Ende März war es endlich soweit und unser schon länger geplantes Projekt die altersschwache Pracht-Spierstrauch Hecke zu erneuern konnte beginnen. Da der Zaun hinter der Hecke auch schon völlig durchgerostet war haben wir den auch gleich mit erneuert.
Zaun:
Die Zaunpfosten waren noch gut und fest im Boden verankert, somit mussten wir nur noch einen neuen Maschendrahtzaun ziehen. Also erstmal mit dem Bolzenschneider den alten Zaun gekappt und die neue Zaunrolle angeschleppt. Die Zaunrolle haben wir als vergünstigten Restbestand im Baumarkt im schon Winter gekauft.
Dazu noch etwas Spanndraht und drei Drahtspanner. Ein Ende der Zaunrolle haben wir am Eckpfosten angerödelt und dann von Pfosten zu Pfosten ausgerollt, den obersten der drei Spanndrähte eingeflochten und ihn jeweils durch die oberen Löcher in den Zaunpfosten gefädelt. Am Torpfosten haben wir die Drahtspanner angerödelt und dann dort jeweils nach und nach die Spanndrähte eingebaut und festgespannt.
Das Zaunziehen, von dem wir absolut keine Ahnung hatten vorher, hat ganz gut geklappt. Zaun steht, hält fest und wir wissen wie wir es beim nächsten Mal noch besser machen können. Aber im Vergleich zu den Gartenzäunen rechts und links von uns am Weg, waren wir auch nicht dilettantischer am Werk gewesen als die Nachbarn.
Da noch einiges an Zaun auf der Längsseite zu machen sein wird werden wir noch mehr üben können. Aber das wird ein anderes Projekt, in dem wir auch noch Zaunpfähle setzen werden müssen.
Hecke:
Die alte Spierstrauch Hecke ist ja wie schon erwähnt immer weniger geworden. Daher wurde sie, als der alte Zaun ab war, entfernt worden. Bis auf einen kleinen Rest, wo junge Austriebe unter dem Holunder Busch hoch kamen, der sich vor einiger Zeit in der Hecke breit gemacht hat. Der sollte ja bleiben und in die neue Wildvogel-Hecke integriert werden, da er mittlerweile zu einem schönen Busch angewachsen ist.
Für das Heckenentfernen hat Arvid extra eine große Wiedehopfhaue gekauft, mit der man auch stark verdichteten Boden hacken kann und mit der Beilseite Wurzelwerk durchtrennen kann. Sie hat uns dabei sehr gute Dienste geleistet und wir sind viel schneller mit unserer Arbeit voran gekommen als wir das erwartet haben. Es kommt halt doch immer auf das richtige Werkzeug bei der Arbeit an.
Beim Umgraben haben wir ein großes Pilz Myzel entdeckt, das sich unter Kompost und Hecke ausgebreitet hat und scheinbar aus der Nachbarhecke stammt. Zumindest vermuten wir das. Leider wissen wir bisher nicht um was für einen Pilz es sich handelt, er scheint weiße Pilzköpfe zu entwickeln. Vielleicht ein grüner Knollenblätter Pilz? Mal abwarten ob wir mal ausgewachsenen Pilze zu Gesicht bekommen werden.
Nach dem Entfernen der Wurzelstöcke haben wir drei Pflanzlöcher gegraben, die Erde gelockert, Pflanzerde und etwas Hornspähne verteilt. Danach den drei neuen Pflanzen noch je ein Drahtkörbchen verpasst, gegen die allgegenwärtigen Wühlmäuse und sie eingepflanzt.
Nun besteht die neue Hecke aus je einer Gemeinen Hasel (Corylus avellana), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Schlehdorn (Prunus spinosa) und einer Zuchtform des Schwarzen Holunder Sorte: “Madonna” (Sambucus nigra) mit panaschiertem Laub. Ebenfalls, neben dem Eingangstor, in der Hecke erhalten geblieben ist das hochtämmig gezogene gewöhnliche Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus).
Nun hoffen wir das sich unsere neue Hecke gut einlebt und wir bzw. die Vögel später mal davon was ernten können.
