Vor einem Jahr haben wir unseren Heidelberger Blutapfel Baum gekauft und auf die vordere Wiese gepflanzt.
Nun konnte er anwachsen und hat hier nach seinem ersten Winter neu ausgetrieben und ist in die Blüte gegangen. Er hat wunderschöne große intensiv rosarote Blüten. Damit war er ein echter Hingucker und es hat uns viel Freude gemacht.
Der Sommer war dann wieder einmal ziemlich trocken, sodass wir doch einige Gießkannen Wasser an ihm vergossen haben. Auch die Winter-Heckenzwiebel, die wir an seine Baumscheibe gesetzt hatten war sehr dankbar ge
legentlich Wasser zu bekommen.
Aus den Blüten gingen vier kleine Fruchtansätze hervor und man glaubt es kaum. Der kleine Baum hat im ersten Standjahr bei uns vier rote Äpfel produziert. Das konnten wir fast nicht glauben und haben sie aufmerksam beim Wachsen beobachtet.
Leider hatten wir im Herbst dann ein Unwetter mit Hagel, was unsere jungen Äpfel doch arg gezeichnet hat und wir dachten nun werden sie es nicht mehr schaffen.
Im Spätherbst haben wir sie dann doch noch “Notgeerntet” bevor sie am Baum anfangen zu faulen. Sie waren da leider noch nicht völlig ausgereift. Von außen schon rot, dass Fruchtfleisch war noch nicht völlig durchgefärbt. So wie es bei der Sorte eigentlich ist. Aber wir haben sie dann doch probiert und selbst in diesem Reifezustand waren sie sehr lecker.
Nun hoffen wir auf das nächste Jahr. Als nächstes steht erstmal an die Baumscheibe weiter mit eine passenden Unterpflanzung zu versehen, wie es in der Permakultur vorgesehen ist.
Im Frühjahr 2021 hatten wir das erste Mal Haferwurzeln (Tragopogon porrifolius) angebaut und die sind gut gewachsen, ohne das sie besonders viel Beachtung erhalten hatten. Außer mal Beikraut entfernen, wenn das zu sehr überhand genommen hatte. Im Herbst und Winter konnten wir dann einige der sehr leckeren, süßlich schmeckenden Haferwurzeln ernten.
An den Wurzeln sieht man schon noch deutlich, dass der Boden immer noch nicht optimal locker ist. Auch wenn wir veruchen ihn mit Kompost und mulchen zu verbessern. Aber es dauert und wir haben irgendwie von beidem immer noch zuwenig,für den Bedarf den es hat.
Ein paar Pflanzen, am Ende des Beetes haben wir stehen lassen, zum einen wollten wir einmal die Blüte bewundern. Da sie sehr schöne Blüten haben sollen. Leider blühen die, wie auch ihr naher Verwandter der große Bocksbart (Tragopogon dubius), nur Vormittags und wir haben nicht einmal geschaft ein Foto zu machen.
Dann haben wir gedacht lass uns mal versuchen Saatgut von den Haferwurzeln zu gewinnen um im nächsten Jahr mal davon welche wachsen zu lassen. Die Haferwurzel hat imposante große “Pusteblumen” entwickelt. Diese sind farblich etwas bräunlicher als die vom Bocksbart und noch “flauschiger”.
Gesagt getan, wir haben nun eine ganze Menge Saatgut, mehr als wir benötigen. Von unserem großen Bocksbart haben wir auch welches genommen und da wird es nun 2023 ein neues Experiment geben.
Am 4. Juni 2022 ist Arvid zum Arbeitspferde Schnupperkurs, nach Ebergötzen zu Norbert Rudolph, gefahren.
Das war ein Tagesveranstaltung um völligen Anfängern einmal einen grundsätzlichen Einblick in die bäuerliche Arbeit mit mit Pferden zu ermöglichen. Rein theoretisch habe ich mich schon länger in das Thema eingelesen und hatte selbst früher eigene Pferde. Daher dachte ich das ist eine super Chance einmal auch real einen Einblick zu erhalten und bin Norbert sehr dankbar dafür, dass er sich die Mühe gemacht hat uns das zu ermöglichen.
