist eine wär­me­lie­ben­de Pflan­ze die in Ufer­röh­rich­ten lang­sam flie­ßen­der Gewäs­ser wächst. Sie ver­trägt stark wech­seln­de Was­ser­stän­de und sie­delt vor allem auf san­dig-leh­mi­gen Schlamm­bö­den von Nie­der­moo­ren und Flussauen.

Nah­rungs- und Flechtmittel

Das Rhi­zom der Schwa­nen­blu­me kann zu Mehl ver­ar­bei­tet wer­den und wird wohl etwa bei Kir­gi­sen, Kal­mü­cken und Jaku­ten in der Asche geba­cken und wie Brot ver­wen­det. Auch in Mit­tel­eu­ro­pa wur­den die Wur­zel­stö­cke in Not­zei­ten geges­sen. Auch hat man ihre Stän­gel zum Flech­ten von Kör­ben verwendet.

Zier­pflan­ze

Die Schwa­nen­blu­me fin­det auch in Tei­chen als Zier­pflan­ze Ver­wen­dung und es gibt hier schon meh­re­re Zucht­for­men. Clau­dia hat in ihrem Mini­teich eine rosa blü­hen­de Form, wel­che hier seit zwei Jah­ren wächst und 2018 das ers­te Mal geblüht hat.

Zeich­nung: Otto Wil­helm Tho­mé / 1840 — 1925

Pflaumen-Feuerschwamm (Phellinus tuberculosus)

Der Pflau­men-Feu­er­schwamm (Phel­li­nus tuber­cu­lo­sus) ist eine weit ver­brei­te­te und häu­fi­ge Pilz­art aus der Gat­tung Phel­li­nus.

Der Pflau­men-Feu­er­schwamm bil­det mehr­jäh­ri­ge, etwa 3–8 cm brei­te und 1–3 cm dicke, kon­so­len­för­mi­ge Frucht­kör­per. Gut aus­ge­bil­de­te Hut­ober­sei­ten sind grob wuls­tig gezont, ansons­ten uneben und grau­braun gefärbt.

Der Pflau­men-Feu­er­schwamm lebt als Schwä­che­pa­ra­sit oder Sapro­bi­ont an kran­ken oder abge­stor­be­nen, noch ansit­zen­den Ästen bzw. noch ste­hen­den Stäm­men von Laub­bäu­men, haupt­säch­lich an Pru­nus-Arten wie Pflau­me und Schle­he, sel­te­ner wer­den Hasel und Weiß­dorn besie­delt. Der Pilz ver­ur­sacht im Holz eine Weißfäule.

Unser alter Zwetsch­ge­n­baum hat mitt­ler­wei­le auch einen Pflau­men-Feu­er­schwamm bekom­men. Man sieht dem betag­ten Baum mitt­ler­wei­le an das er so in sei­nen letz­ten Lebens­zy­klen ange­kom­men ist. Hier in sei­nem sich nun schon deut­lich zer­set­zen­den Holz noch einen Ver­such der Bekämp­fung zu machen ist nicht mehr Erfolgversprechend.

Mexikanischer Wegerich (Plantago subnuda)

Der Mexi­ka­ni­scher Wege­rich (Plant­ago sub­nu­da)  ist eine Pflan­zen­art die zur Fami­lie der Wege­rich Gewäch­se  (Plan­ta­gi­naceae) gehört.

Sein Ver­brei­tungs­ge­biet erstreckt sich von der West­küs­te Nord­ame­ri­kas bis West-Zen­tral Mexi­ko. Er wächst haupt­säch­lich in feuch­ten bis nas­sen Habi­ta­ten. Oft in Küs­ten­nä­he und Marsch­land Gebieten.

Der Mexi­ka­ni­sche Wege­rich ist deut­lich höher und mit grö­ße­ren Blät­tern und Blü­ten­stän­den als unser hei­mi­scher Breit­we­ge­rich.

Anzucht

Man kann den Mexi­ka­ni­schen Wege­rich auch vor­zie­hen, hier­bei hat er bei einer Tem­pe­ra­tur von 20°C eine rela­ti­ve lan­ge Keim­zeit von 4 Wochen.