Den Schlehdorn haben wir aus der Permakultur Erlebnis Gärtnerei von Jonas Gampe, bei dem wir ja schon unseren Obstgehölz Schnittkurs gemacht hatten. Die Haselnuss und der Holunder mit den panaschierten Blättern waren eine “Rettungsaktion” von der Resterampe im Baumarkt im Februar. Der andere Holunder und das Pfaffenhütchen sind ja selbst gekeimt hier ihm Garten, sozusagen Wildwuchs von hier.
Als Unterbewuchs der Hecke breitet sich aktuell der Bärlauch hinter dem Kompost zwischen der Hecke aus.
Dieses Jahr probieren wir aus Kartoffeln auf einem Mistbeet ohne Umgraben zu pflanzen. Die Idee zu diesem Beet haben wir aus der Permakulturellen Anbauweise.
Wir haben auf der vorderen Wiese ein Stück mit Pappe abgedeckt, dies soll das weiter wachsen des Grases unterbinden. Wichtig dabei ist das keine Spalten zwischen den Pappestücken offen bleiben, daher haben wir die Pappe überlappend ausgelegt. Evtl. Kleberreste haben wir natürlich vorher entfernt. Auch sollte die Pappe möglichst unbedruckt sein. Glücklicherweise konnte Gunter da einiges an Pappe aus der Firma mitbringen.
Danach sind wir mit unseren beiden Schubkarren einige Male zum benachbarten Reiterhof getingelt und haben dort Pferdemist mit Stroh abgeholt, den wir dort freundlicherweise kostenfrei zur Selbstabholung bekommen haben. Vielen Dank dafür!
Den Pferdemist haben wir dann dick auf der Pappe verteilt und darüber kam dann Kompost. Da unser Kompost nicht ausgereicht hat bekamen wir von Artur (Arvids Vater) noch mehr Kompost.
Irgendwie waren wir dann noch nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis, da es sehr stürmisch wurde als der Orkan Sabine hier durchgezogen ist und das Wetter noch einige Tage anhalten sollte. Was das Beet dann leider schön über die Wiese verteilt hat. Also haben wir noch schnell im Baumarkt einige Bretter gekauft und haben dem Mistbeet noch eine hölzerne Umrandung gebaut.
Nun ist es ja erst Ende Februar und das Beet kann jetzt noch bis zum April ruhen und wir können dann unsere Kartoffeln legen.
Im Februar ist ja Jahreszeit bedingt nicht all zu viel im Garten zu tun und Claudia hat sich ja schon länger eine Wurmkiste auf dem Balkon gewünscht.
Also haben wir mal im Internet nach Bauideen geforscht und waren dann mal wieder im Baumarkt noch passendes Holz zu holen. Zuhause die Werkbank aus dem Keller hochgeholt und Hasendraht Reste.
Wir haben die Bretter und Holzleisten auf passende Längen gesägt und uns dann daran gemacht eine rechteckige Kiste zusammen zuschrauben.
Die Seitenbretter haben wir mit Viereck Leisten stabilisiert und mit einem Bodenbrett verbunden.
Ein weiteres Brett wurde der Kisten-Deckel, für den wir zwei Scharniere angeschraubt haben.
Die Kiste haben wir in der Mitte geteilt um zwei getrennte Wurmkompost-Fächer zu erhalten. Hierfür haben wir aus den Leisten einen passenden Rahmen zusammengeschraubt und darauf den Hasendraht, in passender Größe, fest getackert.
Später haben wir noch zwei Metall Bügelgriffe an die Kistenseiten geschraubt um die Wurmkiste besser transportieren zu können. Etwa wenn sie zum Winter hin vom Balkon herein geholt werden soll. Damit es dann den Kompostwürmer nicht zu kalt wird.
Nun ist die Wurmkiste soweit fertig das wir uns nun daran machen können die Kompostwürmer zu bestellen. Sobald es warm genug ist auf dem Balkon, dann werden wir nochmal berichten wie es mit der Wurmkiste weitergeht.
Nachdem wir den Obstbaum Schnittkurs bei Jonas Gampe absolviert haben und dort sehr viel gelernt haben, konnten wir uns nun das erste Mal an unseren drei eigenen Obstbäumen versuchen.
