Wohnstätten für Florfliegen und Ohrwürmer

Wir haben nun die ers­ten Unter­schlupf­mög­lich­kei­ten für Insek­ten hier auf­ge­stellt und hof­fen wei­ter­hin einen bes­se­ren Aus­gleich an Nütz­lin­gen vs. Schäd­lin­gen (kann man ja immer so und so betrach­ten) zu schaffen.

Flor­flie­gen-Kas­ten. Er ist extra in dunk­lem Rot gestri­chen, die Flor­flie­gen sol­len ja auf die­se Far­be beson­ders anspre­chen.  Ange­bracht haben wir ihn nun mit den Lamel­len abge­wandt von der Haupt­wind­rich­tung und schau­en mal ob er von den Flor­flie­gen ange­nom­men wird.

Unse­ren Ton-Hexen­hut haben wir auch wie­der mit Stroh gefüllt und im Kräu­ter­beet auf­ge­stellt, als klei­ne Rück­zugs­mög­lich­keit für Ohr­wür­mer. Mal schau­en, woll­te mal noch einen etwas grö­ße­ren Ton-Blu­men­topf zum Ohr­wurm Unter­schlupf aufrüsten.

Aber es ist auf jeden Fall noch der Bau eines Insek­ten­ho­tels in Pla­nung. Das wird eines unse­rer kom­men­den Pro­jek­te. Wir haben auch schon mal dar­über nach­ge­dacht ob und wie wir evtl. noch mal die Idee zu einer klei­nen Stein­py­ra­mi­de umset­zen können.

Wir haben ja hier nicht so das Glück mit irgend­wel­chen Stei­nen die im Gelän­de rum­li­gen könn­ten. Das hat es hier bei uns lei­der nicht.

Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)

Das Grü­ne Heu­pferd (Tet­ti­go­nia viri­dis­si­ma) ist eine der größ­ten in Mit­tel­eu­ro­pa vor­kom­men­den Lang­füh­ler­schre­cken aus der Über­fa­mi­lie der Laub­heu­schre­cken (Tet­ti­go­nio­idea). Die Art gehört zu den häu­figs­ten Laub­heu­schre­cken Mit­tel­eu­ro­pas. Es ist in Mit­tel­eu­ro­pa weit ver­brei­tet und gilt daher als nicht gefährdet.

Die grü­nen Heu­pfer­de errei­chen eine Kör­per­län­ge von 28 bis 36 Mil­li­me­tern (Männ­chen) bzw. 32 bis 42 Mil­li­me­tern (Weib­chen).

Das grü­ne Heu­pferd besie­delt Tro­cken­ra­sen, Bra­chen, son­ni­ge Weg- und Wald­rän­der, Gär­ten und land­wirt­schaft­lich genutz­te Flä­chen. Als Kul­tur­fol­ger lebt es auch in mensch­li­chen Sied­lungs­ge­bie­ten, sofern eine geeig­ne­te Vege­ta­ti­on vor­han­den ist. Inten­siv genutz­te Fel­der und Wie­sen wer­den bes­ten­falls bei hoch­wüch­si­ger Vege­ta­ti­on als Sing­war­ten ver­wen­det und ansons­ten nicht besie­delt. Bevor­zugt wer­den Habi­ta­te, die warm, tro­cken und wind­ge­schützt sind und eine min­des­tens 30 cm hohe Vege­ta­ti­on auf­wei­sen, küh­le Lebens­räu­me wer­den gemieden.

Sowohl die Lar­ven als auch die geschlechts­rei­fen Grü­nen Heu­pfer­de ernäh­ren sich haupt­säch­lich räu­be­risch von Insek­ten und deren Lar­ven und von schwa­chen und ver­letz­ten Art­ge­nos­sen. Fer­ner fres­sen sie an einer Viel­zahl von Pflan­zen und bevor­zu­gen dabei wei­che und krau­ti­ge Pflanzen.

Offen­bar fin­den sie in unse­rem Gar­ten durch­aus Raum und sind am häu­figs­ten in den vie­len hoch­wach­sen­den und sich selbst ver­brei­ten­den Blu­men­ra­bat­ten, die sich größ­ten­teils aus den Bie­nen­blüh­wie­sen Samen­tüt­chen ent­wi­ckelt haben, anzu­tref­fen. Oder wie das Exem­plar auf unse­rem Bild wel­ches in dem blü­hen­den  Dost (Ori­ga­num vul­ga­re) sitzt, der mitt­ler­wei­le auch in die Blu­men­ra­bat­te ein­ge­wan­dert ist.

Gerippter Brachkäfer “Junikäfer” (Amphimallon solstitiale)

Der Geripp­te Brach­kä­fer (Amphi­mal­lon sols­ti­tia­le), aus der Fami­lie der Blatt­horn­kä­fer (Sca­ra­baei­dae), wird land­läu­fig häu­fig als Juni­kä­fer bezeichnet.