Wir waren auch nur zwei Teilnehmer, da welche abgesagt haben bzw. nicht gekommen sind. Dafür konnte Norbert dann auch sehr intensiv auf uns eingehen, was natürlich auch sehr gut war.
Das beste für uns Anfänger war natürlich Norberts Pferd, der Fuchs. Ein unsagbar geduldiges und ausgesprochen gut ausgebildetes Lehrpferd. Selten habe ich ein solch feinfühliges und Kommando sicheres Pferd im Unterricht erleben dürfen.
Zum Einstieg haben wir grundlegendes zu Arbeitspferden und ihrem Einsatz erzählt bekommen und haben den Aufbau des Hundspfluges gezeigt bekommen. Dann ging es um das Arbeitsgeschirr, seinen Aufbau. Was bei der Anpassung um dem Anschirren zu beachten ist, sowie die Unterschiede von Kummet und Brustblatt Geschirren.
Wir bekamen die Kommandos, mit den Fuchs arbeitet, erklärt. Wie “Hüh”, “Hott” und so weiter. Was man aus Sicherheitstechnischen Gründen beachten sollte und einiges mehr.
Dann war es soweit, wir durften uns selbst daran probieren dem Pferd Geschirr und Zaumzeug anzulegen. Danach durften wir die ersten kleinen Zugübungen machen und haben dafür Ortscheid und Kette dafür hergenommen.
Nachdem wir damit gelernt haben wie wir Fuchs durch die Bahn dirigieren können , Schlangenlinien, Anhalten, loslaufen, kam Norbert und hat die Kette gegen einen Fichtenholz-Stamm getauscht. Nach einigen Erklärungen, wie etwa der Stamm korrekt angekettet wird, was Norberts uns vorher genau zeigte, durften wir dann auch wieder selber ran. Also mit Fuchs und dem Stamm im Schlepptau durch die Bahn. Außen herum, in Schlangenlinien durch aufgestellte Holzpöller den Stamm dirigieren.
Dann wurde es schwerer, Norbert stellte die Holzpöller zu einem vierseitigen Tor zusammen, welches wir mit Pferd und Stamm durch jedes Tor einmal “durchfahren” mussten. Wirklich nicht einfach als blutiger Anfänger, vor allem sich merken durch welche Öffnung man noch durch muss und immer gut kalkulieren das hinter dem Pferd noch 6 Meter Holz hängen. Die nicht mit den Pöllern zusammenstoßen sollen.
Das “Einparken” des Stammes am Schluss war auch nochmal etwas tricky. Da man das Pferd wenden muss und es den Stamm sozusagen zwischen seinen Beinen hindurch, an den vorgesehenen Platz, schiebt.
Danach bekam vor allem Fuchs seine Wohlverdiente Pause und durfte sich entspannen. In der Zwischenzeit gab es für uns Mittag mit Würstchen vom Grill, was Norberts Familie schon wunderbar vorbereitet hatte. Hierbei ergab sich natürlich noch viel Gesprächsstoff rund um die landwirtschaftliche Arbeit mit Pferden, Selbstversorgung und auch zu den niedlichen Steinpiperl Hühnern. Die Norbert dort hatte wo wir am Mittagstisch saßen.
Nach der Pause ging es mit einem neuen Thema weiter. Norbert holte die Saategge und wir schirrten Fuchs wieder an, nachdem Norbert einiges zum Aufbau und Einsatz der Egge erklärt hatte.
Fuchs und Norbert führten uns vor wie man mit der Egge den Reitplatz abzieht und dann waren wir wieder an der Reihe uns selber mit dem Gerät auszuprobieren. Das hat auch erstaunlich gut funktioniert und ich glaube mittlerweile habe ich mich schon sehr für diese Arbeitsweise mit Pferd begeistert. Es ist ein erstaunliches Teamwork das man da zusammen mit dem Pferd ausführt.