Unsere Bäume sind aktuell eine Mirabelle, sowie ein sehr alter Zwetschgen Baum der vom ursprünglichen Besitzer hier stammt. Der Zwetschgen Baum hat einen etwa 5 Jahre alten Nachwuchsbaum, der wahrscheinlich ein Wurzelschosser von ihm ist. Falls er nicht aus einem der heruntergefallenen Kerne gewachsen ist. Was evtl. nicht so wahrscheinlich ist, da die Zwetschgen die er 2019 getragen hat ziemlich identisch zum Mutterbaum sind. Aber auch der Altbaum ist evtl. schon ein nicht gepfropftes Exemplar, zumindest kann man bei dem alten Baum keinen Propfansatz erkennen.
Ganz jung und vom Schnitt diesmal noch nicht betroffen ist ja unsere kleine Maulbeere, die sozusagen unser viertes Obstgehölz ist.
Die Mirabelle hat Arvids Vater vor ein paar Jahren gekauft und auf die vordere Wiese gepflanzt. Da dort urspünglich, noch vom ursprünglichen Besitzer, ein alter Mirabellen Baum stand. Dieser wurde leider vor ein paar Jahren vom Blitz getroffen und so zerstört das er gefällt wurde.
Diese Mirabelle trägt schon sehr gut, aber wurde nur mal unregelmäßig und ohne wirkliche Sachkenntnis des Obstgehölzschnittes beschnitten von Arvids Vater. Nun haben wir ihn uns näher angesehen und versucht ihn ein wenig nach dem was wir im Kurz gelernt haben zu schneiden.
Da er einige sehr eng wachsende Äste aufwies, welche auch zum Teil aneinander rieben was ja leider sonst die Rinde verletzen würde. Also haben wir diese herausgenommen und ihm mehr Luft verpasst, sowie geschaut das er eine passende Krone bekommt.
In unserem Gemüsegarten hinten stehen einträchtig nebeneinander, der alte Zwetschgen Baum und sein Nachwuchs Bäumchen. Der kleine Zwetschgen Baum hat im letzten Jahr nun auch schon brav getragen und seine Zwetschgen sind genauso gut wie die des Altbaumes.
Der Altbaum ist schon durchwachsen mit mit dem Pflaumen-Feuerschwamm Pilz (Phellinus tuberculosus) und ist Wohnstatt für die Blauschwarze Holzbiene, die ihn schon länger bewohnt. Im großen und ganzen ist er schon sehr Morsch und viele Äste abgestorben, so dass wir ihn nur als Biotop-Baum erhalten. Das heisst Ertragsschnitt ist für ihn nicht mehr relevant, wir schauen nur das er stabil steht und schauen das er uns nicht in den Zaun fällt.
Derweilen ist sein Nachwuchs mittlerweile zu einem schönen kleinen Bäumchen herangewachsen und trägt auch schon die ersten Zwetschgen. Hier wurde noch gar kein Erziehungsschnitt gemacht und wir haben uns dem jungen Wildling nun das erste Mal mit der Astschere genähert. Was glaube ich ganz gut geklappt hat und wir hoffen uns hier einen würdigen Nachfolger herangezogen zu haben.
Unser erster Versuch unsere Obstbäume zu schneiden:
Am Samstag den 19. Oktober 2019 war es soweit wir machten uns auf den Weg in die Grüne Lunge, zum Workshop Obstgehölze schneiden bei den Gemüseheldinnen.
Der Kurs wurde geleitet von Jonas Gampe einem Permakultur Designer, von Kreislauf-Gärten, der uns Aktive des Gemüseheldinnen Projektes in die Grundlagen des permakulturell orientierten Obstbaumschnittes einweisen sollte. In unserem speziellen Fall also vor allem Arvid und Gunter. Claudia war mit der
Fotoausrüstung mit um den Kurs bildlich für unseren Blog und für die Gemüseheldinnen festzuhalten.
In der grünen Lunge angekommen haben wir uns erstmal mit Jonas bekannt gemacht und er hat uns einiges über sich und seine Projekte erzählt und wir konnten auch ein wenig über die Intentionen und Vorerfahrungen der anderen Kurteilnehmer erfahren.
Danach ging es weiter mit dem theoretischen Teil über Obstgehölze und wie ihre Lebenszyklus ausschaut, wie sie wachsen und die Unterschiede verschiedener Obstarten. Auch erfuhren wir wie bedeutend stehendes Todholz für viele Tiere ist und man daher nicht jeden alternden sterbenden Baum fällen muss.