Küche

Die  jun­gen Blät­ter und Spros­sen kön­nen als Salat oder gekocht geges­sen wer­den. Auch die Samen sind ess­bar, ent­we­der roh oder man kann sie auch anrös­ten und z.B. im Müs­li verwenden.

Unse­ren Wege­rich haben wir erst im Herbst 2018 als Jung­pflan­ze erwor­ben und hof­fen das wir ihn gut über den Win­ter bekom­men. Dann kön­nen wir im neu­en Jahr mal was über sei­ne Ver­wen­dung berichten.

Gepflanzt haben wir unse­ren Mexi­ka­ni­schen Wege­rich in unse­re halb­schat­ti­ge “Wald­rand Pflan­zen WG”. Wo er zusam­men mit Bär­lauch, Wald­meis­ter, Blut-Amp­fer und klei­nem Wie­sen­knopf wächst.

Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis)

Der Acker-Gauch­heil (Ana­gal­lis arven­sis), im Volks­mund auch Nebel­pflan­ze oder Wet­ter­kraut genannt, ist eine Pflan­zen­art der Gat­tung Gauch­heil (Ana­gal­lis) in der Unter­fa­mi­lie der Myr­si­nen­ge­wäch­se (Myr­si­nao­ide­ae) inner­halb der Fami­lie der Pri­mel­ge­wäch­se (Pri­mu­laceae). Als Unkraut gilt er im Acker­bau, da er in allen Pflan­zen­tei­len und da beson­ders in den Wur­zeln schwach gif­tig ist.

Auf­fäl­lig sind die klei­nen roten Blü­ten die einen Durch­mes­ser von etwa 10–15 mm auf­wei­sen. Die Blü­ten sind nur von 7 bis 14 Uhr geöff­net und schlie­ßen sich bei auf­zie­hen­dem Unwet­ter. Daher bezeich­net man den Acker-Gauch­heil auch als Nebel­pflan­ze oder Wetterkraut.

Ich erwäh­ne ihn mal, da er immer mal wie­der hier im Gar­ten auf­taucht und er zwar sehr klein ist, aber die Blü­ten mit ihrer Far­be doch einen recht auf­fäl­li­gen Ein­druck hinterlassen.

 

 

 

 

 

(Otto Wil­helm Tho­mé  / 1840 — 1925)

Speierling (Sorbus domestica)

Spei­er­ling (Sor­bus dome­sti­ca) ist eine Pflan­zen­art aus der Gat­tung der Mehl­bee­ren (Sor­bus) inner­halb der Fami­lie der Rosen­ge­wäch­se (Rosaceae).

Er ist ein Wild­obst­baum und einer der sel­tens­ten Baum­ar­ten in Deutsch­land. Er ist ein som­mer­grü­ner Laub­baum, Licht und Wär­me bedürf­tig und lang­sam wach­send kann er ein Alter bis etwa 400 Jah­re erreichen.

Sowohl des fes­ten schwe­ren Hol­zes wie auch sei­ner – recht gerb­stoff­hal­ti­gen – ess­ba­ren Früch­te wegen war der Spei­er­ling im Mit­tel­al­ter ein wich­ti­ges Kulturgehölz.

Der aus­ge­spro­chen tan­nin­rei­che Saft noch nicht voll­rei­fer Früch­te wird bei der Her­stel­lung von Apfel­wein in gerin­gen Men­gen (1 bis 3 %) zuge­setzt. Der so gewon­ne­ne kla­re, halt­ba­re und her­be Apfel­wein wird auch ver­kürzt „Spei­er­ling“ genannt und gilt als Spe­zia­li­tät bei uns im Frank­fur­ter Raum.  Daher hat Arvids Vater vor ein paar Jah­ren in sei­nem Gar­ten (unser Nach­bar Grund­stück) einen Spei­er­ling gepflanzt.

Das Holz des Spei­er­lings wird im Werk­zeug­bau und für den Bau von Musik­in­stru­men­ten (Dudel­sä­cke) geschätzt, zum Schnit­zen und Drech­seln ver­wen­det, sowie als wert­vol­les Möbel- und Fur­nier­holz (unter dem Namen „Schwei­zer Birn­baum“) gehandelt.

Fuß­no­te: Spei­er­ling-Dar­stel­lung von Jacob Sturm / 1771 — 1848