Wir waren alle total begeistert von dem Tag und was wir zusammen mit Fuchs und Norbert lernen durften. Fazit wir würden gerne auch das Ackern auf dem Feld lernen und Norbert hat uns angeboten, wir können im Herbst gerne nochmal kommen und dann mit dem Pflug arbeiten. Worauf ich mich schon freue.
Ein bisschen eingelesen habe ich mich auch noch und habe dabei auf dem Höfeflohmarkt in Brombach dieses Buch erstanden:
Im Frühjahr benötigt man ja immer Kompost um die Gemüsebeete für die neue Pflanzsaison vorzubereiten. Auch wir haben immer viel zu wenig Kompost, egal was wir machen.
Nun habe ich den Kompost vom letzten Jahr umgesetzt und durchgesiebt. Dafür kam unser neu gekauftes Durchwurfsieb, das man als Aufsatz auf die Schubkarre fixieren kann, zum Einsatz.
Das hat sich gut bewehrt, vorher hatte ich ausschließlich ein kleines rundes und viel feineres Handsieb. Das hatte arge Schwierigkeiten mit dem Rohkompost. Es eignet sich eher wenn man den grob gesiebten Kompost nochmal verfeinern möchte, etwa für die Voranzucht der Jungpflanzen.
Nach einer Weile habe ich im hinteren feuchten Bereich des Komposts auch unsere Kompostwürmer gefunden.
Die hatten wir im letzten Frühjahr gekauft und im Komposthaufen angesiedelt. Sie haben hervorragende Arbeit geleistet und sich offenbar gut vermehrt. Mittlerweile finden wir auch sehr viele Kompostwürmer angrenzend im Gemüsebeete Bereich. Es wandern ja doch immer welche mit den Kompostgaben dorthin.
Es lebt sowieso offenbar ein ganzes Universum in unserem Kompost, neben den Kompostwürmern findet man auch immer mal Tauwürmer, Rosenkäferlarven, Mückenlarven und Unmengen an Asseln und Hunderfüßern.
Mittlerweile produzieren wir doch schon mehr Kompost, die Wachtelhaltung hat viel dazu beigetragen das wir mittlerweile ansatzweise soviel Kompostierbares Material bereitstellen, damit der Kompost eine ordentliche Rotte vollführen kann.
Gerade der Mist der Wachteln schafft es immer wieder, das der Kompost heiße Phasen durchlebt innerhalb derer wir schon bis zu 80 Grad messen konnten.
Etwas Urgesteinsmehl und von der, mit unserem Phyrolyse-Ofen, produzierten Holzkohle erhält der Kompost zusätzlich.
Bei dieser Aktion konnte ich fünf Schubkarren Kompost “ernten”, da hat mir geholfen das große Beet vorzubereiten. Das hatten wir ja mal als Pappkarton Beet (Mistbeet ohne Umgraben) direkt auf dem Rasen angelegt und es im ersten Jahr großzügig mit Pferdemist bestückt. Mittlerweile ist es aber schon deutlich zusammengesackt und hat drindend Nachschub benötigt.
Was uns auch geholfen hat uns intensiver mit unserem Kompost zu beschäftigen war diese Lektüre, die Gunter uns mal mitgebracht hat:
Kris Kircher und Arvid haben, im “Wiesengarten” der GemüseheldInnen Frankfurt, zwei Pilzstämme gesetzt. Diese wurden zuvor mit Austernseitlingen geimpft und hatten schon eine Zeit um das Myzel auszubreiten. Nun sollten sie zum fruchten gebracht werden.
Kris hatte die beiden Stämme schon. Zuhause in der Badewanne, gewässert und die Stämme gestoßen. Dort haben wir sie abgeholt und mit dem Handkarren in die “Grüne Lunge” gebracht.
Mit Hilfe zweier Zaunlochnbohrer hat Arvid passende Löcher, für die Pilzstämme, ausgehoben. Darin haben wir die Stämme platziert und Kris hat später noch Ketten an den Stämmen angebracht. Da leider in den öffentlichen Gärten aktuell viel gestohlen und zerstört wird.