Wir lernten die Unterschiede erkennen zwischen Fruchtholz und Schosser-Trieben. Wie sich Pilze auf die Bäume auswirken und über Sinn und Unsinn von Schnitttechniken. Sehr anschaulich zeigte er uns das alles ein diversen alten Obstbäumen bei uns in der entstehenden Permakultur Gartenanlage der “grünen Lunge” in Frankfurt.
Wir lernten den Umgang mit Astschere, Klappsäge etc. und welche Werkzeuge sinnvoll im Einsatz sind bei der Baumpflege.
An einem jungen Wildwuchsbaum zeigte er uns was bei Erziehungschnitten für Jungbäume zu beachten ist. Wir durften uns selbst darin versuchen wie man einen jungen Baum sichert mit Pfahl und wie man ihn korrekt daran anbindet.
Alles in allem haben wir sehr viele Tipps für unser Projekt erhalten, wie wir den alten Baumbestand pflegen können und wie wir ihn in Permakulturellersicht weiterentwickeln können. Das größte war Jonas Angebot im Jahr 2020 mit uns den 72 Std. Permakultur Design Kurs auf dem Gelände der Gemüseheldinnen für uns anzubieten.
Hier mal die Bilder vom Kurs, die Claudia geknipst hat:
Wir hatten ja die Möhren dieses Jahr in einem relativ flachen Hochbeet Kasten angebaut (siehe Projekt: “Möhren im Hochbeet-Kasten”), was im Prinzip auch erstmal gut geklappt hatte — die Erde war darin lockerer vorzubreiten -, da wir einen recht schweren Boden haben. Aber die Wühlmaus hat sich trotzdem locker durchs Beet gefuttert. Nun dann doch nochmal ab in den Baumarkt und die Erweiterung gekauft, damit es ein richtiges Hochbeet werden kann.
Ja, ein Hochbeet war eigentlich nicht geplant. Unser Boden ist ja in der Regel sehr gut und auch ohne Steine etc., also eigentlich ideal zum direkt da hinein pflanzen. Also warum, wenn man nicht aus gesundheitlichen Gründen höher liegend gärtnern will, Arbeit, Geld und Recourcen dafür verwenden. Das war so unsere ursprüngliche Ansicht. Also dann nun doch ein Versuch mit einem Hochbeet, man muss ja immer offen sein für neue Erfahrungen.
Da wir nun schon Ende September hatten war die Überlegung was man denn evtl. in diesem Jahr da noch anbauen könnte. Wir haben dann schnell noch ein paar Samentütchen Winter-Postelein (Claytonia perfoliata) und Mizuna (Brassica rapa var. niposinica)(ein Asia-Salat), sowie Winterkresse(Barbarea vulgaris) welche wir in den Frühbeet-Kasten gesetzt haben, gekauft. Das war unsere erste Bestellung die wir beim Gartengemüse Kiosk gemacht haben. Die sind super nett und wir sind über ihren sehr spannenden Youtube Kanal, den wir öfter schauen, auf sie aufmerksam geworden.
Um die Pflanzsaison noch ein wenig hinauszögern zu können in den Herbst, haben wir uns entschlossen das Beet nicht ganz bis zum Rand mit Erde zu füllen, sondern noch etwas Platz für die Pflanzen zu lassen. Auf den Beetrand wurde dann eine Glasabdeckung gemacht.
Für die Winter Abdeckung haben wir alte Doppel-Glascheiben genommen, welche wir kostenlos von einem Fenstermacher erhalten haben. Einen kleinen Rahmen aus Latten haben wir uns noch zusammengeschraubt, in welchem wir die Scheiben auflegen können.
Das Hochbeet haben wir unten mit einer Schicht Pflanzenschnitt von unseren herbstlich abgestorbenen Stauden gefüllt. Darauf ein Gemisch aus Torffreier Bio Pflanzerde und Sand. Vor der Aussaat haben wir noch Hornspäne im Hochbeet verteilt. Danach haben wir dann Mizuna und Winter-Postelein eingesät und mit Brennesseljauche angegossen.
Eine gute Woche später waren schon die ersten kleinen Pflänzchen aufgetaucht und wir schauen nun wie sich unsere erste “Winter-Kultur” entwickelt.
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