Die Käfer haben eine Kör­per­län­ge von etwa 14 bis 18 Mil­li­me­ter­nr. Ihr Kör­per ist leder­gelb bis braun gefärbt, wobei der Schei­tel und der Hals­schild dunk­ler sind. Die Füh­ler­fä­cher sind drei­glied­rig, beim Männ­chen sind sie fast so lang wie der Rest des Füh­lers, beim Weib­chen sind sie kür­zer. Hals­schild, die Basis und die Rän­der der Deck­flü­gel sind lang bebors­tet und kurz behaart.

Der geripp­te Brach­kä­fer besie­delt Wald­rän­der, Gär­ten, Parks, Fel­der und Alleen vom Flach- bis ins Hügelland.

Ende Juli legt das befruch­te­te Weib­chen unge­fähr 35 Eier im Boden ab und stirbt bald dar­auf. Die Lar­ven (Enger­lin­ge) ernäh­ren sich von klei­ne­ren Wur­zeln und Pflan­zen­res­ten und wach­sen bis zu unge­fähr 50 Mil­li­me­ter her­an. Sie über­win­tern zwei Mal und ver­pup­pen sich im Früh­jahr des drit­ten Jah­res. Im Nor­den Euro­pas benö­ti­gen sie für ihre Ent­wick­lung vier Jah­re. Die adul­ten Käfer sind nacht­ak­tiv und ver­ste­cken sich tags­über. Sie flie­gen in der Däm­me­rung war­mer Näch­te von Ende Juni bis in den Juli hin­ein in teil­wei­se gro­ßen Schwärmen.

Anfang Juli konn­ten wir an eini­gen Aben­den hier im Gar­ten gan­ze Schwär­me von ihnen auf­stei­gen sehen, was sehr Beein­dru­ckend zu beob­ach­ten war. Foto­gra­fie­ren der Käfer hat sich als gar nicht so ein­fach her­aus gestellt. Aber einer hat sich dann ja doch mal brav knip­sen lassen.

Wollkrautblütenkäfer (Anthrenus verbasci)

Der Woll­kraut­blü­ten­kä­fer (Anth­re­nus ver­ba­sci), auch Muse­ums­kä­fer genannt, ist ein Ver­tre­ter der Speck­kä­fer (Der­mest­i­dae). Wie auch sei­ne Ver­wand­ten, der Kabi­nett­kä­fer (Anth­re­nus muse­orum) und der Tep­pich­kä­fer (Anth­re­nus scro­phul­a­riae), ist er ein häu­fi­ger Mate­ri­al­schäd­ling.  In Mit­tel­eu­ro­pa ist die­se Art der häu­figs­te Schäd­ling in die­sen Sammlungen.

Der 1,7–3,5 Mil­li­me­ter lan­ge, rund­li­che, fast kugel­för­mi­ge Woll­kraut­blü­ten­kä­fer hat eine dun­kel­brau­ne Grund­fär­bung mit einem varia­blen hell­brau­nen und wei­ßen Schup­pen­mus­ter. Man kann in der Regel drei hel­le, gewell­te Quer­bin­den erken­nen. Ihre kur­zen Füh­ler sind elf­glied­rig und an den letz­ten drei Glie­dern keu­len­för­mig verdickt.

Der Woll­kraut­blü­ten­kä­fer kommt als Kul­tur­fol­ger welt­weit und fast über­all in Gesell­schaft des Men­schen vor.  Die Exem­pla­re hier bei uns im Gar­ten konn­ten wir in ihrem wohl eher als natür­li­chem Habi­tat foto­gra­fie­ren. Sie sind begeis­ter­te Besu­cher unse­rer Schaf­gar­be (Achil­lea mil­le­fo­li­um) Blü­ten.

Zweipunktiger Fallkäfer (Cryptocephalus bipunctatus)

Der Zwei­punk­ti­ge Fall­kä­fer (Cryp­to­ce­pha­lus bipunc­ta­tus) ist ein Käfer aus der Fami­lie der Blatt­kä­fer und der Unter­fa­mi­lie Fallkäfer.

Der Name Fall­kä­fer beruht auf sei­nem Ver­hal­ten sich bei Stö­rung ein­fach fal­len zu lassen.

Den adul­ten  Fall­kä­fer fin­det man von Mai bis Juni, vor­nehm­lich auf Hasel‑, Wei­den- und Backen­klee­ar­ten. Bei uns im Gar­ten haben wir aber eigent­lich von die­sen Pflan­zen so gut wie nichts, vor­ge­fun­den haben wir unser Exem­plar hier auf dem Eisen­kraut (Ver­be­na offi­ci­na­lis). Gele­gent­lich haben wir mal ein Exem­plar hier, aber er ist ein  eher unauf­fäl­li­ger Mitbewohner.