Diese Zaunlochbohrer ohne Spirale funktionieren bei dem klebrigen Schluff-Boden erheblich besser. Da sie sich nicht so zusetzen wie Spiral-Bohrer. Daher fand ich sie, nachdem ich sie hier nun ausprobieren konnte, sehr praktisch. Für den Hortus Delriantium habe ich nach der Pilzstamm Aktion ebenfalls zwei dieser Bohrer bestellt.
Kris hat über die GemüseheldInnen auch einen Pilzstamm-Workshop organisiert, an dem ich mit Gunter teilnehmen werde.
Unsere Einführungsliteratur die wir vor dem Workshop gelesen haben:
Recycling, Upcycling, oder wie schaffe ich Wertstoffkreisläufe in der Permakultur.
Man macht sich Gedanken, oft sehr viele, wie man Müll vermeiden oder wenigstens reduzieren kann. Wie man Produkte aus dem täglichen Bedarf nachhaltiger gestalten kann. Ach es gäbe da vieles worüber wir uns Gedanken machen.
Wir sind nicht perfekt und es gibt diverses was wir auch bei uns noch verbessern können. Aber irgendwo beginnt ein Weg, meist zu Anfang nur Trittspuren auf einer Wiese, wo man noch gar nicht von einem klar abgezeichneten Weg sprechen kann.
Gefühlt sind wir erst dabei über die Wiese zu laufen und uns umzuschauen was die Welt zu bieten hat. In unserem besagtem Fall wären das Möglichkeiten der Müllreduktion, der Wertstoffkreisläufe, des Recyclings.
Eine Idee die wir das letzte Jahr schon ausprobiert haben und die uns absolut überzeugt hat, dass wir sie nun weiter so handhaben ist dem Weihnachtsbaum eine zweite Karriere zu ermöglichen.
Wir kaufen immer eine Bio-Nordmanntanne, die bekommt für Weihnachten halt den üblichen Weihnachtsbaumschmuck. Natürlich ohne Lametta oder so seltsamen künstlichen Sprühschnee. Damit sie auch nicht mit ihrem welchem ungesunden Mist benebelt wird, oder so.
Wenn die Weihnachtszeit dann rum ist, sieht man hier in der Nachbarschaft immer unmengen von ausgesetzten Weihnachsbäumen, die sich am Straßenrand auftürmen. Die werden dann irgendwann von der Müllabfuhr abgeholt. Das wollten wir nicht für unseren Baum.
Der könnte doch sicherlich noch für etwas anderes zu gebrauchen sein. Also mal drüber nachgedacht. Der Permakultur Gedanke ist ja Müll zu vermeiden und Kreisläufe zu schaffen.
Nun haben wir ja die Wachteln im Garten, die mögen sich ja gerne unter Zweigen verstecken. Tanne ist unschädlich für die kleinen Vögel, warum sollten die nicht noch Spaß haben an unserem Weihnachtsbaum?
Also haben wir nachdem wir den Weihnachtsschmuck abgenommen haben die Säge angesetzt und alle Äste vom Stamm gesägt. Die Äste haben wir dann in den Wachtel Gehegen verteilt und diverse Unterschlüpfe für die Tiere gebastelt.
Die Wachteln sind total begeistert von ihrem neuen Wald, sie haben neue Versteckmöglichkeit, Rückzugsorte für die kalten Wintertage und sie können nach Herzenslust an den Zweigen picken.
Irgenwann werden die Zweige zwar trocken und die Nadeln abfallen. Das macht aber nichts, der Rest wird dann beim Ausmisten mit zum kompostieren genommen.
Ja, es sind Tannenzweige, aber so eine auf den Mist verteilt hat den PH Wert nicht allzu groß verändert. Ein bisschen Urgesteinsmehl und Aktivkohle dazu und das hat super Kompost im letzten Jahr gegeben. Das wird dieses Jahr auch wiedert funktionieren und Kompost haben wir eh immernoch zu wenig.
Der Stamm wird getrocknet und wird dann Brennholz für die Feuerschale, oder für den Pyrolyse-Ofen.
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